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Johann Julius Siben

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Johann Julius Siben (* 1851; † 1907) war eine führende Persönlichkeit des politischen Katholizismus in der Pfalz und Weingutsbesitzer in der pfälzischen Kleinstadt Deidesheim, der er auch zehn Jahre lang als Bürgermeister vorstand.

[Bearbeiten] Familie

Siben wurde am 11. April 1851 als Sohn von Georg Siben, Weingutsbesitzer und Bürgermeister von Deidesheim, und dessen Frau Apollonia geboren. Er hatte noch sechs weitere Geschwister. Am 17. Juni 1876 heiratete er in Landau Barbara Josephina Augusta Kuhn, die Tochter eines Advokatenanwalts. Ihr Sohn Arnold hatte wie Siben später das Bürgermeisteramt in Deidesheim inne; er übte es von 1920 bis 1933 aus.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von 1864 bis 1869 besuchte Siben das Gymnasium in Speyer, er verließ es als bester Absolvent seines Jahrgangs. Anschließend studierte er in Bonn, Heidelberg und Würzburg Philosophie und Jura; die Promotion zum Doktor in beiden Disziplinen erfolgte in Heidelberg. Danach war er als Referendar in Neustadt und Landau tätig, in Speyer legte er das sog. große juristische Staatsexamen ab. Siben übernahm nach dem unerwarteten Tod seines Vaters 1878 das väterliche Weingut, was ihn davon abhielt, eine akademische Laufbahn einzuschlagen.

Das Familienvermögen bot ihm jedoch Gelegenheit, sich politisch zu engagieren. Seine konservativ-katholische Familientradition führte ihn der Zentrumspartei zu; für sie kandidierte er erstmals bei der Rechstagswahl 1877 im Wahlkreis Speyer-Ludwigshafen für einen Sitz im Reichstag. Er hatte jedoch seiner Zeit gegen die starke Dominanz der Liberalen in der Pfalz keine Chance; das selbe Bild bot sich auch bei den Reichstagswahlen der nächsten 25 Jahre, bei denen Siben wieder kandidierte. Einen „sicheren“ Wahlkreis im rechtsrheinischen Bayern lehnte er jedoch stets ab. Zusammen mit dem Speyerer Publizist Eugen Jäger und dem Gymnasiallehrer Franz Xaver Schädler war Siben 1882 an der Gründung des Pfälzischen Zentrumsvereins beteiligt und wurde auf Vorschlag Jägers zum ersten Vorsitzenden gewählt; er verrichtete dieses Amt 25 Jahre lang ohne Unterbrechung.

Um die Vormachtstellung der Liberalen in der Pfalz zu brechen, schlossen die SPD und das Zentrum 1899 ein Wahlbündnis. Das angestrebte Ziel konnte erreicht werden und Siben wurde wurde im Wahlkreis Speyer-Ludwigshafen in den bayerischen Landtag gewählt; später vetrat er von 1904 bis 1906 den Bezirk Frankenthal.

Schon seit 1884 hatte Siben einen Sitz im Stadtrat von Deidesheim inne, war seit 1885 erster Adjunkt der Stadt und stand Deidesheim von 1895 bis 1905 als Bürgermeister vor.

Neben seinen politischen Aktivitäten setzte sich Siben auch für die Belange und Interessen der Katholiken in der Pfalz ein. Er war Hauptredner und Leiter der Pfälzischen Katholikenversammlung am 28. Juli 1889 in Neustadt, an der etwa 12.000 Personen teilnahmen, um gegen die Zwangsjacke zu protestieren, die der Staat der Kirche angelegt hatte. Am 23. September 1889 wirkte Siben an einer ähnlichen Veranstaltung in München mit. Der Erfolg sollte ihm nicht verwehrt bleiben, die bayerische Regierung mäßigte daraufhin ihre Politik. 1890 trat Siben als gefeierter Redner des Koblenzer Katholikentags auf, wo er vor den Gefahren des Staatskirchentums warnte, und 1891 war er Hauptredner der ersten großen Versammlung des Volksvereins für das katholische Deutschland in Köln. Des Weiteren engagierte sich Siben auch sehr in der Görres-Gesellschaft und im Albert-Magnus-Verein.

Eine mögliche weitergehende politische Karriere verhinderte ein Herzleiden Sibens, wegen dessen er im Frühjahr 1907 auf den Vorsitz des pfälzischen Zentrums und auf eine weitere Landtagskandidatur verzichtete. Er verstarb noch im selben Jahr in seiner Geburtsstadt Deidesheim.

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