Leonhard Krenzheim

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Leonhard Krenzheim (* ca. 1532,† 12. Dezember 1598, Fraustadt (Polen)) war ein protestantischer Pfarrer.

Im schlesischen Fürstentum Liegnitz (heute Legnica in Polen) wurde 1588 der Liegnitzer Superintendent Krenzheim angezeigt, ein heimlicher Calvinist zu sein. 40 Jahre lang hatte der Liegnitzer Superintendent Leonhard Krenzheim sein Amt mit Ehren geführt. Die Reformierten (Calvinisten) in ganz Deutschland bangten, wie der Prozess gegen den Superintendenten ausginge. Krenzheim war 1553 mit einer Empfehlung von Melanchthon zum Diakon an der Frauenkirche zu Liegnitz berufen worden. Er avancierte zum Hofprediger Henrichs IX. Durch dessen Empfehlung wurde er 1566 Superintendent des Fürstentums. 1582 begannen die Vorwürfe im Priesterkonvent gegen ihn laut zu werden: heimlich habe er calvinistische Lehren beim Abendmahl und zu der Person Christi übernommen.

Am 30. März 1593 hielten Visitatoren mit Krenzheim auf dem Schloss zu Liegnitz im Beisein des Herzogs und der Priesterschaft ein Examen ab. Am 3. April 1593 wurde der Superintendent abgelöst unter dem Vorwurf, er sei vom Luthertum abgefallen.

Krenzheim fand eine neue Stelle und wurde Pfarrer in Fraustadt in Polen, wo er am 12. Dezember 1598 im Alter von 66 Jahren starb. An den Kaiser hatte er sich erfolglos um Wiedereinsetzung gewendet.

Das Schicksal des Superintendenten wird in der Schrift "Vas Heidelbergense" des reformierten Pfarrers Anton Praetorius erwähnt, um zu zeigen, wie heftig die Auseinandersetzungen zwischen Lutheranern und Reformierten geführt wurden und welche Konsequenzen Geistlichen drohten, wenn sie Sympathie für die Glaubensüberzeugungen der Calvinisten äußerten. Ähnliches ist von dem Astronomen Johannes Kepler überliefert.

[Bearbeiten] Literatur

K. F. Schönwälder, Die Piasten zum Briege oder Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Brieg. Zweites Bändchen: Von der Kirchenreformation bis zur Verleihung des Majestätsbriefes (1521 bis 1609), Commissionsverlag von Adolf Bänder, Brieg 1855