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Kulturwissenschaft

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Dieser Artikel behandelt Kulturwissenschaft als einen selbstständigen Zweig der Geisteswissenschaften. Für weitere Bedeutungen siehe Kulturwissenschaft (Begriffsklärung).

Kulturwissenschaft ist die Wissenschaft von der Kultur. Sie vereinigt die kulturellen Aspekte von Kunstwissenschaft, Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Philosophie, Theologie, Psychologie und Soziologie zu einem multidisziplinären Fach. Während sich insbesondere die anglo-amerikanischen Cultural studies als dezidiert politische Wissenschaft verstehen, untersuchen die meisten Vertreter der deutschen Kulturwissenschaft noch immer recht politikfreie Wissensgebiete. Dies liegt in der eigentümlichen Geschichte der deutschen Kulturwissenschaft begründet (Lit.: Böhme 2002).

Besonderes Augenmerk legt die kulturwissenschaftliche Forschung auf die Anthropologie des Kulturschaffens im Bezugsrahmen der jeweiligen gesellschaftlichen, historisch-politischen, literarisch-künstlerischen, ökonomischen, rechtlichen und räumlichen Bedingungen. Auch die so genannten Gender-Studies, Untersuchungen zum Verhältnis zwischen den Geschlechtern, ihrer kulturellen Geformtheit und zur Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Gesellschaft, haben seit einigen Jahren einen festen Platz innerhalb der Kulturwissenschaft.

In manchen Fällen wird Kulturwissenschaft auch als theoretische Auseinandersetzung mit kulturellen Erzeugnissen definiert. Kultur wird dann im Sinne der "Schönen Künste" und nicht als soziologisches Phänomen verstanden. Das Fach beinhaltet z. B. Filmanalyse, Literaturgeschichte, Musikgeschichte, Theaterdramaturgie, etc.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entwicklung und Grundlagen

Mit der Zeit wurde der Forschungsgegenstand – die Kultur – immer breiter definiert. In Folge dessen erweiterte sich auch das Feld der Kulturwissenschaft. Zu Beginn erforschte man die schönen Künste, dann, beeinflusst durch den Marxismus, auch Volkskunst und schließlich die gesamte Alltagskultur ebenso. An einigen deutschen Universitäten konzentriert man sich jedoch nach wie vor auf die schönen Künste.

Die Kulturwissenschaft versteht die Kultur als einen synthetisch erzeugten räumlichen wie zeitlichen Körper, den sie analytisch behandelt. Sie deutet und erklärt die kulturellen Ausdrucksformen, um das Leben, aus dem sie ursprünglich hervorgegangen sind, sichtbar zu machen. Kulturwissenschaft analysiert die Abhängigkeit zwischen interner Entwicklungslogik der Ausdrucksformen und externen sozialen Bedingungen. Sie begreift beide Kontexte nicht etwa voneinander getrennt, sondern als miteinander verflochten.

Kulturwissenschaft hat eine doppeltgerichtete Arbeitsperspektive: die synchronische und die diachronische Forschung. Dafür erklärt sie sowohl Dingbegriffe, Gesetzesbegriffe, wie auch Formbegriffe und Stilbegriffe. Sie reflektiert theoretische Fragestellungen exemplarisch am Beispiel ihrer Erscheinungsformen. Sie erklärt kulturelle Kodifizierungen als Denk- und Handlungsmodelle einer Gesellschaft. Kulturwissenschaft definiert die Spezifität des Ausdrucksmediums und fragt nach der Logik der Ökonomie, der Kunst, der Geschichte, der Öffentlichkeit, der Politik, des Raums und der Räume etc. als strukturierende Elemente einer kulturellen Gemeinschaft. Zu ihren Stärken gehört ihre analytische Reflexion über die Veränderungen der gesellschaftlichen Praxis sowohl in ihren medialen, infrastrukturellen wie auch in ihren technischen Facetten.

[Bearbeiten] Wichtige Personen der Kulturwissenschaft

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Überblickswerke

  • Doris Bachmann-Medick: Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 3-499-55675-8
  • Hartmut Böhme, Klaus R. Scherpe: Literatur und Kulturwissenschaften. Positionen, Theorien, Modelle. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-55575-1
  • Hartmut Böhme, Peter Matussek, Lothar Müller: Orientierung Kulturwissenschaft. Was sie kann, was sie will. 2. Auflage. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, Reinbek bei Hamburg 2002, ISBN 3-499-55608-1
  • Elize Bisanz (Hg.), "Kulturwissenschaft und Zeichentheorien.Zur Synthese von Theoria, Praxis und Poiesis." Reihe: Methoden der Kulturwissenschaft, LIT-Verlag, 2004, ISBN 3-8258-8085-0
  • Elize Bisanz (Hg.), "Diskursive Kulturwissenschaft. Analytische Zugänge zu symbolischen Formationen der pOst-Westlichen Identität in Deutschland.". Reihe: Methoden der Kulturwissenschaft, LIT-Verlag, 2005, ISBN 3-8258-8762-6


[Bearbeiten] Wissenschaftsgeschichte und philosophischen Archäologie

[Bearbeiten] Sonstiges

  • Assimilation - Abgrenzung - Austausch. Interkulturalität in Sprache und Literatur. Hrsg. v. Jürgen Joachimsthaler und Maria K. Lasatowicz. Frankfurt/M.: Lang 2000, ISBN 3-631-34894-0
  • Regionalität als Kategorie der Sprach- und Literaturwissenschaft. Hrsg. v. Instytut Filologii Germanskiej der Uniwersytet Opolski. Frankfurt/M.: Lang 2002, ISBN 3-631-39167-6
  • Csaba Földes: Interkulturelle Linguistik. Vorüberlegungen zu Konzepten, Problemen und Desiderata. Universitätsverlag, Veszprém 2003, ISBN 963-9495-20-4, Edition Praesens, Wien 2003, ISBN 3-7069-0230-3; siehe: http://www.vein.hu/german/Suppl.Volltext.pdf
  • Klaus P. Hansen: Kultur und Kulturwissenschaft. Eine Einführung. 3. Auflage. Francke, Tübingen 2003, ISBN 3-7720-2242-1
  • Mey, Marcus: Regionalismus in Großbritannien - kulturwissenschaftlich betrachtet, Berlin 2003: Duncker & Humblot
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