Josef Kentenich
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Josef Kentenich SAC (* 18. November 1885 in Gymnich bei Köln; † 15. September 1968 in Schönstatt) war Pater in der Gesellschaft der Pallottiner, einer Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechts und ist Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Kentenich wurde am 18. November 1885 in Gymnich geboren. Zwischen 1899 und 1904 besucht er das Gymnasium in Koblenz-Ehrenbreitstein. Nach seiner Schulzeit studierte er von 1904 bis 1910 Theologie in Limburg a.d. Lahn und erhielt dort am 8. Juli 1910 seine Priesterweihe. Von 1912 bis 1919 wirkte er als Spiritual am Studienkolleg der Pallottiner in Vallendar am Rhein. Dort legte er zusammen mit den ihm anvertrauten Studenten den Grundstein für das heutige Schönstattwerk, der 18. Oktober 1914 gilt als Gründungstag der Schönstatt-Bewegung.
Im Dritten Reich wurde Kentenich 1941 bis 1945 im Konzentrationslager Dachau gefangen gehalten. Nach dem Krieg musste er 1951 bis 1965 eine kirchlich verfügte Trennung von seinem Werk erdulden, er verbrachte diese Zeit in Milwaukee in den USA als Seelsorger für Deutsche; erst 1965 wurde er rehabilitiert und wieder in seine Ämter eingesetzt. Am Heiligen Abend 1965 kehrte er – über achtzigjährig – nach Schönstatt zurück, wo er sich mit ganzer Kraft noch drei Jahre lang der Leitung und Festigung seines weltweiten Werkes widmete. Am 15. September 1968, dem Fest der Sieben Schmerzen Mariens, feierte Pater Kentenich zum ersten Mal die Heilige Messe in der neuerbauten Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, und verstarb kurz darauf.
Am 10. Februar 1975 wurde in Trier der Seligsprechungsprozess für Josef Kentenich eröffnet.
Kentenichs Leben wurde 1985 von Ludger Edelkötter und Wilhelm Willms mit dem Musical „Wagnis und Liebe“ vertont.
[Bearbeiten] Werk
Josef Kentenich verstand sich als Pädagoge und hat sein pädagogisches Tun auch in hohem Grad reflektiert. Die von ihm gegründete Bewegung wollte er als pädagogische Bewegung verstanden wissen, nicht nur als spirituelle und apostolische. Die Pädagogik Kentenichs ist Frucht seines neuen Menschen-, Gemeinschafts- und Gottesbildes. Es ist eine ausgesprochen menschen- und seelenfreundliche Pädagogik. Sie zielt auf die Freiheit und Vollentfaltung des Menschen (Idealpädagogik). Sie hat die geistige und seelische Bindungsfähigkeit und Bindungsfülle des Menschen im Blick (Bindungspädagogik). Durchgehend begegnen wir bei Kentenich einem Gottesbild, wonach Gott der Erzieher des Menschen ist. Auch sein Marienbild ist davon geprägt. Maria ist die Erzieherin schlechthin (Bündnispädagogik). P. Kentenich gilt bis heute auch in nichtkirchlichen Kreisen als großer Pädagoge und Psychologe, er ist auch der Entwickler einer eigenen Pädagogik-Linie, der Kentenich-Pädagogik.
[Bearbeiten] Zeittafel (1885 – 1968)
- 18. November 1885 – Joseph Kentenich in Gymnich geboren
- 23. September 1899 – Besuch der Pallottiner-Schule in Koblenz- Ehrenbreitstein
- 24. September 1904 – Noviziatsbeginn in Limburg
- 8. Juli 1910 – Priesterweihe
- 18. September 1911 – Lehrer in Ehrenbreitstein
- 8. September 1912 – Umzug nach Schönstatt; dort Ernennung zum Spiritual
- 18. Oktober 1914 – Vortrag P. Kentenichs im Michaelskapellchen vor der Marianischen Kongregation („Gründungsurkunde“ der Schönstattbewegung)
- 20. August 1919 – Gründung des „Apostolischen Bundes“ in Dortmund-Hörde
- 8. Dezember 1920 – Erste Aufnahme von Frauen in den Apostolischen Bund
- 1. Oktober 1926 – Schönstätter Marienschwestern gegründet
- 20. September 1941 – Verhaftung durch die Gestapo in Koblenz
- 20. Januar 1942 – P. Kentenich entscheidet sich, ins KZ Dachau zu gehen
- 13. März 1942 – Ankunft im Konzentrationslager Dachau
- 16. Juli 1942 – Gründung der Marienbrüder und des Familienwerks
- 6. April 1945 – Entlassung aus dem KZ
- 18. Oktober 1945 – Errichtung des Verbandes der Schönstatt-Diözesanpriester
- 2. Februar 1946 – Errichtung des Instituts der Frauen von Schönstatt
- 16. November 1945 – Beginn der Auslandsreisen (Schweiz, Italien, Lateinamerika, Südafrika, USA)
- 19. Februar 1949 – Beginn der Bischöflichen Visitation des Schönstattwerkes
- 31. Mai 1949 – Anwortbrief P. Kentenichs auf den Visitationsbericht
- 30. September 1951 – Der Päpstliche Visitator verfügt die Ausweisung P. Kentenichs aus Schönstatt
- 21. Juni 1952 – Ankunft in Milwaukee, USA
- 6. Oktober 1964 – Rechtliche Verselbständigung des Schönstattwerkes von den Pallottinern
- 18. Juli 1965 – Errichtung des Instituts der Schönstatt-Patres
- 17. September 1965 – Ankunft P. Kentenichs in Rom
- 22. Oktober 1965 – Papst Paul VI. bestätigt Aufhebung der Dekrete über P. Kentenich
- 16. November 1965 – Aufnahme P. Kentenichs in den Klerus des Bistums Münster
- 22. Dezember 1965 – Audienz bei Papst Paul VI.
- 24. Dezember 1965 – Heimkehr nach Schönstatt
- 15. September 1968 – P. Joseph Kentenich stirbt in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Josef Kentenich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Seite der Schönstatt-Bewegung
- J. Kentenich im Heiligenlexikon
[Bearbeiten] Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Kentenich, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Pater Kentenich |
KURZBESCHREIBUNG | Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung. |
GEBURTSDATUM | 18. November 1885 |
GEBURTSORT | Gymnich bei Köln |
STERBEDATUM | 15. September 1968 |
STERBEORT | Schönstatt (Vallendar) |