Latécoère 298
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Die Latécoère 298, kurz Laté 298, ist ein französisches Schwimmerflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Die vielseitig eingesetzte Maschine diente unter anderem zur Aufklärung, U-Boot Bekämpfung, als Bomber, Transporter, Verbindungsflieger, Torpedobomber und sogar als Schlacht- und Sturzkampfflugzeug. Sie blieb den gesamten Krieg über auf beiden Seiten im Einsatz. Die letzten drei Exemplare wurden 1950 ausser Dienst gestellt.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Laté 298 entstand aufgrund einer Forderung der französischen Marine nach einem Schwimmer-Torpedobomber aus dem Jahre 1933. Bei der Entwicklung orientierte man sich an der Latécoère 290 und ihrer Nachfolger. Konzeptionell gesehen war die Laté 298 ein freitragender Mitteldecker in Ganzmetallbauweise mit Normalleitwerk. Der zweiholmige Tragflügel war zu den Enden hin spitz zulaufend und konnte bei einigen Ausführungen gefaltet werden. Ein besonderes Merkmal war die längliche Vertiefung unter dem Rumpf, die für die Aufnahme eines Torpedos, einer 500 kg Bombe oder eines Kraftstoffzusatzbehälters verantwortlich war.
Die beiden Schwimmer waren gestuft und gekielt und enthielten je einen Kraftstoffreservebehälter mit 260 Litern Fassungsvermögen. Als Antrieb diente ein 12 Zylinder Reihenmotor Hispano-Suiza 12Ycrs-1 mit einer dreiblättrigen Ratier-Verstelluftschraube aus Metall.
Der Prototyp flog erstmals am 8. Mai 1936. Die erfolgreiche Erprobung veranlasste die Marine, 177 Laté 298 in Auftrag zu geben. Das erste Fertigungslos der Serie A wurde ab Oktober 1938 ausgeliefert und umfasste 29 Maschinen. Bei Kriegsbeginn befanden sich 53 Flugzeuge in vier Escadrilles im Einsatz. Anfangs setzte man sie von ihren Stützpunkten in Cherbourg, Berre und dem Schiff Commandant Teste nur zur Küstenpatrouille ein. Später griffen sie mangels anderer Alternativen auch als Bomber in die Kämpfe ein. So etwa flogen Laté 298 Sturzangriffe gegen deutsche Panzerspitzen oder Torpedoangriffe gegen italienische Schiffe.
Nach der Kapitulation Frankreichs setzten sowohl die Vichy-Regierung als auch die Regierung des freien Frankreichs die Latécoère 298 ein, unter anderem als U-Boot-Jäger im Kanalgebiet. Nach dem Krieg wurden die letzten Flugzeuge der Escadrille 3.S am Bodensee stationiert und zu Überwachungszwecken eingesetzt.
[Bearbeiten] Versionen
- Laté 298A: erste Serienausführung mit im Gegensatz zum Prototypen veränderter Kabinenhaube. 29 Stück gebaut.
- Laté 298B: Ausführung mit Doppelsteuerung und Klappflügeln, 42 Stück gebaut.
- Laté 298D: wie B-Version, aber starre Tragflügel, 106 Stück gebaut.
- Laté 298E: zu Testzwecken mit einer Beobachtungsgondel unter dem Rumpf ausgerüstete D-Maschine.
- Laté 298F: von der Vichy-Regierung in Auftrag gegebene Variante ähnlich der Laté 298D, aber ohne Doppelsteuerung.
[Bearbeiten] Technische Daten
Kenngröße | Daten |
---|---|
Hersteller | Forges et Ateliers de Construction Latécoère |
Konzeption | Katapult- und hochseefähiges Mehrzweck-Schwimmerflugzeug |
Baujahr(e) | 1938-? |
Länge | 12,56 m |
Flügelspannweite | 15,50 m |
Höhe | 5,25 m |
Flügelfläche | 31,60 m² |
Antrieb | ein Hispano-Suiza 12Ycrs-1 |
Leistung | 656 kW / 880 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 300 km/h in 2.000 m Höhe |
Marschgeschwindigkeit | 245 km/h |
Steiggeschwindigkeit | 272 m/min |
Dienstgipfelhöhe | 6.520 m |
Reichweite | normal 920 km maximal 2.535 km |
Aktionsradius | 1.000 km |
Flugdauer | normal 3,5 h maximal 10 h |
Seefähigkeit | bis Seegang 4 |
Leergewicht | 3.070 kg |
Fluggewicht | normal 4.610 kg maximal 4.810 kg |
Bewaffnung | zwei starre 7,5 mm MG Darne in den Flügel ein bewegliches 7,5 mm MG Darne im Heckstand |
Bombenzuladung | ein 670 kg Torpedo DA oder 500 kg Bomben oder drei Wasserbomben oder neun Leuchtbomben |
Besatzung | 3-4 |