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Joseph Weizenbaum

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Joseph Weizenbaum (2005)
Joseph Weizenbaum (2005)

Joseph Weizenbaum (* 8. Januar 1923 in Berlin) ist ein deutsch-US-amerikanischer Informatiker sowie Computer- und Medienkritiker. Weizenbaum bezeichnet sich selbst als Dissident und Ketzer der Computerwissenschaft (Weizenbaum 1987: 15). Sein Bruder Henry F. Sherwood war ebenfalls Computerpionier.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Weizenbaums Vater war der Kürschnermeister Jechiel Weizenbaum. 1936 emigrierte die jüdischer Familie in die USA. Dort studierte Weizenbaum zunächst Mathematik. Das Studium an der Wayne University in Detroit (Michigan, USA) – unterbrochen während des Krieges durch Dienst in der meteorologischen Abteilung der Luftwaffe – beendete er mit den Abschlüssen BS (1948) und MS (1950), danach wurde er Mitarbeiter bei einem Computer-Projekt.

Von 1955 bis 1963 arbeitete Joseph Weizenbaum als Systems Engineer im Computer Development Laboratory der General Electric Corporation und war dort u.a. an der Konzeption des ersten Computer-Banksystems beteiligt.

1963 begann er seine Tätigkeit am Massachusetts Institute of Technology (MIT), zunächst als Associate Professor, ab 1970 als Professor für Computer Science.

1966 veröffentliche Weizenbaum das Computer-Programm ELIZA, mit dem er die Verarbeitung natürlicher Sprache durch einen Computer demonstrieren wollte; Eliza wurde als Meilenstein der „künstlichen Intelligenz“ gefeiert, seine Variante Doctor simulierte das Gespräch mit einem Psychologen. Weizenbaum war entsetzt über die Wirkung seines relativ einfachen Programms, das nie zum Ersetzen eines Therapeuten konzipiert gewesen war, und wurde durch dieses Schlüsselerlebnis zum Computer- und Medienkritiker. Noch heute gilt Eliza als Prototyp für moderne Chatbots.

Seit dieser Zeit mahnt Weizenbaum den kritischen Umgang mit Computern und die Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Tun an. Er ist Mitbegründer der Computer Professionals for Social Responsibility in den USA und Beirat des Forums InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) in Deutschland. Weizenbaum ist Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates am Institute of Electronic Business in Berlin.

2002 verlieh ihm die Gesellschaft für Informatik die Ehrenmitgliedschaft. Er ist Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und hält vier Ehrendoktor-Auszeichnungen (unter anderem von der Universität Hamburg und der Universität Bremen sowie einen Doctor of Humane Literature vom Webster College (USA)).

[Bearbeiten] Publikationen

  • 2006: Wo sind sie, die Inseln der Vernunft im Cyberstrom? (mit Gunna Wendt). Freiburg: Herder. ISBN 3451288648
  • 2002: Vom Handeln im Netz. Dimensionen der Globalisierung (mit Omar Akbar und Anne Helfensteller; 2. Auflage). form+zweck Verlag. ISBN 3935053010
  • 2001: Computermacht und Gesellschaft. Frankfurt am Main:Suhrkamp. ISBN 3518291556
  • 1994: Wer erfindet die Computermythen? (3. Auflage). Freiburg: Herder. ISBN 3451041928
  • 1991: Kurs auf den Eisberg. Die Verantwortung des Einzelnen in der Diktatur der Technik (Serie Piper; 3. Auflage, 19. Tsd). ISBN 3492105416 (Erstveröffentlichung: 1987)
  • 1990: Sind Computer die besseren Menschen? (mit Klaus Haefner). ISBN 3858422525 (auch München: Piper 1992 ISBN 3492114709)
  • 1984: Der Kurs auf den Eisberg oder das Wunder wird uns retten, sagt der Computerexperte. Zürich: Pendo-Verlag. ISBN 3858420875
  • 1976: Computer Power and Human Reason. From Judgement to Calculation. W. H. Freeman and Company. Deutsch als Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft, Frankfurt am Main:Suhrkamp 1977. ISBN 3518278746 (auch: Frankfurt am Main: Suhrkamp 1977. ISBN 3518574566 - gebundene Ausgabe)
  • 1966: ELIZA - A Computer Program for the Study of Natural Language Communication between Man and Machine“, Communications of the Association for Computing Machinery 9 (1966): 36-45
  • Erkenntnis und Information (mit Johannes Hartkemeyer). LIT Verlag Dr. Wilhelm Hopf. ISBN 3825840751
  • Krieg ist der Feind - Die Verantwortung des Wissenschaftlers 2-CD-Set, Originaltonaufnahme, 116 Minuten, ISBN 3-932513-40-1, supposé 2003 [1]

[Bearbeiten] Siehe auch

Informatik und Gesellschaft

[Bearbeiten] Weblinks

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