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Kaitzbach

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Der Kaitzbach ist ein in der Gegend von Dresden links der Elbe gelegener kleinerer Bach (Länge rd. 20 km, mittlere Durchflussmenge 35 l/s), der nach dem am Bach gelegenen Dorf Kaitz benannt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Der Kaitzbach entspringt oberhalb des Bades von Kleinnaundorf und fließt durch den Kaitzgrund über Kaitz (hier Zufluss des Zschaukebaches) nach Mockritz (hier Zufluss des Nöthnitzbaches) und von dort weiter durch den Dresdener Stadtteil Strehlen, teilweise unterirdisch kanalisiert, in den Carolasee im Dresdener Park Großer Garten, von hier aus weiter geteilt durch den Großen Garten. Ein Arm wird südlich an der Parkseite des ZOO's entlang geleitet, der andere durch den nördlichen Teil des Großen Gartens. Wieder vereint, fließt der Bach durch den Blüherpark und dann, wieder unterirdisch (auf dem Stück zwischen Hasenberg und Brühlschem Garten wird der Verlauf durch nachts leuchtende Glaselemente angezeigt), durch die Pirnaische Vorstadt und am Terrassenufer unterhalb der Festung in die Elbe. Der Kaitzbach ist einer der wenigen in die Elbe mündenden Bäche, deren Lauf zunächst parallel zur Elbe (Kaitzgrund), und zwar elbaufwärts gerichtet ist.

[Bearbeiten] Geschichte

Aus Grabungsfunden ist eine frühe slawische Besiedlung des Kaitzgrundes (unterhalb von Coschütz) nachgewiesen. Auch der Ursprung des Dorfes Kaitz ist ein slawischer Rundweiler (Rundling). In der Zeit um 1200 befanden sich am damals auch Grundbach (vor allem der Oberlauf des Baches)genannten Fließ bis zu vier Wassermühlen, die teilweise bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts existierten. Die erste, noch zu Cunnersdorf gehörende Mühle war die Ehrlichsmühle (später auch Guts-, Knochen- oder Kuchenmühle). Die weiteren drei Mühlen lagen allesamt auf Kaitzer Flur. Die mittlere davon war die Adamsmühle (nach späteren Besitzern auch Claus-, Walters-, oder Herrmannsmühle). Die nächste weiter talwärts war die Köhler- bzw. Zschachlitzmühle, die 1955 mit dem Anlegen der Abraumhalde des Gitterseer Bergbaus weichen musste. Im weiteren Verlauf des Baches (die Bewohner des Kaitzgrundes sagen "die Bach"), am ehemaligen Zusammenfluss mit dem Zschaukebach in Altkaitz, liegt die Grundmühle, später Hofemühle (zu Beginn des 17.Jahrhunderts war der Salzkassenverwalter Walter Lehmann der Besitzer). Sie ist eine der Keimzellen des Amtslehngutes und damit des Dorfes Kaitz und bis heute (Grundstück Altkaitz 6) zu großen Teilen erhalten.

Während der Schlacht bei Dresden im Jahre 1813 gehörte der Kaitzgrund mit seinen Hängen und umgebenden Höhen zu den wichtigsten strategischen Lagen und war aus diesem Grunde von August bis Oktober mehrfach hart umkämpft.

Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Kaitzgrund zu einem der beliebtesten Naherholungsgebiete der Dresdener, was sich im Entstehen einer großen Zahl von Ausflugsgaststäten widerspiegelte. Das Ende dieser Ära wurde durch die Stadt Dresden, die zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts am Hang nördlich von Kaitz eine Müllkippe anlegte, eingeleitet und durch den in DDR-Zeiten in Coschütz/Gittersee betriebenen Uranabbau besiegelt. Der Kaitzgrund wurde in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zwischen Cunnersdorf und Coschütz durch eine von zwei (radioaktiv verseuchten) Abraumhalden (zunächst Schlammteichen) zugeschüttet und der (ebenfalls zeitweilig verseuchte) Kaitzbach durch einen 800m langen Stollen am südlichen Hang unter der Halde durchgeleitet. Hier diente und dient auch noch heute der Kaitzbach zur Aufnahme der infolge der Grubenwasserhaltung der Gitterseer Schächte anfallenden Wassermengen (8 - 12 l/s).

Die unteren Lagen des Kaitzgrundes galten immer als hochwassergefährdet. Die Bürger von Kaitz und Altmockritz erwarteten früher alle sieben bis zehn Jahre ein größeres Hochwasser (Durchflussmenge bei Hochwasser 750 - 1500 l/s, während des Jahrhunderthochwassers 2002 sogar 2000 l/s). Eines der größeren gab es im August 1984, hervorgerufen durch einen Sturzregen sowie das von der damaligen LPG betriebene großflächige Rapsfeld am Hang südlich von Kaitz in Richtung Nöthnitz (hoher Abflusswert, da glattflächig gedrillt). In den Gärten am Kaitzbach stand damals das Wasser hüfthoch und, nachdem es abgeflossen war, der Schlamm 10 - 15 cm, und nach weiteren zwei Wochen der blühende Raps einen Meter hoch. Während des August-Hochwassers im Jahre 2002 trat der Kaitzbach, in dieser Intensität hoffentlich das letzte Mal, über die Ufer und richtete schwere Schäden an (Hochwassermarke am Grundstück Altmockritz 2).

[Bearbeiten] Gegenwart

Aus diesem Grund wurden ab dem Jahre 2002, auch im Zuge des Baues der Autobahn A17, Maßnahmen zum Hochwasserschutz, unter anderem die Bereinigung, Befestigung und teilweise Verlegung des Bachbettes, die Ergänzung der Uferbepflanzung sowie die Anlage von Überlauf- und Tosbecken und von bepflanzten Zonen im Verlaufe des Baches, durchgeführt. Zur Zeit werden zwei Teilstücke der unterirdisch verlaufenden Bereiche des Baches im Stadtteil Srehlen wieder offengelegt. Dies, sowie die Entstehung einiger Gaststätten (Kaitzer Stube in Kaitz, urgemütliche Bauernstube in Altmockritz) könnte die Wiederherstellung der Attraktivität des Kaitzgrundes in den Augen der Dresdener Bürger einleiten.

[Bearbeiten] Literatur

  • Der Kaitzbach von der Quelle bis nach Kaitz
 in: Kaitz 1206 - 2006, Eine Chronik. Hrsg.: Geschichtsverein Kaitz e.V.
  • Belastung des Kaitzbaches durch Bergbau und Uranerz-Aufbereitung, ebenda
  • Dörfer in Dresden, Hrsg.: Kai Tempel
  • Reiseführer Dresden und Sachsen, Hrsg.: Uwe Miersch

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