Libanonkrieg 1982
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Der Libanonkrieg oder Libanon-Feldzug war der 5. israelisch-arabische Krieg.
Die Vorgeschichte des Krieges bildeten Kämpfe zwischen der palästinensischen PLO und dem israelischen Militär, seit Israel im Verlauf der Operation Litani 1978 Teile des Südlibanon besetzt hatte. Dies wiederum war vor dem Hintergrund von Massakern an israelischen Zivilisten durch PLO-Kämpfer geschehen, die aus dem Libanon in Israel eingesickert waren (siehe auch Avivim-Schulbus-Anschlag, Ma'alot-Anschlag, Küstenstraßen-Anschlag).
Um die im Libanon erstarkte PLO zu schwächen und teilweise zu zerschlagen, begann Israel am 6. Juni 1982 mit einem Angriff auf den Libanon. Ziel war die Zerschlagung der militärischen PLO-Organisation durch den Vormarsch bis Beirut, von wo aus die PLO ihre Aktionen koordinierte. In Westbeirut wurden 10.000 PLO-Kämpfer von den israelischen Truppen eingeschlossen und zur Kapitulation aufgefordert.
Während der Belagerung kam es zu Massakern in den palästinensischen Flüchtlingslagern Sabra und Schatila durch die maronitische Phalange-Miliz. Die Schätzungen über die Zahl der Opfer sind sehr umstritten und reichen von 700 bis 2.500. Dem zuvor gegangen war die Ermordung des Präsidenten Bachir Gemayel, einem Maroniten, durch ein Bombenattentat. Das israelische Militär griff nicht ein, um die Massaker zu verhindern. Die beiden Flüchtlingslager wurden nicht lange danach erneut das Ziel schwerer Angriffe, diesmal von Seiten der schiitischen Amal-Miliz, die gegen die PLO kämpfte. Ende August musste sich die PLO auf Druck Israels aus dem Libanon zurückziehen und richtete in Tunis ihr neues Hauptquartier ein. Ein Grund für den schnellen Sieg Israels über die PLO lag darin, dass die syrische und die libanesische Armee nicht in die Kämpfe zu Gunsten der PLO eingriffen, da Syrien und Libanon selbst Interesse daran hatten, die PLO als regionalen Machtfaktor auszuschalten.
Israel besetzte den südlichen Libanon mit seiner Armee zunächst bis 1985 und richtete daraufhin dort ein Gebiet ein, das es fortan als „Sicherheitszone" bezeichnete. Erst am 24. Mai 2000 wurde die "Sicherheitszone" von Israel endgültig geräumt; einige der dortigen Libanesen, insbesondere Milizionäre der mit Israel kollaborierenden SLA und deren Familien, siedelten nach Israel über, da sie einerseits mit Strafverfolgung durch den libanesischen Staat rechnen mussten, andererseits Racheakte und Lynchjustiz befürchteten. Mit dem Libanon bestehen allerdings bis heute Streitigkeiten um ein 25 km² großes Gebiet um die so genannten Shebaa-Farmen. Die Staatszugehörigkeit dieser Flächen am Fuß der Golanhöhen ist nicht eindeutig geklärt.
Die „Sicherheitszone" erfüllte ihren Zweck nur bedingt. Es kam immer wieder zu Angriffen der Hisbollah mit Katjuscha-Raketen auf nordisraelische Städte, vor allem auf Kiryat Shmona.
Infolge des Libanon-Feldzugs und des Massakers von Sabra und Schatila musste Ariel Scharon, der zu diesem Zeitpunkt das Amt des Verteidigungsministers innehatte 1983, nach einem Prozess in Israel, zurücktreten. Seine Verantwortung für den Krieg wird noch heute oftmals hervorgehoben. Als allerdings am 8. Juni 1982 Abgeordnete der linken Chadasch-Front den Rücktritt des israelischen Kabinetts forderten, wurde selbst von den Oppositionsführern der Avoda, Rabin und Peres die Einheit des Volkes gefordert und somit nicht grundsätzlich gegen den Krieg opponiert.
[Bearbeiten] Literatur
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- Chomsky, N. (1999). Fateful Triangle: The United States, Israel and the Palestinians. London, Pluto Press. ISBN 0896086011
- deutsche Übersetzung: "Offene Wunde Nahost. Israel, die Palästinenser und die US-Politik" Europa Verlag, Hamburg, 2002. ISBN 3-203-76014-2.
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