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Kyffhäuser

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alte Karte des Kyffhäuser
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alte Karte des Kyffhäuser
Blick von Nordosten auf den Kyffhäuser
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Blick von Nordosten auf den Kyffhäuser
Die durch Verkarstung unbewaldeten Hänge des Kyffhäusers
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Die durch Verkarstung unbewaldeten Hänge des Kyffhäusers
Das Kyffhäuserdenkmal um 1900
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Das Kyffhäuserdenkmal um 1900

Der Kyffhäuser ist ein Bergrücken südöstlich des Unterharzes und der Goldenen Aue an der Grenze Thüringens zu Sachsen-Anhalt.

Der Kyffhäuser ist etwa 19 km lang und 7 km breit. Die höchste Erhebung ist mit 477 m ü. NN der Kulpenberg. Auf ihm sind ein Richtfunkturm und Fernsehfüllsender mit 94 m Höhe installiert. Bekannt ist der Kyffhäuser vor allem durch das Kyffhäuserdenkmal Kaiser Friedrich I. Barbarossas.

Während der größte Teil des Höhenzugs mit Wald bedeckt ist, fallen am Süd- und Westrand des Kyffhäusers die unbewaldeten Hänge auf. Sie resultieren aus einem Mangel an Grundwasser des sehr gipshaltigen und stark verkarsteten Untergrundes.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Historische Bauten und Denkmäler

Auf dem Kyffhäuserburgberg in 457 m ü. NN wurde zwischen 1890 und 1896 oberhalb der 972 erstmalig erwähnten Pfalz Tilleda das auch Barbarossadenkmal genannte Kyffhäuserdenkmal auf den Ruinen der Reichsburg Kyffhausen gebaut. Das 81 m hohe Denkmal wurde von Bruno Schmitz entworfen, der später auch das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig gebaut hat. Neben dem Denkmal sind auch noch Reste der Reichsburg Kyffhausen mit einem 176 m tiefen Burgbrunnen zu sehen. Der Begriff „Kyffhäuser“ wird oft als Synonym für das Kyffhäuserdenkmal benutzt.

Weiterhin sehenswert ist die Barbarossahöhle bei Rottleben. Ferner befindet sich auf einem steilen Bergvorsprung am Nordrand des Kyffhäusergebirges die Burgruine Rothenburg mit einem 1906 errichteten Bismarckturm.

Am Südrand des Kyffhäuser nahe Bad Frankenhausen erinnert das in einem Rundbau untergebrachte Monumentalgemälde Frühbürgerliche Revolution in Deutschland (auch Bauernkriegspanorama genannt) an die auf dem Schlachtberg am 15. Mai 1525 stattgefundene Entscheidungsschlacht im Deutschen Bauernkrieg. Das Bild wurde von 1983 bis 1987 vom Leipziger Künstler Werner Tübke zusammen mit zahlreichen Helfern gemalt. Mit seinen 123 m Breite und 14 m Höhe ist es das größte Ölgemälde der Welt.

[Bearbeiten] Kyffhäusersage

Der Kyffhäuser ist der zentrale Punkt einer Sage. Innerhalb des Berges liegt eine Höhle. Dort sollen Besucher mit viel Vorstellungsvermögen den Kaiser Friedrich I., genannt Friedrich Barbarossa, sehen können, wie er auf einer Bank sitzt und schläft. Sein roter Bart sei schon durch den steinernen Tisch gewachsen. Besonders im 19. Jahrhundert wurden mit der Sage auch aktuelle politische Forderungen verknüpft. Vor der deutschen Einigung 1871 hegten viele Deutsche den Wunsch nach einem Nationalstaat, wie er nach damaliger Auffassung zu Zeiten Friedrichs I. existierte.

Eine der bekanntesten literarischen Bearbeitungen dieser Sage ist das 1817 von Friedrich Rückert verfasste Gedicht „Der alte Barbarossa“:

Der alte Barbarossa,
der Kaiser Friederich,
im unterirdischen Schlosse
hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben,
er lebt darin noch jetzt;
er hat im Schloss verborgen
zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen
des Reiches Herrlichkeit
und wird einst wiederkommen
mit ihr, zu seiner Zeit.
Er nickte als wie im Traume
sein Aug halb offen zwinkt;
und je nach langem Raume
er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloss, o Zwerg
und sieh, ob noch die Raben
herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben
noch fliegen immerdar,
so muss ich auch noch schlafen
verzaubert hundert Jahr.

Die Sage wurde in der Literatur vielfach aufgegriffen, wie beispielsweise in dem Volksmärchen Der Schmied von Jüterbog von Ludwig Bechstein. Nach 1871 wurde der Kyffhäuser-Mythos nicht mehr auf die nationale Einigung bezogen, sondern vielmehr auf das Weltmachtstreben des deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II. (siehe Imperialismus). In diese Zeit fiel deshalb auch der Aufbau des Kyffhäuserdenkmals, welches nicht nur Friedrich Barbarossa zeigt, sondern auch Wilhelm I., den ersten Kaiser des Hohenzollernreichs, in Form eines Reiterstandbilds als Erben des Staufers präsentiert.

[Bearbeiten] Sport rund um den Kyffhäuser

Eine Attraktion im Kyffhäuser ist das jährlich ausgetragene Tourenwagen-Bergrennen, bei dem eine 3,8 km lange Strecke am Nordhang zwischen Kelbra und dem Kulpenberg vom Forsthaus zum Jungfern-Brunnen befahren wird.

Ein weiteres sportliches Ereignis ist der Kyffhäuser Berglauf. Jedes Jahr im April treffen sich in Bad Frankenhausen Läufer von Nah und Fern. Es gibt einen Marathon, einen Halbmarathon sowie einen 14km- und einen 6km-Lauf. Den Lauf über die Halbmarathondistanz gibt es erst seit 2005. Bis zum Jahr 2004 gab es stattdessen eine 26km-Strecke. Auch den Marathon gibt es erst seit 2003. Davor gab es eine Strecke über nur 36 Kilometer.

Weiterhin ist der Kyffhäuser ein Mekka für Motorradfahrer. Während der Saison kommen bei schönem Wetter viele Biker extra zum Berg, um dort eine einzigartige Kombination von 36 Kurven bis zum Gipfel abzufahren. Leider kommt es dabei oft zu zum Teil schweren Unfällen zwischen „Hobbyrennfahrern“ und normalen Verkehrsteilnehmern.

Der Kyffhäuser ist ein bekanntes Wandergebiet. Deutschlandweit bekannt ist der Barbarossaweg, der in Korbach (Hessen) beginnt und über Sondershausen bis zum Kyffhäuserdenkmal führt. Aber auch der Hauptwanderweg Eisenach - Wernigerode führt über den Kyffhäuser. Weiterhin führt der Fernwanderweg „Kaiserweg“ über das Gebirge.

Ein weiterer sportlicher Höhepunkt ist der seit 2000 jährlich im Mai durchgeführte Turmtreppenlauf über die 366 Stufen des Kyffhäuserdenkmals.

[Bearbeiten] Sonstiges

Viele öffentliche Einrichtungen der Gegend sind nach dem Kyffhäuser benannt, zum Beispiel das Kyffhäusergymnasium Bad Frankenhausen und die Kyffhäusertherme. Selbst der Landkreis trägt die Bezeichnung „Kyffhäuser“ aufgrund der außerordentlichen Prägung der Region im Namen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Frotscher, S. u. a.: Der Kyffhäuser - Natur, Geschichte, Architektur, Denkmale Europas, Artern 1996, ISBN 3-00-000509-9
  • Günter Behm-Blancke, "Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Ein archäologischer Tatsachenbericht aus dem Kyffhäuser", Dingsda-Verlag Querfurt, Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Kyffhäuser – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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