Komponenten-Prozess-Theorie
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Klaus Scherer stellte 1990 die Komponenten-Prozess-Theorie über Emotionen auf. Er vertritt die Auffassung, dass Emotionen Prozesse darstellen, an denen jeweils verschiedene Reaktionskomponenten oder -modalitäten beteiligt sind. Er definiert die Emotionskomponenten als Zustandsformen fünf organismischer Subsysteme, die je eigene Funktionen für Adaptation und Verhalten des Organismus haben, jedoch eng miteinander verbunden sind. Die fünf Subsysteme sind:
- Aktions-Subsystem (Ausdruckskomponente)
- Monitor-Subsystem (Gefühlskomponente)
- Informationsverarbeitungs-Subsystem (kognitive Komponente)
- Steuerungs-Subsystem (die motivationale Komponente)
- Versorgungs-Subsystem (neurophysiologische Komponente)
Nach Scherer durchlaufen wir immer ein gleiches Muster von fünf Schritten, welches er als Stimulus Evaluation Check bezeichnet, bevor eine Emotion in uns entsteht, diese sind:
- Neuartigkeit: Prüfung der Plötzlichkeit, Vertrautheit und Vorhersagbarkeit des Reizes
- Angenehmheit: Prüfung des intrinsischen Angenehmheitsgrades
- Zielrelevanz: In welche Richtung bringt mich der Reiz in Bezug auf mein verfolgtes Ziel?
- Bewältigungsfähigkeit: untersucht den Reiz auf seine Bedingungsstruktur und Möglichkeiten seiner Bewältigung durch das Individuum
- Normverträglichkeit: Überprüfung der Situation, des Ereignisses hinsichtlich externer und interner Normen.
Scherer postuliert, dass jedem Ergebnis eines Bewertungsschrittes ein mimisches Verhalten zugeordnet werden kann. Er geht außerdem davon aus, dass viele dieser - den Bewertungsschritten zugeordneten - Verhaltensweisen angeboren sind. Damit bekommt die Ausdruckskomponente eine extrem wichtige Stellung.
