Konkordanz (Sprachwissenschaft)
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Konkordanz ist ein der Kongruenz vergleichbares Phänomen in Sprachen mit Nominalklassen und beschreibt den Fall, dass zwei Satzteile bezüglich der Nominalklasse ihrer Wörter übereinstimmen müssen. In der Regel wird dazu das Präfix der Nominalklasse des Bezugsworts (bspw. des Subjekts) am abhängigen Wort (bspw. einem Attribut) wiederholt. Im Unterschied zur Konkordanz berücksichtigt die weitaus häufigere Kongruenz in Sprachen wie Deutsch oder Latein dagegen Kategorien wie Person, Numerus, Kasus oder Genus.
Ein Beispiel aus dem Swahili, einer der für Konkordanz bekannten Bantu-Sprachen:
Watu warefu wawili wanaingia nyumbani – „Zwei große Menschen gehen ins Haus hinein“ | |||||
Swahili: | Wa-tu | wa-refu | wa-wili | wa-na-ingia | nyumba-ni |
Wörtlich: | 2.Mehrzahlklasse-Mensch | 2. Mz.-Kl.-groß | 2. Mz.-Kl.-zwei | 2. Mz.-Kl.-Gegenwart-hineingehen | Haus-in |
Subjekt des Satzes ist watu „Menschen“. Da im Swahili Konkordanz hergestellt werden muss, wird das Präfix wa- (es bezeichnet die Nominalklasse) des Subjekts ebenfalls an seine Attribute „zwei“ und „groß“ sowie an das Prädikat des Satzes „gehen“ angehängt. Auf diese Weise wird ein ähnlicher innerer Zusammenhalt zwischen den einzelnen Satzteilen hergestellt wie bei der Kongruenz.