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Kaiserspinner

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Kaiserspinner
Falter des Kaiserspinners
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Falter des Kaiserspinners
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Pfauenspinner (Saturniidae)
Gattung: Gonimbrasia
Art: Kaiserspinner
Wissenschaftlicher Name
Gonimbrasia belina
(Linnaeus, 1758)

Der Kaiserspinner Gonimbrasia belina ist ein Nachtfalter aus der Familie der Pfauenspinner. Die Raupe des Falters ist eine wichtige Eiweißquelle für Millionen von Menschen im südlichen Afrika.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Name

Im englischen wird der Falter als Mopani und die Raupe Mopane worm, zu deutsch Mopane Raupe, bezeichnet, da sich die Raupe vom Mopanebaum Colophospermum mopane ernährt.

[Bearbeiten] Verbreitung

Der Kaiserspinner ist in Botswana, Simbabwe und den südafrikanischen Provinzen Limpopo und Mpumalanga verbreitet.

[Bearbeiten] Lebensweise

Raupe der Kaiserspinners
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Raupe der Kaiserspinners

Nachdem die Raupen im Sommer aus den Eiern schlüpfen, fressen die die Blätter in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Raupe häutet sich vier bis fünf mal während ihres Wachstums um sich danach in der Erde zu verpuppen. Nach sechs bis sieben Monaten schlüpft der Falter im November bis Dezember zu Beginn des Sommers. Der Falter lebt nur drei bis vier Tage, in denen er sich paart und Eier ablegt.

Die Raupe des Kaiserspinners ernährt sich hauptsächlich von Mopane, frisst jedoch auch andere einheimische Bäume der Region. Das ermöglicht dem Falter ein Verbreitungsgebiet über eine ziemlich große geographische Region. Da das Raupenstadium verglichen mit anderen Raupen relativ kurz ist, ist auch der Schaden für die Blätter der Bäume gering.

[Bearbeiten] Feinde

Oft sind über 40% der Eier eines Jahres von einem der zahlreichen Parasiten befallen. Die Raupen dienen vielen Vögeln und einigen Kleinsäugern als Nahrung. Daneben ist die Raupe auch durch eine Virusinfektion mit einer beträchtlichen Sterberate bedroht.

[Bearbeiten] Zucht und wirtschaftliche Bedeutung

Das Sammeln der Raupen und deren Verkauf ist ein Wirtschaftszweig mit mehreren Millionen Euro Jahresumsatz im südlichen Afrika und macht die Raupe zu einem der wirtschaftlich wichtigsten Insekten. Normalerweise werden die Raupen in der freien Wildbahn eingesammelt und nicht gezüchtet.

[Bearbeiten] Sammeln

Eingesammelte Raupen
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Eingesammelte Raupen

Traditionell wurde die Raupe als Nahrung gesammelt. Durch das saisonale Angebot der essbaren Raupen waren sie eher eine Ergänzung des Speiseplans als eine dauerhafte Nahrung. Seit den 1950er Jahren werden landwirtschaftliche Methoden zur Ernte eingesetzt. Dabei sammeln hunderte Helfer in Gruppen die Raupen von Hand ein und packen sie in Säcke um sie für die weitere Verarbeitung transportieren zu können. Viele Landbesitzer mit Mopanebäumen verlangen von den Sammlern Geld, damit diese die Raupen von ihren Bäumen pflücken dürfen. Während hierbei beide Seiten profitieren, leiden die ansässigen Menschen darunter, da sie auf die Raupen als Nahrung angewiesen sind.

[Bearbeiten] Konservieren

Die Raupen können in Salzlauge eingelegt und in Dosen verkauft werden. Das ist typisch für ländliche Supermärkte im südlichen Afrika. Eine andere Konservierungsmethode ist das Trocknen in der Sonne, damit die Raupen längere Zeit transportiert werden können. Anschließend werden diese wieder eingeweicht oder gesalzen.

[Bearbeiten] Nachhaltigkeit

Da die Raupe ein wichtiger lokaler Wirtschaftszweig ist, zieht sie viele Menschen an, die die Raupe als Nahrung verkaufen. Das führte zu einer Übernutzung und geringeren Populationen in den Folgejahren. Farmer und Gemeinden haben daraufhin Schritte unternommen, die Ernten so anzupassen, daß die Folgepopulationen stabil bleiben.

Manche Farmer sehen die Raupe als Bedrohung für ihre Ernten und versuchen die Plage mit Insektiziden und ähnlichem zu bekämpfen. Diese Angst ist unbegründet, da die Raupe nur einen geringen Schaden am Blattwerk anrichtet und die angefressenen Blätter zu einem neuen Blattaustrieb führen.

[Bearbeiten] Wiederansiedlung

Raupe des Kaiserspinners auf  Mopane, Botswana. Der Kopf der Raupe ist links.
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Raupe des Kaiserspinners auf Mopane, Botswana. Der Kopf der Raupe ist links.

In einigen Gebieten, in denen der Kaiserspinner weit verbreitet war, ist er durch die Übernutzung verschwunden, da es keinen vernünftigen Ansatz zur kommerziellen Nutzung gab. Da der Falter nur drei bis vier Tage lebt, hat er wenig Zeit in verlassene Gebiete wieder einzufliegen. Wenn das erfolgreich war, dürfen die Raupen nicht gleich wieder eingesammelt werden, um eine stabile Population zu ermöglichen, was nur in Zusammenarbeit mit den Farmern möglich ist.

[Bearbeiten] Zucht

Es gibt Überlegungen die Raupe des Kaiserspinners ähnlich wie die Seidenraupe zu züchten. Damit wäre die Industrie weniger abhängig von klimatischen Veränderungen, Trockenheiten und anderen Faktoren, die die Ernte beeinflussen. Damit die Zucht in kleinem Maßstab gelingt und den Ärmsten der Armen zugänglich ist, müssen die Kosten der Zucht mit den Kosten für das Sammeln in der freien Natur vergleichbar sein.

[Bearbeiten] Verarbeitung

Die Raupe wird Richtung Ende zusammengekniffen, um die Innereien zu zerreißen. Danach wird der Inhalt der Eingeweide durch den Darm wie bei einer Tube Zahnpasta herausgedrückt. Die Raupe kann getrocknet als Knabberei gegessen werden oder eingeweicht angebraten und mit Sadza serviert werden.

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Gonimbrasia belina – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
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