Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Johann von Uslar - Wikipedia

Johann von Uslar

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Johann Freiherr von Uslar (* 1779 in Lokkum, Kurfürstentum Hannover, † 1. April 1866 in Valencia, Venezuela) war ein Oberst, Kommandeur der Gardegrenadiere Bolívars und Kommandierender General der Republik Venezuela.

Mit 14 Jahren schickten seine Eltern Johann von Uslar nach Windsor ans King's College zur Aus­bildung. Diese beendete er als Unterleutnant der Dragoner 1802. 1809 wurde er Leutnant bei der King's German Legion und nahm in Portugal und Spanien an den Napo­leonischen Kriegen teil. Bis 1813 blieb er in Spanien. Nach seiner Rückkehr nach England und einer An­stellung als Ordonanzoffizier im Brüsseler Haupt­quartier der Engländer, befand er sich unter den Truppen von Wellington am 18. Juni 1815 bei der Schlacht von Waterloo. Bei der nachfolgenden Demo­bilisierung der Streitkräfte wurde er ehrenvoll als Ritt­meister oder Major entlassen.

Im September 1818 kontaktierte er Luis Lopéz Mendez, den Simon Bolivar zur Anwerbung von Söldnern ausgesandt hatte, und rekrutierte in London und ab No­vember auch in Hamburg Freiwillige für die Armee Bolívars. Auf zwei Schiffen soll er 300 Mann von Hamburg aus verfrachtet haben. Am 04. April 1819 traf er in Juangriego auf der Insel Margarita vor der venezolanischen Küste ein und war mit einer Abteilung von 150 hannoverschen Schützen General Rafael Urdaneta unterstellt, den Bolívar mit der Eingliederung der Söldner beauftragt hatte.

Mitte Juli bereits nahm er an Urdanetas Lande­unternehmen mit der anschließenden Einnahme Bar­celonas (Ostvenezuela) teil. Nur, weil er sich bei der Plünderung der Stadt durch die Briten mit seiner deutschen Schützen­abteilung auf die Seite Urdanetas stellte, gelang es diesem, die Disziplin unter den Truppen wiederherzustellen. Der im August folgende Feldzug auf Cumaná musste trotz der Einnahme einer Artilleriestellung aufgegeben werden, weil die Spanier zu überlegen waren.

Auf dem Rückweg nach Maturin erhielt von Uslar den Befehl, sich auf Margarita erneut um eintreffende Söldner zu kümmern. Auf dem Weg, bei der Über­querung der Bucht von Carioca, wurde seine Fähre von einem Kriegsschiff aufgebracht und von Uslar gefangengenommen. In La Victoria wurde ihm der Prozess gemacht und von Uslar, weil er nicht überlaufen wollte, zum Tode verurteilt. Wohl wegen seiner Verdienste gegen Napoleon in Spanien wandelte Pablo Morillo das Urteil in Zwangsarbeit in Valencia um. Über ein Jahr war von Uslar Kettensträfling im Straßenbau, bis er im Rahmen des Waffenstillstands von Santa Ana und der persönlichen Intervention Bolívars freigelassen wurde.

In Frühjahr 1821 übernahm von Uslar das Bataillon Vencedores de Boyaca (Sieger von Boyaca) mit dem er in der Division Plaza an der Zweiten Schlacht von Carabobo teilnahm. Im Zuge der Neustrukturierung der Groß­kolumbischen Armee im August des selben Jahres übertrug ihm Bolívar die Gardegrenadiere. Er beteiligte sich bis zu seinem Rückzug aus der Armee 1823 an der Vereitelung des Feldzugs von Francisco Tomás Morales mit José Antonio Paez bei Naguanagua und, wieder mit Paez, an der Belagerung Puerto Cabellos. Grund für seinen Rücktritt war die Heirat mit María de los Dolores Hernández in Valencia. Von Uslars Verdienst ist in der Hauptsache die Schulung und Diszi­plinierung der Söldnertruppen, vor allem der Garde­grenadiere, die als disziplinierteste und qualifizierteste Einheit galt.

Nach dem Krieg erhielt er eine Hacienda und seine Pension als Oberst. 1832 erhielt er die Ehren­bürgerwürde und drei Jahre später wurde er einge­bürgert. Aus den inneren Kämpfen und Aufständen Venezuelas der folgenden Jahre verstand er es, sich herauszuhalten. Erst 1848 - und bis 1856 noch einige Male - übernahm er den Posten des Militärgou­verneurs in Valencia auf Bitten der Regierung. Die dabei erbrachten Leistungen führten zur Beförderung zum Brigadegeneral und 1854 zum Divisionsgeneral. Für seine Lebensleistung wurde der 84-jährige, drei Jahre vor seinem Tod, zum Kommandierenden General der Venezolanischen Armee befördert. Seit 1942 ruht er im Pantéon Nacional in Caracas.

[Bearbeiten] Literatur

  • Günther Kahle: Bolivar und die Deutschen, Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 1980

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