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Jane Eyre

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Jane Eyre. Eine Autobiographie, einer der berühmtesten Romane der Vergangenheit, wurde von Charlotte Brontë verfasst und 1847 veröffentlicht.

Der Stoff des Romanes wurde häufig für Theater, Film und Fernsehen bearbeitet. Der Roman ist die Geschichte der Gouvernante Jane Eyre, die trotz ihrer Einfachheit das Herz ihres launischen Arbeitgebers, Edward Rochester, gewinnt und später entdeckt, dass dieser bereits verheiratet ist und zwar mit einer Geistesgestörten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zusammenfassung der Handlung

Die Erzählerin und Hauptperson, Jane Eyre, ist ein armes Waisenkind. In den ersten Kapiteln erfährt der Leser vom Verlauf ihrer freudlosen Kindheit. Reiche Verwandte hatten versprochen, sich nach dem Tode ihrer Blutsverwandten um sie zu kümmern. Doch die verwitwete Mrs. Reed und ihre drei verwöhnten Kinder behandeln Jane schlecht und lassen sie sehr deutlich spüren, dass sie auf einer tieferen sozialen Stufe steht. Jane ist ein einfaches, ruhiges und intelligentes Mädchen mit einer leidenschaftlichen Seele und einer Neigung zu unangebrachter Direktheit und Ausbrüchen, die sie von Zeit zu Zeit überkommen. Zusammen mit dem Umstand, dass sie manchmal sehr lebhafte Träume hat, fast Visionen, entfremdet sie ihrer Pflegefamilie noch mehr.

Die Spannungen auf Gateshead eskalieren und Jane wird in das Internat Lowood geschickt, das von dem heuchlerischen Mr. Brocklehurst geführt wird. Von ihm wird Jane als Lügnerin bezeichnet, worunter sie nochmehr leidet als unter schlechter Ernährung und Kälte. Bald findet sie aber eine Vertraute in Ms. Temple, der verehrten Schulleiterin und gewinnt eine ältere Schülerin, Helen Burns, als Freundin. Helen Burns ist gebildet, intelligent und sehr fromm. Sie erträgt die schwierigen Verhältnisse im Internat beinahe stoisch, während Jane ihrer Wut manchmal nur schlecht Einhalt gebieten kann. Dazu passt die ruhige Ergebung, mit der sich die an Tuberkulose leidende Helen Burns in ihr Schicksal ergibt, sie stirbt in Janes Armen, während viele andere Mädchen des Internats einer Typhus-Epidemie zum Opfer fallen.

Nach dieser Epidemie und nachdem Mr. Brocklehurst wegen ruchbar gewordener Verfehlungen von der Leitung des Instituts entbunden wurde, verbessern sich die Verhältnisse dort. Jane erarbeitet sich durch ihren Fleiß eine Vertrauensposition und bleibt nach dem Ende ihrer eigenen Schulzeit als Lehrerin in Lowood, das sie seit ihrer Kindheit nicht verlassen hat. Erst als Ms. Temple heiratet und Lowood verlässt, hält auch sie dort nichts mehr: Sie gibt ein Inserat auf, und tritt eine Stellung als Gouvernante für ein französisches Mädchen auf Thornfield Hall an.

Auf Thornfield beginnt das Leben sehr ruhig. Neben ihrer Arbeit verbringt Jane die meiste Zeit mit der alten Hauswirtschafterin, Mrs. Fairfax. Aber alles verändert sich, als Mr. Rochester auf seinem Anwesen eintrifft. Jane und er gewinnen schnell Respekt voreinander, während sich in manchen Nächten sonderbare Ereignisse abspielen, in deren Verlauf mehrere Personen, darunter Mr. Rochester selbst, verletzt werden. Der Leser bleibt hinsichtlich der Hintergründe ebenso im Dunkeln wie Jane Eyre. Mr. Rochester veranstaltet ein umfangreiches Verwirrspiel, in dem er vorgibt, um die Hand der schönen Blanche Ingram zu werben, eine Aristokratin aus der Umgebung. Jane, die sich langsam ihrer Liebe für Rochester klar geworden ist, erträgt dies zunächst schweigend, hält dies aber nicht lange aus. Sie will sich zwar damit abfinden, Thornfield zu verlassen, wenn das Paar dort einzieht, hält aber irgendwann das Warten nicht mehr aus, da offensichtlich keine Hochzeitsvorbereitungen getroffen werden.

In einer stürmischen Nacht gesteht Mr. Rochester Jane, dass er mit seinen vermeintlichen Verlobungsversuchen mit Ms. Ingram nur ihre Eifersucht habe wecken wollen und dass es nur sie sei, die er liebe. Er bittet sie, seine Frau zu werden und es gelingt ihm schließlich, sie zu überzeugen, dass er im Ernst spricht. Erst dann stimmt Jane freudig zu. Die Hochzeit selbst wird in einer dramatischen Szene durch einen Anwalt unterbrochen, der verkündet, Mr. Rochester sei bereits verheiratet. Seine geistesgestörte Frau sei Bertha Mason, eine Kreolin aus Jamaika, die versteckt auf Thornfield Hall lebe. So erklären sich die mysteriösen Ereignisse der Zwischenzeit im Rückblick auf. In Reue bietet Mr. Rochester Jane an, mit ihr trotzdem wie geplant ins Ausland zu fahren und trotzdem mit ihr zu leben. Aber Jane ist nicht bereit dazu, ihre moralischen Anschauungen und ihr Selbstwertgefühl zu opfern und noch weniger dazu, vor den Augen der Welt als Geliebte Rochesters zu erscheinen. Obwohl Rochester sie anfleht und erklärt, nicht ohne sie leben zu können, bleibt Jane bei ihrer Haltung. Sie flieht mitten in der Nacht und fast mittellos aus Thornfield, ohne zu wissen, wohin sie sich wenden soll.

Nachdem sie für einige Tage umhergewandert ist, findet sie unter falschem Namen Schutz bei einem Vikar, S. John Rivers, und dessen zwei Schwestern. Jane versteht sich gut mit ihnen und erhält bald eine Stellung als Dorfsschullehrerin. Endlich führt sie ein unabhängiges Leben in einem eigenen kleinen Haus. Als St. John Janes wahre Identität erfährt, stellt sich überraschenderweise heraus, dass er und seine Schwestern in Wahrheit Janes Cousin und Cousinen sind. Passenderweise erbt Jane außerdem ein beträchtliches Vermögen von einem im Ausland lebenden Onkel. Da ihre wiedergefundenen Verwandten aufgrund einer alten Familienstreitigkeit nichts geerbt haben, teilt Jane das Geld zu gleichen Teilen mit ihnen. Dadurch wird es St. John möglich, seiner eigentlichen Berufung zu folgen und als Missionar nach Indien zu gehen. Er bittet Jane, ihn zu heiraten und ihn dorthin zu begleiten. Damit bietet ihr sich die Gelegenheit, einen Ehemann von hohem moralischen Status zu gewinnen, aber sie weiß, dass St. John sie in Wahrheit nicht liebt. Es ist in gewissem Sinne die Umkehrung der Situation, in der sie sich mit Mr. Rochester befunden hatte. Von St. John unter Druck gesetzt, ist Jane nahe daran, einzustimmen, aber in der letzten Minute hört sie Mr. Rochester im Wind nach ihr rufen und fühlt, dass sie diesem Ruf nachgehen muss.

Sofort macht sie sich auf den Weg nach Thornfield, das aber nur noch eine Ruine ist, verlassen nach einem verheerenden Brand. Sie erfährt, dass Mr. Rochester, der bei dem Feuer eine Hand, ein Auge und die Sehkraft seines anderen Auges verloren hat, als er seine Frau Bertha retten wollte, in der Nähe wohnt. Jane geht zu ihm, sie versöhnen sich und heiraten. Sie schreibt zehn Jahre nach dieser Hochzeit und erzählt von ihrem erstgeborenen Sohn. Am Ende gewinnt ihr Mann einen Teil seiner Sehkraft zurück und kann endlich sein Kind sehen. Janes lange Suche nach Liebe und dem Gefühl der Zugehörigkeit hat sich endlich erfüllt.

[Bearbeiten] Motive

Mehrere Motive kehren in dem Roman immer wieder.

Die Beziehungen zwischen sozialen Klassen und den Geschlechtern sind sehr wichtig. Jane überwindet am Ende Beschränkungen in beiden Bereichen, denn ihre Ehe mit Rochester ist eine Verbindung unter Gleichen. Als sie sich zum ersten Mal einander versprachen war dies noch nicht möglich gewesen, da sie zwar gleich in Geist und Gefühlsstärke, nicht aber in sozialer Position oder Erfahrung gewesen waren. Janes gewachsene Erfahrungen in Gefühlsdingen und die Veränderung ihrer finanziellen Situation verändern die Situation zusammen mit Rochesters Unglück vollkommen. Nun ist es Jane, die Alternativen hat und unabhängig ist.

Die Religion ist ein anderes wichtiges Motiv. Jane trifft drei religiöse Autoritäten: Mr. Brocklehurst, Helen Burns und St. John Rivers. Sie stehen für verschiedene religiöse Ideale, aber Jane löst sich nacheinander von allen diesen Idealen, um ihren eigenen Standpunkt zu finden.

Jane Eyre handelt außerdem von Liebe, Verantwortung und dem Konflikt zwischen persönlicher Integrität und dem Verlangen, die Wünsche anderer zu erfüllen.

[Bearbeiten] Allgemein

Die ersten Abschnitte des Romans, in denen die Waise Jane nach Lowood geschickt wird, wo sie den Tod ihrer engen Freundin Helen Burns erlebt, basieren auf Erlebnissen der Autorin während ihrer eigenen Schulzeit: zwei Ihrer Schwestern starben im Kindesalter aufgrund der Verhältnisse ihrer Schule, der Clergy Daughters School in Cowan Bridge. Die Prosa in diesen Abschnitten gehört zu den niederdrückendsten in der englischsprachigen Literatur. Trotz einiger Inkohärenzen (wenn angedeutet wird, dass Bertha an der Syphilis leidet, müsste dann nicht Mr. Rochester auch damit infiziert sein?) wird Jane Eyre verdientermaßen zu den hervorragendsten Romanen der englischen Literatur gezählt. Die Erzählerstimme ist stark, leidenschaftlich und überzeugend und Jane ist in ihrem Denken, Auftreten und Handeln eine unkonventionelle Protagonistin. Die erschreckenden Szenen um Mr. Rochesters erste Frau inspirierten u.a. Daphne du Mauriers Roman Rebecca (1938), der 1940 von Alfred Hitchcock verfilmt wurde.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Jörg Rublack: Charlotte Bronte, Jane Eyre. Fink-Verlag, München 1985. ISBN 3-7705-2296-6

[Bearbeiten] Weblinks

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