Karenzzeit (Radsport)

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Unter Karenzzeit versteht man im Radrennsport die Zeit, die ein Fahrer nicht überschreiten darf, um bei Etappenrennen nicht aus dem Rennen genommen zu werden. Die Karenzzeit berechnet sich aus der Siegerzeit, die mit einem vorher festgelegten Koeffizienten multipliziert wird. Je schwieriger eine Etappe und je größer die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers ist, desto größer ist der Koeffizient zur Berechnung der Karenzzeit. Bei Bedarf kann der Koeffizient von der Jury auch vergrößert werden. Dies ist oft bei widrigen Wetterbedingungen oder Unfällen der Fall.

Bei der Tour de France wurde das Zeitlimit 1950 eingeführt, um die Zeit zu begrenzen, bis die Sprinter und Wasserträger ins Ziel kamen. Bei der Tour de France 2005 wurden die Koeffizienten laut Reglement auf 4 % bis 18 % festgelegt: Auf einer flachen Etappe mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers von weniger als 34 km/h hätten die Fahrer nur 4 % Spielraum, bei einer schweren Bergetappe, die der Sieger mit durchschnittlich 38 km/h zurückgelegt hätte, hätte der Koeffizient 18 % betragen. Bei Zeitfahren betrug der Koeffizient unabhängig von der Siegerzeit 25 %.

Um die Karenzzeit zu erreichen, schließen sich insbesondere bei schweren Etappen die abgehängten Fahrer zu einem Gruppetto zusammen. Dabei profitieren die Fahrer auch davon, dass z. B. bei der Tour de France die Karenzzeit ohne Begründung erweitert werden kann, wenn sie von mindestens 20 % der Fahrer verpasst wird.