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Johann Heinrich Hävecker

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Johann Heinrich Hävecker (* 20. August 1640 in Calbe/Saale; † 18. Juli 1722 in Calbe/Saale) war ein deutscher Theologe und Chronist.

Er studierte zunächst in Helmstedt und später, wie Bruder und Vater, in Wittenberg. Dort erlangte er am 23. Juni 1663 bei Balthasar Stolberg (1640-1684) den Magistergrad mit einer philologischen Übung zu Matth. 3.4 über Johannes den Täufer.

1665 wurde er Schulrektor in Calbe a.d.S., 1681 Diaconus (zweiter Pfarrer), 1693 Pastor primarius (erster Pfarrer) und zugleich Kircheninspektor des Holzkreises als Nachfolger seines Schwiegervaters Christian Scriver (1629-1693). In dieser mit zahlreichen Dienstreisen verbundenen Funktion war er für die Inspektion der 40 Pfarreien mit ihren Schulen in seinem Amtsbezirk (heute zu Sachsen-Anhalt) zuständig. Die hierbei gewonnenen Kenntnisse flossen in die 1720 veröffentlichte, wiederholt nachgedruckte und heute noch als Geschichtsquelle wichtige „Chronica und Beschreibung Der Städte Calbe, Acken und Wantzleben...“ ein . Zu seinen Ehren erhielt die Häveckerstraße in Calbe ihren Namen. Sein Porträt - noch 1983 in der Stadtkirche zu Calbe - gilt seither als verschollen, existiert zumindest aber noch in fotografischer Wiedergabe.

Wichtiger als seine Dienstposten ist aus heutiger Sicht sein literarisches Schaffen. Neben der bereits erwähnten universitären Schrift und seiner Chronik veröffentlichte er insbesondere einen wiederholt nachgedruckten Katechismus, christliche Erbauungsliteratur, Arbeiten zur Geschichte und Theorie der Predigt (Homiletik) und Kirchenlieder. Sein erstes umfangreiches Werk von über 840 Seiten war das Lilium physico-theologico-hieroglyphicum, das 1669 erschien, als Hävecker 29 Jahre alt war. Die Schrift über die Lilie als Sinnbild der Gottesmutter steht in der Tradition des Versuchs der Physikotheologen, naturwissenschaftliche (hier botanische) Erkenntnisse heranzuziehen, um Gottes Eigenschaften aus seinem Schöpfungswerk heraus zu beweisen. Naturwissenschaften und Offenbarungsreligion, das „Buch der Natur“ und die Heilige Schrift, werden in diesem frühaufklärerischen Ansatz zusammengedacht.

Ab 1685 trat er als Herausgeber und Korrektor von Schriften seines Schwiegervaters, des bereits erwähnten Theologen, Inspektor des Holzkreises und Oberhofpredigers Christian Scriver, hervor. Scriver übte als Erbauungs- und Volksschriftsteller auf seine Zeitgenossen und die Nachwelt einen großen Einfluß aus. Durch seine Kritik an den Schäden und Äußerlichkeiten der lutherischen Kirche wurde er zu einem Wegbereiter des Pietismus. Scrivers „Herrlichkeit und Seligkeit der Kinder Gottes“ erfuhr zahlreiche Auflagen in der Bearbeitung Häveckers und wurde noch nach dem Tod von Autor und Bearbeiter 1730 und 1864 neu herausgegeben. Sein „Seelen-Schatz“, eine Sammlung seiner Magdeburger Wochenpredigten erlebte die 12. Auflage 1744.

Hävecker nahm 1703 in mehreren Schriften unter dem Pseudonym Irenaeus Christophilus durch seine „unverfänglichen Friedens-Gedancken“ zur Frage der Vereinigung von Lutheranern und Reformierten (Calvinisten) Stellung. Eine Generation später löste der preußische König Friedrich Wilhelm I. das Problem, indem er die Vereinigung der beiden Kirchen in Preußen anordnete und dazu ab 1733 in mehreren Schritten u.a. die Gestaltung des Gottesdienst der beiden Konfessionen einander anpasste.

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