Kleiner Bombardierkäfer
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Kleiner Bombardierkäfer | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Brachinus explodens | ||||||||||||||
Duftschmid, 1812 |
Der Kleine Bombardierkäfer (Brachinus explodens) ist ein Laufkäfer der Unterfamilie der Bombardierkäfer (Brachininae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Kleine Bombardierkäfer werden sechs bis acht mm lang. Ihr Körper ist länglich und rot gefärbt, die Deckflügel sind metallisch grün oder blau und bedecken in ihrer Länge nicht den gesamten Hinterleib. Wie alle Bombardierkäfer besitzen auch sie eine Explosionskammer am hinteren Ende des Hinterleibs, die sie zur Verteidigung gegen Fressfeinde gebrauchen.[1]
[Bearbeiten] Vorkommen
Kleine Bombardierkäfer finden sich an warmen und trockenen Orten, vor allem auf Trockenrasen oder Wegrändern unter Steinen, aber auch in Hecken und lichten Wäldern. Sie sind in Mitteleuropa häufig, jedoch fehlen sie dort in den Alpen und im Norden.[1]
[Bearbeiten] Verteidigungssystem
Kleine Bombardierkäfer besitzen wie auch die anderen Käfer ihrer Unterfamilie ein eindrucksvolles Verteidigungssystem. Werden sie von einem Feind bedroht, blasen sie dem Angreifer ätzende und übelriechende Gase aus zwei Röhren in seinem Hinterleib direkt ins Gesicht.
Hermann Schildknecht, ein deutscher Chemiker, untersuchte den Bombardierkäfer und versuchte, den Ablauf dieses beeindruckenden chemischen Kunststücks zu erforschen. Er stellte fest, dass sie ihren Sprengstoff unmittelbar vor dem Hinausblasen durch Mischen zweier sehr reaktiver Chemikalien (Hydrochinon und Wasserstoffperoxid) herstellt. Wenn sich dem Bombardierkäfer ein Feind nähert, wie beispielsweise ein Frosch, spritzt er die in einer Sammelblase gelagerten Chemikalien in eine Reaktionskammer und gibt dort genau im richtigen Moment die Enzyme Katalase und Peroxidase hinzu, um die Reaktion zu beschleunigen. Dieser Katalysator setzt das Hydrochinon zu Chinon und das Wasserstoffperoxid zu Wasser und Sauerstoff um. Dabei kommt es zu einer heftigen chemischen Reaktion, bei der sowohl Wärme als auch ein hoher Druck entstehen. Dann schießt ein ätzendes, etwa 100 °C heißes Gasgemisch mit einem Knall aus zwei Drüsen am Anus auf den Angreifer.[2]
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ a b Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Insektenführer, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07682-2
- ↑ Bernhard Klausnitzer: Käfer. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg 2005, ISBN 3-937-87215-9