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Kamenný Újezd

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Kamenný Újezd (Begriffsklärung).

Kamenný Újezd (deutsch Steinkirchen) ist eine Gemeinde mit 2040 Einwohnern (31. Dezember 2005) in Tschechien. Sie liegt 9 km südlich des Stadtzentrum von České Budějovice in 493 m ü.M. auf einer Hochfläche zwischen den Tälern der Moldau und Maltsch.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ort war vermutlich Sitz der Ritter de Wgezt, die zu Beginn des 13. Jahrhundert zwischen Moldau und March ansässig waren. Erstmals urkundlich ist der Ort 1263 nachweisbar als Wernherus de Steynchirchen als Zeuge bei der Stiftung des Klosters Goldenkron genannt wurde. Im selben Jahre trat auch ein Michael de Wgezt als Verkäufer des Ortes Záhoří an das Kloster Hohenfurth in Erscheinung.

Steinkirchen wurde am Kreuzungspunkt eines alten Handelsweges zwischen Böhmen und Österreich mit einem Furtweg durch Maltsch und Moldau angelegt. Zentrum des Ortes bildete ein langgestreckter Dorfanger, die Kirche und eine daneben befindliche Veste. In der Mitte des 14. Jahrhunderts genügte die alte Veste im Dorf nicht mehr den Ansprüchen der de Wgezt und sie errichteten westlich des Ortes in den Felsen über der Moldau die Burg Maškovec, die zu ihrem Sitz wurde. Durch Erbteilungen erfolgte eine Zersplitterung der Herrschaft, die 1455 in den Besitz der Rosenberger gelangte. Im 15. Jahrhundert verschmolzen die benachbarten Orte Češnovice und Libský vollständig mit Újezd.

In Steinkirchen entwickelte sich ein reges Handelsleben und genoss die Privilegien eines adligen Mediatstädtchens. Der Ort besaß 5 Mälzereien, 24 Schankwirtschaften und schankberechtigte Häuser sowie mindestens 5 Gastwirtschaften. 1464 verlor es nach Streitigkeiten mit der Stadt České Budějovice diesen unbegründeten Status und fiel unter die Bannmeile der Stadt. Die Rosenberger ignorierten dies und erleichterten weiterhin die Ansiedlung der unterschiedlichsten Handwerke und das Steinkirchener Bier wurde heimlich nach Budweis eingeführt und im Weichbild der Stadt verkauft. 1552 erhielt Steinkirchen schließlich Stadtrecht.

Zur Umgehung der Bannmeile erhielt Jakub Krčín z Jelčan 1564 die Konzession zur Errichtung eines Brauereihofes im südöstlich gelegenen Plavnice, dessen Bier nun in Steinkirchen verkauft wurde. 1579 entstand in Plavnice auch eine Mühle mit Teich.

Beim Kauf der Herrschaft Krummau durch Rudolf II. ging auch Steinkirchen 1602 an den Kaiser über. Der Dreißigjährige krieg brachte der Stadt den Niedergang und das Stadtrecht erlosch. Die Handelsstraße nach Österreich diente nun dem Durchzug von Truppen, Steinkirchen wurde gebrandschatzt und über die Hälfte der Grundstücke fiel wüst. 1622 wurde Hans Ulrich von Eggenberg neuer Grundherr, nach dem Aussterben der Familie ging deren Besitz 1719 an die Schwarzenberger über.

Mit der Ablösung der Patrimonialherrschaften in Böhmen bildete Steinkirchen seit 1849 eine eigenständige Gemeinde. 1913 lebten in der Gemeinde Steinkirchen 1507 Einwohner, davon 1499 Tschechen und 7 Deutsche. Der Ort Steinkirchen hatte 1317 bewohner von 1312 tschechischer und 4 deutscher Nationalität waren, in Freiles waren von den 190 Bewohnern 187 Tschechen und 3 Deutsche.

Zum 1. November 1975 wurden die Orte Březí, Bukovec, Radostice, Rančice, Opalice, Kosov, Krasejovka und Milíkovice nach Kamenný Újezd eingegliedert.

Südwestlich des Dorfes Kamenný Újezd liegt der See Štilec, an dem während Saison vom Mai bis September ein Autocampingplatz besteht.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche Aller Heiligen ist hat 1263 als steinerner Bau bestanden, von ihre leitet sich der deutsche Name Steinkirchen ab. Seit 1383 gibt es schriftliche Überlieferung zum Patronat. Sakristei und Presbyterium sind im Gotischen Stil und erhielten ihre Gestalt etwa um 1500. Die Glocken, Altäre und Bildsäulen stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ab 1690 erfolgte der Turmbau und zu Beginn des 18. Jahrhundert erhielt die Kirche ihre barocke Gestalt. In den Jahren 1995 und 1999 erfolgten Restaurierungsarbeiten.
  • Das neben der Kirche befindliche Pfarrhaus ist seit 1290 nachweisbar.
  • Die Säule des Hl. Johannes von Nepomuk in Plavnice wurde 2005 restauriert

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Kamenný Újezd, die eine Fläche von 2.896 ha hat, gehören die 9 Ortsteile Březí (Freiles), Bukovec, Kamenný Újezd, Kosov (Kossau), Krasejovka (Krassau), Milíkovice (Millikowitz), Opalice (Oppalitz), Radostice (Radostitz) und Rančice (Rantschitz) einschließlich der Weiler Borek, Hamr, Otmanka und Plavnice.

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten] Weblinks


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