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Kloster Merxhausen

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Kloster Merxhausen
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Kloster Merxhausen

Das Augustinerkloster und Hospital in Merxhausen ist eine gotische Klosteranlage bei Bad Emstal in Nordhessen, die heute als psychiatrisches Krankenhaus genutzt wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Klosterkirche Merxhausen
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Klosterkirche Merxhausen

Als kleinster Ortsteil von Bad Emstal hat Merxhausen eine lange Geschichte. Der Ort wird erstmals als “Marcharohusen” urkundlich um das Jahr 973 erwähnt. 1145 wird er als ”Merkereshusen” und 1151 als ”Merkirshusen” erwähnt. 1213 wurde in Merkeshusen die Klosterstiftung der Herren Hermann und Dietrich von Blumenstein von Dörnberg in Nordhessen durch den Erzbischof von Mainz als so genanntes Augustiner-Chorherren-Doppelstift belegt. Im Stiftungsbrief vom 3. November 1213 heißt es: ”... an dem Ort, der früher Merkereshuse, jetzt Feld des heiligen Johannes heißt, ...In eben diesem Orte haben sich, ..., auch einige fromme Frauen mit einigen Brüdern niedergelassen...”. Der neue Name Johannisfeld setzte sich jedoch nicht durch, und schon wenige Jahre später wurde der Name Merkereshusen wieder verwendet.

Erzbischof Siegfried von Mainz inkorporierte 1242 dem Kloster die Kirche in Offenhausen und die Kapelle in Riede. Nach 43-jähriger Bauzeit wurde die Klosterkirche am 29. August 1256 durch den Mainzer Weihbischof Dietrich geweiht. Im Jahre 1269 befreite Landgraf Heinrich I. von Hessen den Hof, ... auf welchem die Klosterkirche gebaut ist .... Im 13. Jahrhundert wanderten die Chorherren ab, und das Kloster wurde seitdem als Nonnenkloster genutzt.

1475 wurde das Kloster durch einen Brand zerstört; es zerfiel, und das Klosterleben wurde eingestellt. Durch Landgraf Wilhelm II. von Hessen wurden die verbliebenen Nonnen in andere Klöster verlegt. Das Nonnenkloster wurde 1489 wegen Sittenlosigkeit aufgehoben und dem Kloster Windesheim (Windesheimer Kongretation) in der Diözese Utrecht übergeben. Augustiner-Chorherren aus dem westfälischen Bödecken übernahmen es und bauten es wieder auf. Doch schon 1527 wurde das Kloster nach der Synode von Homberg säkularisiert und aufgehoben.

Philipp der Großmütige Relief am Kloster Merxhausen
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Philipp der Großmütige Relief am Kloster Merxhausen

Durch einen Stiftungsbrief des Landgrafen Philipp der Großmütige wurde am 26. August 1533 das Kloster Merxhausen - wie auch die Klöster in Haina, Gronau und Hofheim - aufgelöst und in Landeshospitäler für die arme Landbevölkerung umgewandelt. Dabei blieben den Hospitälern der gesamte Klosterbesitz erhalten, damit aus deren Erträgen die Kosten bestritten werden konnten. Der Landgraf soll am 26. August von Kassel kommend das Krankenhaus Merxhausen für weibliche Kranke eingeweiht haben und anschließend nach Haina weitergereist sein.

Der spätgotische Bildhauer Philipp Soldan schuf den Gedenkstein für Heinz Lüder und auch den Gedenkstein für Spitalvogt Hermann Binzinger für Kloster Merxhausen im 16. Jahrhundert.

Nach der Teilung Hessens 1575 gehörte Merxhausen mit 365 Kranken zu den vier Hohen Hospitälern, die bis 1810 unter gemeinsamer Verwaltung standen. 1631 wurde das Hospital von Tillys Truppen zunächst zerstört, aber umgehend wieder aufgebaut. Die Betreuung der Kranken übernahmen auswärtige Ärzte.

1881 wurde das Hospital für Kranke aus den Städten gegen Zahlung der Kosten geöffnet. In dieser Zeit wurde der erste Arzt fest angestellt. 1929 wurde das Hospital in Landesheilanstalt umbenannt. In der Zeit des 3. Reiches wurden viele Patienten durch Euthanasiemaßnahmen ums Leben gebracht. Zwangsarbeiter mussten in der Gärtnerei arbeiten und wurden dort auch untergebracht. Ab 1942 wurden die Anlagen als Militärlazarett genutzt.

Seit 1953 wird die historische Klosteranlage als Psychiatrisches Krankenhaus des Landeswohlfahrtsverbands Hessen genutzt.

Heute finden regelmäßig im Klostergarten Aufführungen des Amateurtheaters Klosterspiele Merxhausen statt, bei denen auch Patienten des Zentrums für Soziale Psychiatrie mitwirken.

[Bearbeiten] Aufbau

Innenansicht Kloster Merxhausen
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Innenansicht Kloster Merxhausen

Das Kloster ist eine hufeisenförmige dreiflügelige Anlage. Von der ursprünglich romanischen Klosterkirche, von 1213 bis 1256 erbaut, sind nur noch kleine unbedeutende Baureste im Norden nachzuweisen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und zudem ein gotischer Chor mit Rippengewölbe geschaffen. Bei der Restaurierung 1935 wurden gotische Malereien freigelegt; hervorzuheben ist die Darstellung des Christus am Kreuz eines anonymen Künstlers. In der Kirche befinden sich zwei Grabsteine des spätgotischen Bildhauers Philipp Soldan aus den Jahren 1548 und 1559.

Heute ist von dem ehemaligen Kloster nur noch der im Kern aus dem 13. Jahrhundert stammende und gotisch veränderte Südflügel mit einem Erkervorbau von 1533 erhalten geblieben.

[Bearbeiten] Literatur

  • Vgl. Eduard Brauns, Wanderführer- und Reiseführer durch Nordhessen und Waldeck, A. Bernecker Verlag Melsungen, 1971, S. 87

[Bearbeiten] Weblinks

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