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John James Osborne

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John James Osborne (* 12. Dezember 1929 in Fulham; † 24. Dezember 1994 in Shrewsbury) war ein englischer Dramatiker.

Er wurde in London als Sohn eines Werbetexters geboren. John Osborne erhielt seine Schulbildung auf dem Balmont College in Devon, wurde aber nach einer Attacke auf den Schulleiter der Schule verwiesen. Danach schlug es ihn zum Theater, wo er zunächst eine Anstellung als Inspizient und schließlich als Schauspieler fand. Gleichzeitig versuchte er sich als Schriftsteller und zwei seiner frühen Dramen The devil inside her und Personal Enemy wurden auf kleineren Bühnen aufgeführt, bevor er 1956 sein erfolgreichstes Drama "Blick zurück im Zorn", das noch im naturalistischen Stil verfasst war, der neugründeten "English Stage Company" an Londons "Royal Court Theatre" vorlegte. Die Truppe unter der künstlerischen Leitung von George Devine erkannte in dem Drama die wütende und aufwühlende Audsrucksweise eines neuen Nachkriegsempfindens und nahm das Stück kurzerhand als eines von dreien in ihren Spielplan auf. Die Kritiken waren gemischt, aber Kenneth Tynan - einer der einflussreichsten Kritiker dieser Zeit - lobte es in den Himmel: "Denjenigen, der "Blick zurück im Zorn" nicht sehen wolle, könne ich nicht lieben!", sagte er, "Es ist das beste neue Stück dieses Jahrzehnts." Das Drama entwickelte sich schnell zu einem kommerziellen Erfolg, auch in den USA, wo es auf dem Broadway gespielt und schließlich mit Richard Burton in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Sein nächstes Werk war The Entertainer, das ebenfalls am Royal Court Theatre debütierte (in der Hauptrolle Laurence Olivier) und vom dem behauptet wird, das es maßgeblich durch Bertolt Brechts Arbeiten inspiriert sei (Eine Behauptung, die Osborne immer abstritt. Dennoch kann man in seinen Stücken erkennen, dass auch Osborne mit den Mitteln der Verfremdung spielte, eine Technik, die maßgeblich von Bertolt Brecht begründet wurde. Ob er nun bewusst Brechtsche Theatertheorie anwendet oder nicht, seine Stücke verschafften ihm vor allem bei der Jugend große Achtung). The Entertainer bedient sich der Metapher der aussterbenden britischen Varieté-Tradition (Music Hall), um auf das British Empire anzuspielen, dessen Untergang durch den Abzug der Flotten aus dem Sueskanal deutlich wurde.

Luther (1961) und Inadmissible Evidence (1964) sind ausstrucksstarke, Dramen, die Osbornes rhetorische Fähigkeiten, eine mehr als deutliche Sprache zu sprechen, gekonnt einsetzen und es dabei dennoch schaffen Komplexität, Zweideutigkeit und Tiefe in den Plot einzuweben. A Patriot for me 1965 thematisiert Homosexualität zur Zeit der Jahrhundertwende, indem es die Theaterzensur des 18. Jahrhunderts beleuchtet. A Hotel in Amsterdam wird oft unterschätzt, vielleicht, weil es zu konventionell geschrieben ist, während A Sense of Detachment (1975) trotz seiner Unkonventionalität und der neo-avandgardistischen Sichtweise bei den Kritikern durchfiel; Osbornes Gesellschaftsentwurf galt als überholt. Osbornes Werke wurden nun nicht mehr vom Royal Court Theatre aufgeführt und seine Stücke büßen im Laufe der folgenden Jahre an Qualität ein. Sein letztes Stück Deja vu (1991), eine Fortsetzung von Blick zurück im Zorn lässt die ehemalige Kraft seines Könnens erahnen, insgesamt wirkt es aber zu nörglerisch, um an das Feuer von Blick zurück im Zorn anknüpfen zu können.

John Osborne schrieb nicht nur Dramen, sondern auch Drehbücher, hauptsächlich Adaptationen seiner eigenen Werke. Für die Adaptation von Tom Jones wurde er 1963 mit dem Oscar ausgezeichnet. In einigen Filmen ist John Osborne auch als Schauspieler zu sehen, unter anderem in Get Carter (1971), Tomorrow never comes (1978) und Flash Gordon (1981). In den letzten zehn Jahren seines Lebens erntete Osborne viel Anerkennung (aber auch Schmähungen) für die zweibändige Autobiographie A Better Class of Person (1981) und Almost a Gentleman (1991), in der er mit ätzender Feder schonungslos ehrlich mit Feinden, seien sie nun aus der Familie, der Gesellschaft oder der Theaterszene, abrechnete. Dies schloss auch seine Ex-Frau, die Schauspielerin Jill Benett ein. Seine Offenheit und Originalität trafen den Zeitgeist und beeinflussten andere britische Dramatiker wie Harold Pinter und Arnold Wesker. Er setzte zum ersten mal gezielt den Slang und die Vulgärsprache ein.

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