Landkreis Neisse
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Der preußisch-deutsche Landkreis Neisse bestand in der Zeit zwischen 1816 und 1945.
Der Landkreis Neisse umfasste am 1. Januar 1945:
- 2 Städte,
- 95 Gemeinden.
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[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte
[Bearbeiten] Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress trat mit dem 1. Mai 1816 der Kreis Neisse in der preußischen Provinz Schlesien vom Regierungsbezirk Breslau zum Regierungbezirk Oppeln.
Dieser umfasste meist ländliche Gebiete um die Städte Neisse, Patschkau und Bad Ziegenhals.
Das Landratsamt war in Neisse.
[Bearbeiten] Norddeutscher Bund/Deutsches Reich/Großdeutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Mit dem 1. Juli 1911 schied die Stadtgemeinde Neisse aus dem Verband des Kreises Neisse aus und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis. Der Kreis Neisse wurde jetzt als Landkreis bezeichnet.
Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus dem Regierungsbezirk Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet.
Am 1. Januar 1921 vergrößerte die Landgemeinde Ober Neuland aus dem Landkreis Neisse den Stadtkreis Neisse
Zum 30. September 1929 fand im Kreis Neisse entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.
Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und trat danach unter polnische Verwaltung.
[Bearbeiten] Kommunalverfassung
Der Kreis Neisse gliederte sich zunächst in die Stadtgemeinden Neisse, Patschkau und Ziegenhals, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.
Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden führten jetzt die Bezeichnung Stadt.
Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden.
Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
[Bearbeiten] Ortsnamen
1936 fanden im Kreis Neisse umfangreiche Änderungen von Ortsnamen statt. Das waren, da meist „nicht deutsch genug“, lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen, zum Beispiel:
- Deutsch Kamitz: Hermannstein O.S.,
- Dürr Kamitz: Dürnstein,
- Gostitz: Gostal,
- Kamitz: Grenztal,
- Korkwitz: Moeckendorf,
- Lassoth; Grünfließ (Oberschlesien),
- Schlaupitz: Schlabental, später: Schlaubental,
- Schmolitz: Frankenfelde O.S.,
- Struwitz: Struwendorf,
- Wischke: Lindendorf O.S.