Kjölur
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Der Hochlandweg Kjölur genauer der Kjalvegur ist mit etwa 160 km die zweitlängste und mittlere der Hochlandpassage von Island. Sie beginnt im Haukadalur kurz hinter dem Wasserfall Gullfoss, verläuft zwischen den Gletschern Langjökull, der seinen Namen nicht zu Unrecht trägt, und Hofsjökull. Schließlich endet sie in der Nähe von Blönduós im Norden der Insel. Dieser Weg ist jetzt mit Nummer 35 (früher F37) in den Karten gekennzeichnet, ist also keine Hochlandpiste Fjallavegur mehr.
Die Route ist vermutlich schon seit der Frühzeit der Besiedelung bekannt gewesen. Westlich der heutigen Piste verläuft der alte Kjalvegur und wird immer noch von Trekkingfreunden und Reitern benutzt. Nachdem im Oktober 1780 fünf Reiter mit ihren Pferden und über 150 Schafen hier (Beinahóll/Knochenhügel) in einem Schneesturm umgekommen sind, geriet die Route für ca. 100 Jahre in Vergessenheit. Sie wurde allerdings gegen Ende des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt und neu gekennzeichnet.
Heute erfreut sich die Route auch bei Touristen zunehmender Beliebtheit, weil keine Flüsse oder großen Bäche mehr gefurtet werden müssen. Die Piste ist planiert oder aus Schotter das Fahren braucht also seine Zeit. Die Flussdurchfahrten waren hauptsächlich im Teil nördlich von Hveravellir. Das muss man heute nicht mehr, aber wenige Flussdurchfahrten sind für Allradfahrzeuge noch möglich. Im nördlichen Teil wurde der Fluss Blanda zu einem Wasserkraftwerk aufgestaut.
Ungefähr in der Mitte der Strecke liegt Hveravellir, der Ort der heißen Quellen, der sich gut für Pausen und ein heißes Bad anbietet. (Photos) [1] [2][3] Wenn man aus Süden kommt, biegt kurz vor Hveravellir die Piste zu den Kerlingarfjöll nach Nordosten ab, ein sehenswertes Gebirge mit vulkanischen Erscheinungen. Besonders imposant ist dabei eine Flusspassage oben neben dem Wasserfall Gýgjarfoss. Weitere auch schwierigere Flussdurchfahrten folgen.
In etwa parallel zur Kjölur verläuft die Sprengisandur-Piste östlich des Hofsjökull durch das isländische Hochland.