Jaluit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Jaluit-Atoll (auch Tschalut, Dschalut, Talut oder Bonham) besteht aus 91 Inseln im Pazifischen Ozean und ist ein Verwaltungsgebiet der Marshall-Inseln. Sie liegen etwa 6° nördlicher Breite und 169° bis 170° östlicher Länge.
Die gesamte Landfläche ist nur etwa 11 km² groß, doch schließt die Lagune mehr als 690 km² ein. Die Lagune besteht überwiegend aus Korallenbänken.
Hauptinsel ist Jabor (Jahwor) an der Südostdurchfahrt der Lagune.
Das Atoll gehörte früher zu den deutschen Schutzgebieten und unterstand einem kaiserlichen Kommissar. Die Pflanzungen - meist Kopra erzeugend - gehörten der Jaluit-Gesellschaft.
Die Inselgruppe wurde 1809 von Kapitän Patterson entdeckt und zunächst auf den Namen Bonham Islands getauft. Der deutsche Kapitän Bartholomäus von Werner machte Jaluit am 29. November 1878 zu einer deutschen Handelsstation der Deutschen Handels-und Plantagen-Gesellschaft der Südsee Inseln, die dann in die Jaluit Gesellschaft überging. Später wurden die Inseln Sitz eines deutschen Konsulats und am 15. Oktober 1885 wurde dort die deutsche Flagge gehisst.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erschienen fünf japanische Kriegsschiffe vor Jaluit und landeten Truppen an. Die Insel wurde kampflos okkupiert und die japanische Flagge wurde am 14. Oktober 1914 aufgezogen.
Während des Pazifikkriegs stationierten die Japaner eine Wasserflugzeugstaffel auf der Insel, die mehrfach im November 1943 von amerikanischen B-24 bombardiert wurde.
1999 bestand die Einwohnerschaft von Jaluit aus 1.669 Menschen.
