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Liberaler Studentenbund Deutschlands

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Der Liberale Studentenbund Deutschlands (LSD) war von 1950 bis 1969 der offizielle Hochschulverband der FDP.

Gegründet, um „die Verwirklichung des Gedankens der Freiheit auf allen Gebieten des menschlichen Lebens zu erreichen“, verabschiedete der LSD in den 50er Jahren unter anderem Programme zur „Neuregelung der rechtlichen und wirtschaftlichen Stellung der Jungakademiker“ (1954), zur Hochschulreform (1956) und zur „staatsbürgerlichen Bildung der Studenten“ (1958). (alle abgedruckt in: Dokumente zur Hochschulreform, siehe Literatur)

Erste inhaltliche Differenzen mit der FDP tauchten Ende der 1950er Jahre auf. Seit 1960 wurde von den Delegiertenversammlungen des LSD regelmäßig die Forderung nach einer sozialliberalen Koalition in Bonn erhoben, von der Parteiführung unter ihrem damaligen Vorsitzenden Erich Mende jedoch ebenso zuverlässig abgelehnt. Im Bundestagswahljahr 1961 riefen die Münchner Hochschulgruppen erstmals zur Wahl der SPD auf, weil deren neues Parteiprogramm das einzige in Deutschland sei, „das einen Rahmen für einen modernen und sozial orientierten, nicht nationalistischen Liberalismus abgibt“. Zu diesem Zeitpunkt schreckte die FDP-Führung jedoch noch vor drastischen Maßnahmen gegen ihren aufmüpfigen Studentenverband zurück, zumal sich als potenzieller Nachfolger ausgerechnet ein Freidemokratischer Studentenbund (FDS) anbot, der seinerseits aus Restbeständen des als rechtsradikal verbotenen Bundes Nationaler Studenten (BNS) hervorgegangen war.

In den Folgejahren verschärften sich die Spannungen weiter, als lokale LSD-Gruppen zusammen mit dem Sozialdemokratischen Hochschulbund mehrfach die SPD-Wählerinitiativen des Schriftstellers Günter Grass aktiv unterstützten und zudem wiederholt SPD-Mitglieder in den Bundesvorstand gewählt wurden. Ende der 1960er Jahre schloss sich der LSD der Außerparlamentarischen Opposition (APO) an und brach schließlich im August 1969 alle Beziehungen zur FDP ab, weil „eine politische Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen schon seit längerem nicht mehr möglich“ sei. Schon zuvor waren die Partei in LSD-Flugblättern als „Wurmfortsatz des Obrigkeitsstaates“ und ihre Exponenten als „reaktionäre Scheißkerle“ beschimpft worden.

Nach dem Abebben der Studentenbewegung löste sich der LSD 1971 auf und nahm damit ein ähnliches Schicksal wie der ursprünglich SPD-nahe SDS. Als offizielle Nachfolgeorganisation wurde 1972 der Liberale Hochschulverband gegründet, der sich jedoch von Anfang an als linksliberaler Verband positionierte und dies sowohl in seiner Programmatik als auch in seinem Koalitionsverhalten zum Ausdruck brachte. In Abgrenzung dazu entstand bereits 1973 ein eher parteinah orientierter Sozialliberaler Hochschulverband (SLH), der seinerseits aus der Ende der 60er gegründeten Deutschen Studentenunion hervorging. 1987 schloss sich der SLH mit den JuLi-Hochschulgruppen, der Liberalen Studenteninitiative (LSI) und diversen unabhängigen örtlichen Hochschulgruppen zum Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen (LHG) zusammen, der seither die Rolle des offiziellen FDP-Studentenverbandes übernommen hat.

Die heutigen JungdemokratInnen/Junge Linke berufen sich in ihrer Tradition ebenso auf den LSD, wie der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen, der mit dem LSD zudem über einen gemeinsamen Seniorenverband, den Verband Liberaler Akademiker verflochten ist.

[Bearbeiten] Literatur

  • Volker Erhard u.a. (Hrsg.): Für Freiheit und Demokratie. Beiträge zur Geschichte des Liberalen Studentenbun-des Deutschlands (LSD), Jena/Quedlinburg 2001.
  • Gerd Langguth: Protestbewegung. Entwicklung, Niedergang, Renaissance – Die Neue Linke seit 1968, Köln 1983, S. 192.
  • Rolf Neuhaus (Bearb.): Dokumente zur Hochschulreform 1945-1959, Wiesbaden 1959, S. 579-607.


[Bearbeiten] Weblinks

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