Johannes (Kaiser)
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Johannes (* unbekannt; † Mai 425 in Ravenna) war weströmischer Kaiser von 423 bis 425.
[Bearbeiten] Leben
Nach dem Tod des weströmischen Kaisers Honorius am 27. August 423 erlebte das weströmische Reich eine viermonatige kaiserlose Zeit. Zwar war formal der oströmische Kaiser Theodosius II. Erbe des kinderlosen Honorius, was faktisch die Reichseinheit wiederherstellte, doch ließ diese sich nicht mehr aufrechterhalten. In dieser Situation ergriff Johannes, zum Zeitpunkt seiner Erhebung primicerius notariorum und damit u. a. zuständig für die Truppenlisten und Ernennungsschreiben, die Gelegenheit, und rief sich selbst am 20. November 423 in Rom zum Kaiser aus. Obwohl Johannes in den Quellen gelobt wird, fand er keine breite Anerkennung. Neben Theodosius II. in Konstantinopel verweigerte ihm der comes Africae Bonifatius die Anerkennung, das Westheer unter Castinus verhielt sich abwartend und in Gallien wurde der Reichspräfekt erschlagen.
Schließlich besiegte ein oströmisches Heer unter dem Heermeister Aspar die Truppen des Johannes, der vergeblich auf hunnische Hilfstruppen unter dem Befehl des Aëtius gewartet hatte. Nach seiner Gefangennahme wurde Johannes im Mai des Jahres 425 in Ravenna hingerichtet und Valentinian III. als Kaiser im Westen eingesetzt.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Johannes – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Hugh Elton: Fachwissenschaftliche Kurzbiografie (englisch) aus De Imperatoribus Romanis (inkl. Literaturangaben).
Vorgänger Honorius |
Römischer Kaiser | Nachfolger Valentinian III. |
Personendaten | |
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NAME | Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | weströmischer Kaiser |
STERBEDATUM | Mai 425 |
STERBEORT | Ravenna |