Köln-Riehl

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Der Stadtteil Riehl gehört zum Stadtbezirk Nippes im Norden von Köln. Er liegt zwischen den Stadtteilen Neustadt-Nord, Nippes und Niehl und wird im Osten durch den Rhein begrenzt.
In Riehl leben 11.712 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005) auf einer Fläche von 2,4 km².

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Infrastruktur
- 2.1 Einkäufe, Gastronomie
3 Sehenswertes
4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Der Stadtteil wird bereits im frühen Mittelalter erwähnt, da dort die Leprosenhäuser (siehe Siechtum) lagen. Eine regelmäßige Bebauung begann aber erst im 19. Jahrhundert. Als großes unbebautes Gelände nördlich des inneren Festungsrings wurden in Riehl Kasernen und verschiedene Freizeit- und Vergnügungseinrichtungen errichtet. So erhielt Riehl 1856/1860 den Kölner Zoo und 1862 bis 1864 die Flora, den Botanischen Garten der Stadt Köln. Dazu kamen noch einige Ausflugslokale.

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs mussten die Kasernen wegen der Entmilitarisierung des Rheinlands geschlossen werden. Auf einem Teil entstand ein großes Altenheimgelände, die Riehler Heimstätten, mit rund 2.000 Plätzen in zahlreichen Gebäuden, wobei zunächst die alten Kasernenbauten genutzt wurden. In den 1920er Jahren veränderte sich der Vorort zusehends zu einem Wohngebiet der gehobenen Bürgerschicht. Doch auch einige Wohnblocks wurden nördlich des Riehler Gürtels errichtet. Am 1. April 1888 erfolgte die Eingemeindung nach Köln.
Erwähnenswert ist die katholische Pfarrkirche St. Engelbert. Sie wurde 1931 von dem Kölner Architekten Dominikus Böhm errichtetet und war der erste moderne Kirchenbau Kölns. Ihr Entwurf war so revolutionär, dass der damalige Kölner Erzbischof sie zuerst gar nicht weihen wollte. Im Volksmund wird die Kirche "Die Zitronenpress" genannt. Ausser in der regionalen Architekturgeschichte wurde sie berühmt durch die Silvester 1946 gehaltene Predigt von Joseph Kardinal Frings, in der er in der Nachkriegsnot der Kölner Bevölkerung den Mundraub von der Sünde freisprach - hieraus leitete dann der rheinische Volksmund das Verb "Fringsen" ab.
Außerdem hat Riehl noch den Kölner Zoo, die Flora und die einzige Seilbahn über den Rhein zu bieten. Ansonsten ist es ein Vorort gehobener Bürgerschicht der Stadt. Architektur-Liebhaber der 1920er Jahre kommen hier auf ihre Kosten, da es dort noch eine Reihe von Gebäuden dieser Zeit gibt.

Das Neven-DuMont-Haus an der Ecke Amsterdamer Straße/Friedrich-Karl-Straße bei Nacht

Das Colonia-Haus

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Wohnbebauung an ihren Rändern durch einige Verwaltungsgebäude ergänzt: An der Amsterdamer Straße - bis in die 1960er Jahre eine Allee mit altem Baumbestand, dann wurde sie zu einer vierspurigen Ausfallstraße mit Straßenbahntrasse am Westrand Riehls ausgebaut - entstand das Bundesverwaltungsamt, das städtische Kinderkrankenhaus und auf einem alten Fabrikgelände der Druckerei- und Verlagskomplex der DuMont-Schauberg Gruppe, welche u.a. den "Kölner Stadt-Anzeiger" und die Boulevardzeitung "Express" herausgibt. Am Rheinufer in der Nähe des Zoos entstand der Komplex der DEVK-Versicherung. Ein Stück rheinabwärts befindet sich unmittelbar am Rhein das 1973 errichtete Colonia-Hochhaus Zur Bauzeit war es das höchste Wohnhochhau Europas, heute ist es mit seinen 45 Stockwerken noch das höchste Wohnhaus Deutschlands. Es trägt den Namen Colonia-Haus und ist nach Umbenennung des Bauträgers und dem damit verbundenen Wechsel der Leuchtwerbung auch unter AXA-Hochhaus bekannt. Die offizielle Bezeichnung hat sich jedoch nicht geändert

[Bearbeiten] Infrastruktur

Durch Riehl führen zwei wichtige Ausfallstraßen der Kölner Innenstadt nach Norden und Nordosten, zum einen die Riehler Straße, die zusammen mit der Turiner Straße auf direktem Wege Mülheimer Brücke und Nord-Süd-Fahrt verbindet, und zum anderen die eher nordwärts führende Amsterdamer Straße, über die auch der Niehler Hafen erreicht werden kann, von dem sich große Teile auf Riehler Gebiet befinden. Am nördlichen Ende der Amsterdamer Straße beginnt die Industriestraße, welche als vier bis sechsspurige Schnellstraße weiter in die nördlichen Stadtteile und zur Autobahn A 1 führt. Am Niehler Hafen in Ost-Westlicher Richtung vorbei führt die ebenfalls wichtige Boltensternstraße, die Riehler- und Amsterdamer Straße miteinander verbindet und die direkte Verlängerung der Rheinuferstraße ist. Aus dem Rechtsrheinischen erreicht man Riehl über Mülheimer- oder die Zoobrücke. Zwischen Rheinuferstraße, Boltensternstraße und Amsterdamer Straße erstrecken sich Riehls Wohngebiete. Die Nähe zum Hafen bringt leider ein hohes Maß an LKW-Verkehr mit sich. Über die Innere Kanalstraße, die auch die südliche Grenze Riehls bildet, sind die meisten Kölner Stadtteile schnell erreichbar, die Zoobrücke fungiert darüber hinaus als Autobahnanschluss an den Kölner Ring.

KVB-Bus an an der Haltestelle Bodinusstraße

Stadtbahnzug auf der Mülheimer Brücke vom Riehler Rheinufer aus gesehen

Riehl ist gut an das Kölner Nahverkehrsnetz angeschlossen. Es wird von 5 Stadtbahnlinien der KVB berührt, genauer gesagt von den Linien 13,16,17,18 und 19, wobei die Linien 17 und 19 jedoch Tageszeitbedingt abwechselnd fahren. Hinzu kommt noch die Buslinie 134, die eine Zubringerfunktion zur Stadtbahn hat und sich daher eher durch das Viertel schlängelt, um möglichst viele Anwohner in ihren Einzugsbereich zu bringen. Darüber hinaus befindet sich der Busbetriebshof der KVB in Riehl. Von fast jedem Standort in Riehl gelangt man in etwa 10 Minuten zum Kölner Hauptbahnhof, zum Bahnhof Köln-Mülheim, sowie zum Neumarkt, sowie in knapp 15 Minuten mit der Linie 13 zum Ehrenfelder Bahnhof. Einzige Eisenbahnanlagen in Riehl sind indes die Gütergleise im Niehler Hafen.

[Bearbeiten] Einkäufe, Gastronomie

Als Ortskern von Riehl kann man die Stammheimer Straße zwischen den Straßen Riehler Gürtel und Riehler Tal ansehen. Hier befinden sich fast alle Geschäfte des Viertels.
Wer lieber andere für sich kochen lässt, hat die Wahl zwischen mehreren Restaurants und Gaststätten*. Wie es sich für ein kölsches Veedel gehört, gibt es eine ganze Reihe Kneipen mit Kölschausschank. Auch außerhalb Riehl bekannt ist der Monheimer Hof an der Kreuzung Boltensternstraße/Riehler Straße.

Die Kölschkneipe "Körners", Stammheimer Straße; Treffpunkt für alle Riehler und auch Imi`s, hier lässt sich "joot süffele un müffele", Live-Fußball genießen und auch Oktoberfestwochen fehlen nicht.

Möglichkeiten der Unterkunft sind in Riehl schon spärlicher gesät, aber auch hier existieren für die Lage ausreichende Kapazitäten, allen voran das direkt am Rheinufer gelegene Jugendgästehaus. Auch der Monheimer Hof bietet einige Hotelzimmer an.