Landkreis Hermannsbad

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Der deutsche Landkreis Hermannsbad, auch Nessau, existierte nur aufgrund der deutschen Besatzung Polens während des Zweiten Weltkriegs.

Der Landkreis Hermannsbad umfasste am 1. Januar 1945:

• 4 Städte,
• 15 Amtsbezirke mit der entsprechenden Anzahl Gemeinden.

[Bearbeiten] Verwaltungsgeschichte

Der Landkreis Nieszawa gehörte bei Beginn des Zweiten Weltkrieges zu Polen, und zwar zur Wojewodschaft Pomorze (Pomerellen). Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde zum 26. Oktober 1939 der polnische Landkreis Nieszawa unter dem deutschen Namen Nessau Teil des neugebildeten Reichsgaus Posen – später Wartheland – im neuen Regierungsbezirk Hohensalza. Das Landratsamt war in der Stadt Aleksandrów Kujawski, vorläufig umbenannt in Alexandrow (Weichsel).

Am 27. Januar 1941 wurde der Landkreis Nessau in Hermannsbad (Wartheland) umbenannt. Am 21. Mai 1941 erhielt der Landkreis den Namen Hermannsbad. Das Landratsamt verblieb bis Kriegsende in Alexandrow (Weichsel), ab 18. Mai 1943 in Weichselstädt umbenannt. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach wieder Teil Polens.

[Bearbeiten] Kommunalverfassung

Nach der Eingliederung in das Deutsche Reich wurde bis 1945 allein der Stadt und dem Badeort Hermannsbad – Ciechocinek – das Recht der im Altreich gültigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 verliehen. Alle übrigen Städte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst und wurden durch Amtskommissare verwaltet.

[Bearbeiten] Ortsnamen

Durch unveröffentlichten Erlass vom 29. Dezember 1939 galten vorläufig die bisher polnischen Ortsnamen weiter.

Bereits vorher waren aber einige Ortsnamen eigenmächtig vorläufig mit deutschen Bezeichnungen versehen worden.

Dieses Nebeneinander von polnischen Namen und deutschen, von „oben“ nicht abgesegneten Bezeichnungen, die sich aber insbesondere im Postverkehr immer mehr durchsetzten, nahm 1943 sein vorläufiges Ende, als die wichtigsten Orte endgültig eine deutsche Bezeichnung erhielten.

Mit der Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland des Reichstatthalters im Warthegau (so die offizielle Behördenbezeichnung) vom 18. Mai 1943 legte dieser im Einverständnis des Reichsministers des Innern alle Namen von Orten mit Postdienststellen, Bahnhöfen, Haltepunkten und Güterladestellen in einer deutschen Form fest. Dieses waren lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder Verbesserungen der 1939 vorläufig eingeführten Verdeutschungen, zum Beispiel:

• Aleksandrów Kujawski: 1939: Alexandrow (Weichsel); 1943: Weichselstädt
• Bądkowo: 1943: Bondkau
• Bytoń: 1943: Bütten
• Ciechocinek: 1939: Hermannsbad (Wartheland), 1941: Hermannsbad
• Dobre: Dobben,
• Lubanie: 1943: Liebingen
• Nieszawa: 1939: Nessau, 1943: Nessau (Wartheland)
• Osięciny: 1943: Ossenholz
• Piotrków Kujawski: 1939: Petrikau, 1943: Petrikau (Wartheland)
• Raciążek: 1943: Radensburg
• Radziejów: 1943: Rädichau
• Sędzin: 1943: Sendin
• Służewo: 1943: Schlusau