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Kummernetz

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Die Internetseelsorge-, Beratungs- und Selbsthilfeplattform Kummernetz ist eine Anlaufstelle für Erwachsene, Jugendliche und Kinder in schwierigen Lebenssituationen. Qualifizierte Ehrenamtliche und beteiligte Beratungseinrichtungen bieten Kurzberatung im Internet an. So kommen insgesamt ca. 60 Berater zusammen, die erste Hilfe anbieten. Neben dem Beratungsbereich gibt es einen Selbsthilfebereich. Hier kommunizieren Besucher untereinander. Schirmherr Ulrich Schaffer veröffentlicht Texte und Lyrik als Impulse.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte des Projektes

Das ökumenische Projekt wurde 1996 von dem katholischen Diakon und Diplomtheologen des Bistums Würzburg Uwe Holschuh ins Leben gerufen. Auslöser für das Projekt war letztlich Holschuhs Unzufriedenheit mit nur beschränkten Möglichkeiten zur Einzelseelsorge in einer Kirchengemeinde in Nürnberg, in der er die Ausbildung zum Pastoralreferenten absolvierte. In der Pionierzeit der Onlineberatung bot er daraufhin experimentell Beratung per E-Mail auf einer Webpräsenz an, stellte sich dabei als Diplomtheologe vor und bot an, Ratsuchenden zu antworten. Vorbild war für Holschuh die Romanfigur Momo aus Michael Endes gleichnamigen Roman. Das anfängliche Experiment wurde angenommen und bereits nach einem Jahr konnte Holschuh die Anfragen von Ratsuchenden alleine nicht mehr bewältigen. Es entstand ein Selbsthilfebereich als Pufferzone. Dann suchte Holschuh nach ehrenamtlichen Helfern im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2000 übernahm ein gemeinnütziger e.V. die Trägerschaft des Projektes. Zudem stellte die Diözese Würzburg Holschuh Arbeitszeit zur Betreuung und zur Weiterentwicklung des zeitgemäßen pastoralen Projektes zur Verfügung und setzte den Diakon schließlich als Diözesanbeauftragten für Internetseelsorge ein. Seit 1998 praktiziert das Bistum bereits mit einem Team aus Seelsorgern Internetseelsorge und gehört damit mit zu den frühen Pionieren der beratenden Internetseelsorge. Das Bistum Würzburg ist der wichtigste Förderpartner von Kummernetz. Es fördert die Plattform als Ressourcenvernetzer für Onlineberatung und Internetseelsorge. Kummernetz finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, sowie aus Fördergeldern der im Beratungsbereich beteiligten Einrichtungen.

[Bearbeiten] Beratungsbereich(e)

Der Beratungsbereich von Kummernetz vernetzt Beratungsstellen und Internetseelsorge-Einrichtungen. Beteiligte Einrichtungen sind: die Internetseelsorge des Bistums Würzburg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen der bayrischen Diözesen und der Diözese Dresden-Meißen in Sachsen. In der Beratungseinrichtung "Kummernetz Team Lebensbegleitung" sind Ehrenamtliche, die über eine Ausbildung im Umfang von zwei Wochenenden (ressourcenorientierter, personzentrierter Ansatz, Technik) und ein praxisnahes Patenschaftsmodell in der Einführungsphase über ein halbes Jahr qualifiziert werden. Sie gehören einer regionalen Gruppe an und haben sich zur zuverlässigen Teilnahme an Fallsupervision, Intervision und Fortbildungen verpflichtet. Ehrenamtliche übernehmen etwa 50% der Anfragen, die übrigen 50% die oben genannten, beteiligten Beratungseinrichtungen. Kummernetz bietet bekannten, qualitativ hochwertig und seriös eingeschätzten Fachberatungsstellen (Erziehungs-, Ehe-, Familien-, Jugend-, Schuldner-, Schwangeren-, Suchtberatungsstellen u.s.w.) und Internetseelsorge-Einrichtungen der Kirchen an, über Kummernetz für die eigene Einrichtung zu beraten. Kummernetz bietet die Technik, um sich als einzelne/r Berater/in mit flexibel begrenzbaren Zeitkapazitäten einzuklinken, Dialoge zu steuern, zu öffnen und zu schließen, Statistiken, Verschlüsselung (mittels SSL und Webmail). Für die Besucher tauchen jeweils nur diejenigen Mitarbeiter auf, deren dem System gemeldete Kapazitäten aktuell nicht erschöpft sind. Für die jeweiligen Berater, deren Supervision, Weiterbildung und Beratungsqualität ist direkt die jeweilige beteiligte Einrichtung autark zuständig. Profil und Selbstverständnis werden gegenüber den Ratsuchenden transparent dargestellt. Die Identität der Einrichtung bleibt auch bei der Dialogführung konsequent transparent. Voraussetzung ist eine Beratungsleistung ohne finanzielle Gegenleistung durch den Ratsuchenden. Besucher, die einen persönlichen Gesprächspartner suchen, können sich an eine/n der gerade freien Berater wenden. Durch die Belegung eines Einzelchat-Termins erhält der/die Ratsuchende die Möglichkeit, sich unmittelbar zum vereinbarten Zeitpunkt über ein Problem auszutauschen. Bei einer Webmail-Anfrage erhält er/sie innerhalb von wenigen Tagen eine erste Antwort, aus der sich mitunter eine über einige Wochen andauernde Kurzberatung ergibt. In beiden Fällen bleibt der Austausch zwischen Ratsuchendem und Berater/in in einem geschützten Raum, da sich die Berater zum Schweigen nach außen verpflichtet haben. Aus diesem Grund ist das Angebot der Onlineberatung besonders für diejenigen Menschen geeignet, die sich ihren Mitmenschen nicht persönlich mitteilen können, aus dem Schutz der Anonymität (zunächst) nicht heraustreten möchten oder aus einem anderen Grunde Angst davor haben, persönlich eine Beratungsstelle aufzusuchen. Bei der Belegung bzw. Erstanfrage und während der Kurzberatung können zudem ggf. als gestaltpsychologisches Element auch ergänzend Zeichnungen online angefertigt und an die gewählte Vertrauensperson gesandt werden.

[Bearbeiten] Selbsthilfebereich(e)

Das Angebot zu gegenseitiger Hilfe ist ein eigener Bereich von Kummernetz. Die öffentlichen Foren (getrennt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder) bieten die Möglichkeit, eigene Probleme öffentlich und dennoch anonym ins Netz zu stellen. Dazu ist lediglich eine funktionierende E-Mail-Adresse nötig. Auf diese Weise erhält der/die Anfragende öffentlich und privat viele verschiedene Sichtweisen zu seinem/ihrem Problem, die ihm/ihr neue Blickpunkte eröffnen können. Viele Forenteilnehmer stellen nicht nur ihre eigenen Probleme in die Foren, sondern antworten auch auf die Anfragen anderer. So nimmt die Vision eines Systems, in dem Menschen einander helfen bei Kummernetz Gestalt an. Zudem gibt es noch Galeriebereiche. Zeichnungen können online dort durch ein Zeichenmodul im Browser angefertigt werden. Das Einstellen dieser Zeichnungen in eine öffentliche Galerie ermöglicht den Austausch mit anderen Nutzern. Derartige Zeichnungen können bei E-Mail-Beratungsdialogen oder Einzelchatbelegungen auch direkt an die/den jeweils persönlich ausgewählte/n Berater/in gesandt werden und werden dann in den Beratungsprozess einbezogen. Ein Streifzug durch die Galerien im Erwachsenen-, Kinder- und Jugendbereich zeigt, dass eine Zeichnung oft sehr viel ausdrücken kann, viel mehr als viele Worte.

[Bearbeiten] Impulse

Ulrich Schaffer bietet als Schirmherr und Mitarbeiter von Kummernetz einen eigenen Bereich „Impulse“ für Erwachsene und Jugendliche, sowie getrennt auch für Kinder an. Er erstellt für diesen Bereich Texte, die Haltungen und Einstellungen beleuchten und dazu beitragen, viele Probleme in einem anderen Licht zu sehen und sie daher auch "lösbarer" zu machen. Darüber hinaus stellt er Kummernetz für den Impulsebereich Texte, Lyrik und Fotos aus seinen Büchern zur Verfügung, deren Gesamtauflage inzwischen über fünf Millionen beträgt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Birgit Knatz / Bernard Dodier. Hilfe aus dem Netz. Theorie und Praxis der Beratung per E-Mail. Stuttgart 2003. Klett-Cotta-Verlag. ISBN 3-608-89720-8
  • Sabine Bobert-Stützel: Trägt das Netz? Seelsorge unter den Bedingungen des Internet. Pastoraltheologie 89 (2000), 249-262, sowie Magazin für Theologie und Ästhetik 7 (2000)
  • Thomas H. Böhm, Monika Udeani: Mit Leib und Seele. Internetseelsorge und Gemeindepastoral im Dialog.Diakonia 33 (2002) 126-132.
  • Norbert Götz: Aufgefangen im Netz Kopaed. München 2003. ISBN 3-935-68646-3

[Bearbeiten] Weblinks

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