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Karsdorf

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Gemeinde Karsdorf in Sachsen-Anhalt. Für weitere Bedeutungen siehe Karsdorf (Begriffsklärung)
Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Karsdorf
Deutschlandkarte, Position von Karsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Burgenlandkreis
Verwaltungsge-
meinschaft
:
Unstruttal
Koordinaten: Koordinaten: 51° 17′ N, 11° 39′ O 51° 17′ N, 11° 39′ O
Höhe: 149 m ü. NN
Fläche: 19,84 km²
Einwohner: 2088 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km²
Postleitzahl: 06638
Vorwahl: 034461
Kfz-Kennzeichen: BLK
Gemeindeschlüssel: 15 2 56 043
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Poststraße 1
06638 Karsdorf
Webpräsenz:
Bürgermeister: Olaf Schumann (Die Linken)

Karsdorf, bis 1936/37 Carsdorf geschrieben, ist eine Gemeinde im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Unstruttal an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Freyburg (Unstrut) hat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Karsdorf liegt zwischen Nebra (Unstrut) und Burgscheidungen an der Unstrut. In Steigra zweigt in südwestliche Richtung eine Nebenstraße von der Bundesstraße 180 ab, die nach Karsdorf führt.

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Ortsteile der Gemeinde sind:

  • Karsdorf
  • Wetzendorf
  • Wennungen

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Karsdorf

In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis der Zehnten des Klosters Hersfeld wird Karsdorf als zehntpflichtiger Ort Coriledorpf im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. [1]

Das als fränkisches Gründung an der alten Franken-, Wein- oder Kupferstraße gegründete Karsdorf wird 1109 als Karlestorph urkundlich erwähnt. Es entstand direkt an der Furt durch die Unstrut, zu deren Schutz schon bald eine Burg auf der Hohen Gräte errichtet wurde, die sich zunächst im Besitz der Grafen von Mansfeld befand, dann an die Edlen Herren von Querfurt überging und deren Erbe nach dem Aussterben in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts größtenteils an die Wettiner fiel. Die Forschung geht auch noch von einer zweiten Burgstelle aus.

In Karsdorf hatte die Familie von Rockhausen (Adelsfamilie), Herren auf Kirchscheidungen von 1428 bis 1608 einen Edelhof inne.

Spätestens seit 1469 hatte Herzog Wilhelm III. Karsdorf als Amtsdorf völlig in das Amt Freyburg integriert. Der Ort war Sitz eines gesonderten Landgerichtstuhls mit besonderen Richtern und Schöffen. Hier wurde Gericht gehalten und Vertreter der dazugehörigen Dörfer vorgeladen.

1589 lebten 61 Hauswirte im Ort, darunter 20 Anspänner und 41 Hintersättler.

Nach dem verheerenden Brand von 1608, welchem 117 Wohnhäuser „samt der schönen, neuerbauten Kirche, Pfarre, Schule, Mühle, Brauhaus, Backhaus und Keltern“ zum Opfer fielen, gaben die von Rockhausen ihre dort liegenden Güter auf.

Am 29. April 1823 verwüstete ein durch Mordbrenner angelegtes Feuer 16 Häuser des Dorfes und zahlreiches Vieh.

Durch wüst gewordene Dörfer der Umgebung wurde die Ortsflur von Karsdorf wesentlich vergrößert, dazu zählen Siegerstedt (881/899: Sigiristat, 1589: Seigerstett), Bünsdorf (Bunisdorp, 1589: Bunßdorf) und Wölbitz (Wülbiz, 1589: Welfitz).

1815 gelangte Karsdorf an den Kreis Querfurt des Regierungsbezirks Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Zu DDR-Zeit gehörte der Ort dem Kreis Nebra an.

[Bearbeiten] Wetzendorf

Der als Straßendorf entlang der alten Weinstraße entstandene Ort wird um 1060 als Widesendorp, d. h. Dorf eines Widiso, erstmals urkundlich erwähnt. Wetzendorf gehörte zur Herrschaft Wiehe und gelangte mit dieser 1539 an die Herren von Werthern-Beichlingen. Im Ort befand sich ein Rittergut, dass den Besitzern von Nebra unterstand. Seit 1957 ist Wetzendorf ein Ortsteil von Karsdorf.

[Bearbeiten] Wennungen

Wennungen hat wahrscheinlich aufgrund seiner Lage an einer Flusswindung der Unstrut seinen Namen erhalten. 786 erfolgte eine urkundliche Ersterwähnung als Wenninge. Der Ort soll noch vor dem Untergang des alten thüringischen Königreichs entstanden sein, darauf verweisen Grabungsfunde. Das Kloster Hersfeld hatte in dieser Region bereits frühzeitig Besitz- und Lehnrechte und auch der Bischof von Bamberg sicherte sich später Rechte in diesem Raum, die noch bis zum Dreißigjährigen Krieg bestanden.

Die Edlen Herren von Querfurt wurden 1450 mit Wennungen belehnt, konnten sich aber nicht lange im Ort halten, sondern verloren ihren Besitz an die in Burgscheidungen ansässigen Adelsgeschlechter. Der Ort selbst unterstand dem Amt Freyburg, das 1815 an das Königreich Preußen fiel.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Olaf Schumann wurde erstmals am 26. April 1998 gewählt.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Literatur

  • W. Roßberg: Carsdorf im Mittelalter. In: Querfurter Jahrbuch 11 (1933), S. 42-45.
  • Das Gebiet an der unteren Unstrut, Berlin: Akademie-Verlag, 1988 (Werte unserer Heimat, 46), S. 127-133.
  • Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen (unveröffentlichtes Manuskript im Rittergut Kirchscheidungen einsehbar)

[Bearbeiten] Weblinks

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