Liberty (Motor)

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Liberty L-12A

Der Liberty ist ein amerikanischer Flugmotor, der während des Ersten Weltkrieges entwickelt wurde. Der Motor war richtungsweisend für Flugmotoren der 1920-1930er Jahre.

Der Motor wurde von Jesse Vincent, Chef der Packard Motor Co., und Elbert Hall, Chef der Hall Scott Motor Car Company im Regierungsauftrag entwickelt. Von vornherein war eine komplette Motorserie mit 4- und 6-Zylinder Reihenmotoren sowie 8- und 12-Zylinder-V-Motoren vorgesehen, um dem bestehenden Leistungsdefizit der bisherigen amerikanischen Motoren zu begegnen. Die Motoren bekamen die Bezeichnung Liberty L-4, L-6, L-8 und L-12. Der Motor wurde innerhalb von 6 Tagen konstruiert. Um zu einer adäquaten Leistung zu gelangen wurden eine obenliegende Nockenwelle, Leichtmetallkolben, Wasserkühlung sowie ein hemispärischer Brennraum vorgesehen. Der erste Prototyp, ein V8, lief am 3. Juli 1917 auf dem Prüfstand. Die Leistungsdaten waren so überzeugend, dass sofort eine Produktion von zunächst 100 V8-Motoren angeordnet wurde. Man erkannte jedoch, das die 8-Zylinder-Variante die Leistungsanforderungen nicht lange erfüllen konnte und bewillgte der US-Kongress jedoch bald 240 Millionen Dollar für die Fertigung von 45250 V12-Motoren bei Packard, Ford, Marmon Herrington, Buick, Cadillac und Lincoln. Bis zur Einstellung der Produktion 1919 wurden 20478 Motoren gebaut, von denen 6000 in Flugzeuge eingebaut wurden. Die restlichen Motoren waren zunächst als Reserveteile vorgesehen und wurden nach dem Krieg verkauft.

Mit Liberty L-12 Motoren ausgerüstet wurden etwa die in Amerika gefertigten De Havilland D.H.4, Douglas N-2 und die Curtiss Falcon. Der erste Atlantikflug wurde mit einer Curtiss NC ausgeführt, die ebenfalls mit Liberty L-12 Motoren ausgerüstet war. In der UdSSR wurden die Motoren mit der Bezeichnung M-5 gebaut.

Eine Variante des Motors mit nach oben gelegter Kurbelwelle wurde als Packard V-1650 bis 1926 gebaut. Zum Einsatz kam dieser z.B. im Amphibienflugzeug Loening OL. Eine Lizenzversion wurde in Großbritannien für einen Panzer als Nuffield Liberty gebaut. Viele Liberty-Motoren wurden für den Marine-Einsatz in Rennbooten verwendet.