Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions John Jay McCloy - Wikipedia

John Jay McCloy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

John McCloy im Cabinet Room (1966)
vergrößern
John McCloy im Cabinet Room (1966)

John Jay McCloy (* 31. März 1895 in Philadelphia, Pennsylvania; † 11. März 1989 in Stamford, Connecticut) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker.

Er war von 1949 bis 1952 amerikanischer Hoher Kommissar und residierte auf dem Petersberg in Königswinter. Die Familie des Hochkommissars John McCloy ist mit der des im benachbarten Rhöndorf ansässigen ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, verwandt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Politik

McCloy studierte, unterbrochen vom Ersten Weltkrieg, an der Harvard Law School, die er 1921 abschloss.

Von 1941 bis 1945 war er Staatssekretär (engl. Under Secretary of State) im amerikanischen Verteidigungsministerium (engl. United States Department of Defense) und hier mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben befasst. In Nordafrika wirkte er bei der Gründung des französischen Komitees für die nationale Befreiung mit. Er war verantwortlich für die Internierung von 110.000 US-Amerikanern japanischer Herkunft. 1944 befürwortete er die Bombardierung von kriegswichtigen deutschen Rüstungsbetrieben statt der Bombardierung der Bahnlinien, die nach Auschwitz führten. (Dem lagen keine antisemitischen Überlegungen zu Grunde, sondern Einschätzungen über die militärische Umsetzbarkeit und psychologische Wirkungen.) Die Bombardierung Japans mit Atomwaffen lehnte er ab. McCloy setzte sich für Strafprozesse gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher (statt Standgerichten) ein und wurde so ein Wegbereiter der Nürnberger Prozesse. Als Hochkommissar setzte er später viele Urteile in ihrem Strafmaß erheblich herab. McCloy nahm an den Konferenzen von Casablanca, Kairo, Potsdam und San Francisco teil.

1945 war er als Leiter der Abteilung für Zivilangelegenheiten (engl. Civil Affairs Division) im Verteidigungsministerium an der Besetzung Deutschlands beteiligt. Von 1947 bis 1949 war er Präsident der 1946 gegründeten Weltbank. Von 1949 bis 1952 war er amerikanischer Hochkommissar in Deutschland und damit Nachfolger des amerikanischen Militärgouverneurs. Er förderte die Umsetzung des Marshallplans und die Integration der Bundesrepublik in den Westen. Am 31. Januar 1951 gab er zudem die endgültigen Entscheidungen für die Gnadengesuche der in Nürnberg verurteilten Kriegsverbracher bekannt. Nach Beratungen mit einem sachkundigen beratenden Ausschuss entschied sich McCloy in mehreren Fällen für eine Verkürzung der Haftstrafen der Kriegsverbrecher. Das Strafmaß wurde überwiegend von lebenslänglich in eine mehrjährige Haftstrafe verkürzt.

Von 1952 bis 1965 war er zunächst Berater, dann ab 1953 Vorsitzender der Ford-Foundation für Friedensfragen. Er war von 1953 bis 1960 Vorstandsvorsitzender der Chase National Bank. 1961 wurde er von John F. Kennedy als Sonderberater für Abrüstungsfragen berufen. Den Berlinbesuch Kennedys 1963 initiierte er, nachdem er mit Chruschtschow Gespräche geführt hatte. Während der Kuba-Krise war er Mitglied des entsprechenden Koordinationskomitees. Nach der Ermordung John F. Kennedys wurde er Mitglied der Warren-Kommission zur Untersuchung der Hintergründe des Attentats.

[Bearbeiten] Ehrungen

[Bearbeiten] Werke

  • E. Fischer/H.D. Fischer (Herausgeber): John J. McCloys Reden zu Deutschland- und Berlinfragen: Publizistische Aktivitäten und Ansprachen des Amerikanischen Hochkommissars für Deutschland 1949-1952

[Bearbeiten] Literatur

  • Fischer, Erika J.: John Jay McCloy: an American architect of postwar Germany. - Frankfurt a.M.: Lang, 1994
  • Schwartz, Thomas A.: Die Atlantik-Brücke: John McCloy und das Nachkriegsdeutschland. - Frankfurt a.M.: Ullstein, 1992
  • Schwabe, Klaus: Fürsprecher Frankreichs? John McCloy und die Integration der Bundesrepublik, in: Herbst, Ludolf / Bührer, Werner / Sowade, Hanno (Hg.): Vom Marshallplan zur EWG: die Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die westliche Welt. München, 1990


[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -