Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Leopold Karl von Kollonitsch - Wikipedia

Leopold Karl von Kollonitsch

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Leopold Karl von Kollonitsch, auch: Kollonich, Collonicz, Kollonitz (* 26. Oktober 1631 in Komorn, Slowakei; † 20. Januar 1707 in Wien) war katholischer Erzbischof der Erzdiözese Gran und Kardinal.

[Bearbeiten] Leben

Er war der Sohn des Grafen Ernst von Kollonitsch, des Befehlshabers der Festung Komorn. Er zeichnete sich 1651 als Kandidat des Malteserordens bei der Verteidigung von Kandia (Kreta) gegen die Türken und 1655 bei Kämpfen in den Dardanellen aus. Als Malteserritter war er Prior der Ordensniederlassungen von Mailberg und später von Eger in Böhmen.

1659 machte ihn Kaiser Leopold I. zum Kammerherrn und schlug ihn als Bischof von Neutra (heute Slowakei) vor. Erst danach begann Kollonitsch mit dem Theologiestudium und wurde 1668 zum Priester geweiht. 1669 trat er das Bischofsamt an, verzichtete aber wegen der Anfeindungen in Ungarn darauf und wurde 1670 Bischof von Wiener Neustadt. Von 1672 bis 1681 war er Präsident der ungarischen Hofkammer.

Gegenüber Andersgläubigen war er sehr intolerant. Gemeinsam mit Juraj Selepčéni Pohronec (György Szelepcsény) war er beim 16731674 stattfindenden Sondergericht von Pressburg für die Verurteilung und Ausweisung von 278 Protestanten aus der jetzigen Slowakei verantwortlich.

Bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683 begab er in die belagerte Stadt, sorgte für die Besoldung der Truppen und richtete in Klöstern Notspitäler ein. Nach der Befreiung Wiens am 12. September durch die Schlacht am Kahlenberg organisierte er die Betreuung von etwa 500 Waisenkindern, deren Eltern bei der Zerstörung der Vorstädte ums Leben gekommen waren. In den Folgejahren gründete er hinter den nach Osten vorrückenden Truppen die ersten Militärspitäler.

1685 wurde er Bischof von Raab in Ungarn, 1686 Kardinal, 1688 wird er zusätzlich noch Erzbischof von Kalocsa. 1692 wurde er kaiserlicher Staats- und Konferenzminister und war in dieser Funktion für die Neuordnung der eroberten ungarischen Gebiete verantwortlich. Im Jahr 1695 wurde er schließlich Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn. Er konnte über 100000 Orthodoxe Christen für eine Union mit Rom gewinnen.

Ein Denkmal für ihn steht vor dem Wiener Rathaus.

Siehe auch: Geschichte des Christentums in Österreich, Slowakei in der frühen Neuzeit

[Bearbeiten] Literatur

  • Franz von Krones: Kollonitsch, Leopold Graf von. In ADB. Band 16. Duncker & Humblodt, Leipzig 1875-1912. Elektronische Version: [1]
  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Herold, Wien 1983, ISBN 3-7008-0223-4
  • Joseph Maurer: Cardinal Leopold Graf Kollonitsch, Primas von Ungarn. Sein Leben und sein Wirken. Rauch, Innsbruck 1887
  • Franz Menges: Kollonitsch, Leopold Graf von. In NDB. Band 12. Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1980
  • Ernst Tomek: Kirchengeschichte Österreichs. Tyrolia, Innsbruck - Wien - München 1935-59
  • Ernst Tomek: Kollonitsch Leopold Karl. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 1. Auflage, 6. Band. Herder, Freiburg i. B. 1934

[Bearbeiten] Weblinks


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