Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Knallquecksilber - Wikipedia

Knallquecksilber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Strukturformel
\mathrm{C {\equiv} N{-}O{-}Hg{-}O{-}N {\equiv} C}
Allgemeines
Name Knallquecksilber
Andere Namen Quecksilber(II)-fulminat, Quecksilberfulminat, Quecksilberdifulminat
Summenformel C2HgN2O2
CAS-Nummer 628-86-4
Kurzbeschreibung weißer bis grauer pulverförmiger, kristalliner Feststoff, bräunliche Färbungen bei geringeren, industriellen Reinheitsgraden
Eigenschaften
Molmasse 284,62 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte von industriell 1,89 g/cm3
bis reinst 4,42 g/cm3
Schmelzpunkt explodiert oberhalb von 190 °C
Siedepunkt kein Siedepunkt
Dampfdruck ? Pa (? °C)
Löslichkeit wenig löslich in Wasser
Sicherheitshinweise
Gefahrensymbole
E
Explosionsgefährlich
T
Giftig
N
Umweltgefährlich
R- und S-Sätze R: 3-23/24/25-33-50/53
S: (1/2)-3-35-45-60-61
MAK 0,1 mg/m3 (bezogen auf die einatembare Fraktion)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Knallquecksilber (chemisch: Quecksilber(II)-fulminat) ist das Quecksilbersalz der Knallsäure. Es bildet in reinster Form weiße Kristalle. Knallquecksilber ist giftig und zerfällt schon bei geringer mechanischer oder thermischer Belastung.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Das Knallquecksilber wurde wahrscheinlich bereits Ende des 17. Jahrhunderts von Kunkel von Löwenstern und anderen Alchimisten erstmals isoliert. Die Herstellung aus Quecksilber, Ethanol und Salpetersäure wird erstmals 1799 von dem Engländer E.Howard beschrieben. Knallquecksilber wurde früher in Zünd- und Sprengkapseln verwendet, ist allerdings inzwischen durch andere Stoffe ersetzt worden (z. B. Bleiazid). Aufgrund seiner ausgeprägten Initiierfähigkeit war es bis zur Einführung des Bleiazids der am weitesten verbreitete Initialsprengstoff.

[Bearbeiten] Gewinnung und Darstellung

Quecksilberfulminat wird durch Umsetzung von elementarem Quecksilber oder Quecksilberoxid mit konzentrierter Salpetersäure in Gegenwart von Ethanol hergestellt. Die Synthese größerer Mengen an Quecksilberfulminat erfordert strenge Sicherheitsvorkehrungen und darf nur durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgen.

Zur Darstellung kleiner Mengen kann das 1901 von dem Italiener Angelico beschriebene Verfahren für Silberfulminat benutzt werden. Anstelle von Ethanol erfolgt die Umsetzung hier mit wässrigen Lösungen von Malonsäure und Natriumnitrit.

Verunreinigungen durch Nebenprodukte können durch ein oder mehrmaliges Umkristallisieren aus Ammoniak-Lösung beseitigt werden.

[Bearbeiten] Eigenschaften

[Bearbeiten] Physikalische Eigenschaften

Quecksilberfulminat ist in heißem Wasser, Ethanol und in Salpetersäure gut, in kaltem Wasser hingegen nur schlecht löslich.

[Bearbeiten] Chemische Eigenschaften

Bereits bei geringer mechanischer oder thermischer Belastung zerfällt Quecksilberfulminat explosionsartig. Dabei entstehen elementares Quecksilber, Stickstoff und Kohlenstoffmonooxid:

\mathrm{CNO{-}Hg{-}ONC \longrightarrow Hg + N_2 + 2 \ CO}

Hierbei kann der Zerfall durch Verdämmen oder Zünden größerer Mengen leicht in eine Detonation (v = 5000 m/s) übergehen.

Da bei der Explosion eine Wolke von atomarem, giftigem Quecksilberdampf entsteht, wird es als Sprengstoff heute nicht mehr verwendet.

[Bearbeiten] Sicherheitshinweise

Quecksilberfulminat ist ein Initialsprengstoff und daher besonders explosionsgefährlich. Es kann durch Zündquellen oder mechanische Einwirkung wie Reibung oder Stoß zur Explosion kommen, aber auch durch Aussetzung von Strahlung, durch Trocknen oder Kontakt mit anderen chemischen Verbindungen, wie beispielsweise Schwefelsäure. Quecksilberfulminat ist giftig und umweltgefährlich, für Wasserorganismen stellt es ein besonders hohes Gefahrenpotential dar. Bei Umgang sind größte Vorsicht und Sorgfalt walten zu lassen und besondere Vorkehrungen zu treffen.Unter Wasser gelagert ist es nicht explosionsfähig und doch chemisch stabil.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • R. Knoll: Das Knallquecksilber und andere Sprengstoffe., Survival Press, Radolfz., November 2001, ISBN 3-831128766
  • A. Stettbacher: Die Schieß- und Sprengstoffe. 2. Auflage, Leipzig, 1933.

[Bearbeiten] Bilder

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -