Kreuzfeuer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kreuzfeuer ist eine militärische Taktik, Waffensysteme (z.B. Maschinengewehre) so aufzustellen, dass sich ihre Wirkungsbereiche überlappen. Diese Taktik wurde während des Ersten Weltkriegs bedeutend.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Gegenseitige Unterstützung
Beide Waffensysteme unterstützen sich so gegenseitig. Für einen Angreifer wird es dadurch schwieriger, nicht bestrichene Räume zu finden, aus welchen er aus geschützter Position heraus den Angriff führen kann. Kreuzfeuer verhindert außerdem die Ausrichtung einer Formation auf eine Hauptrichtung feindlichen Feuers. Gleichzeitig hat Kreuzfeuer dadurch eine hohe moralische Wirkung.
[Bearbeiten] Historische Bedeutung
Seit der griechischen Phalanx ist das Kreuzfeuer eine der effektivsten Taktiken gegen massierte infanteristische Kräfte. Insbesondere während der Grabenkriege im Ersten Weltkrieg war diese Taktik von hoher Bedeutung: Maschinengewehre wurden in Gruppen zusammengefasst (sog. MG-Nester), die sich so gegenseitig schützten und so das Überwinden des Niemandslandes für feindliche Kräfte besonders verlustreich gestalteten.
Schon während des Zweiten Weltkrieges änderte sich die Wichtigkeit dieser Taktik drastisch. Dafür waren vor allem zwei waffentechnische Entwicklungen verantwortlich:
- die Bedeutung gepanzerter Fahrzeuge,
- der Einsatz von Luftstreitkräften
Dies machte eine verbesserte Organisation der Feuerbereiche aller Waffen (Pak, Flak, etc.) nötig. V.a. Panzer konnten so besser bekämpft werden, da sie einer Waffe immer ihre schwächer gepanzerte Seitenpanzerung zuwenden mussten.
Das Organisieren von überschneidenden Feuerbereichen für die einzelnen Waffen ist auch heute noch das grundlegende "Handwerk" im Feuerkampf.
[Bearbeiten] sprichwörtliche Verwendung
Im deutschen Sprachgebrauch wird der Begriff in dem Sprichwort „Im Kreuzfeuer der Kritik stehen“ verwendet. Damit wird ausgedrückt, dass sich der jeweils Kritisierte durch die an ihm geäußerte Kritik in hohem Maße bedrängt und unter Umständen sogar bedroht fühlt, so wie ein sich im Kreuzfeuer befindlicher Soldat auf dem Schlachtfeld.