Jonglei-Kanal
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Der Jonglei-Kanal ist ein Kanal im Sudan am Nil, der sich seit 1974 in Bau befindet.
Seine Länge bei Vollendung soll 280 Kilometer betragen und die Städte Bur und Malakal verbinden.
Jonglei ist der englische Name des Bundesstaates „Dschunqali“ wo sich der Kanal befindet.
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[Bearbeiten] Gründe für den Bau
[Bearbeiten] Schiffbarkeit
Die Schiffbarkeit durch den Sudd war lange Zeit nicht gegeben. Erst das Anlegen eines Kanals durch den Sudd von 1899 bis 1903 ermöglichte eine geregelte Schifffahrt. Dieser Kanal muss allerdings ständig gewartet werden. Aus diesem Grund begann man mit dem Bau des Jonglei-Kanals, der den Nil um den Sudd leiten soll. Von der Umleitung würde der Norden des Sudans profitieren, da dann mehr Wasser nordwärts befördern würde. Der Sudd würde dabei allerdings austrocken, aber dafür könnten riesige Agrarflächen im Norden des Sudans bzw. im Sudd-Gebiet selbst bewirtschaftet werden.
[Bearbeiten] Wassernutzung
Das Wasser vom Weißen-Nil verdunstet zu 53 Prozent im oberen Sudan, weil es durch ein großes Sumpfgebiet fließt, das Sudd genannt wird. Deshalb will man mit dem Kanal den Nil am Sudd vorbeileiten. Dadurch würde die Verdunstung enorm verringert und mehr Wasser für die Bewässerung der durch die Dürre angeschlagenen Landwirtschaft zur Verfügung stehen. Davon gewinnbringend betroffen wäre vor allem der Norden des Sudans. Auch würde man damit die Schiffbarkeit verbessern, die auch seit Ende der 1950er Jahre durch die zunehmende Verbreitung der Nilhyazinthe stark behindert wird.
[Bearbeiten] Statistik über die Verdunstung
Der Nil tritt mit einer ungefähren jahrlichen Wasserführung von 43 km³ in den Sudd ein, bis zum Nordrand des Sumpfgebietes verringert sich diese Menge auf etwa 23 km³. Davon trägt allein der Fluss Sobat, der im Hochland von Abessinien entspringt, 18 km³ bei, d.h. ein großer Teil des Wassers aus dem zentralafrikanischen Seengebiet verdunstet.
[Bearbeiten] Verlauf der Bauarbeiten
- 1974 wurde mit dem Bau begonnen.
- Auf Grund des 1983 begonnenen sudanesischen Bürgerkriegs ist der Bau jedoch ins Stocken geraten und gerade mal 70% des Kanals sind bisher fertig gestellt worden.
[Bearbeiten] Auswirkungen auf die Umwelt
Bei einem solch großen Projekt müssen Fragen betreffend den Auswirkungen auf die Umwelt sorgfältig berücksichtigt werden. Soll der Mensch „Gott“ spielen und einen weiteren markanten Griff in die Natur unternehmen?
Gegner des Projektes wie das United Nations Environment Programme meinen, dass der Bau des Kanals und die Trockenlegung des Sumpfgebietes den ganzen Wasserhaushalt von Nordafrika aus dem Gleichgewicht bringen wird. Der Sudd würde sich langfristig zur Wüste verwandeln. Da weniger Wasser verdunstet, werde weniger Regen fallen.
Befürworter meinen hingegen, dass der Regen sowieso aus dem verdunsteten Wasser vom Südatlantik stamme. Daneben würde mehr Wasser vom Kanal der Landwirtschaft zur Verfügung stehen.
[Bearbeiten] Allgemeines
Beim Bau kam auch ein in Lübeck hergestellter, damals größter mobiler Bagger der Welt zum Einsatz. Er hatte eine Kapazität von 40'000 Kubikmetern pro Tag.
