Jakub Deml
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Jakub Deml (* 20. August 1878 in Tassau, heute Tasov; † 10. Februar 1961 in Třebíč) war tschechischer Priester, Dichter und Schriftsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Nach seinem Abitur 1898 geht der junge Deml auf Wunsch seiner Eltern und unter dem Einfluss des Dichters Otokar Březina in das Brünner Priesterseminar. Nach seiner Priesterweihe 1902 arbeitet er in der kirchlichen Verwaltung. Er verbreitet darin seine eigene Vorstellung von der christlichen Lehre und wird 1909, nach mehreren Versetzungen in kleine Pfarreien, unbezahlt beurlaubt. Daraufhin widmet er sich nur noch der Literatur.
1912 kommt es zu weiteren Konflikten mit seinen Vorgesetzten; er wird pensioniert und zieht nach Prag um. Hier lernt er 1913 František Xaver Šalda lernen, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbindet. Nach dem Ausbruch und während des Ersten Weltkrieges lebt er in Jinošov.
1921 tritt Deml in den Sokol ein, in dem er seine Vision einer Gesellschaft propagiert. 1928 kommt es zu einem großen Einbruch in seinem Leben. Er trennt sich vom Sokol; einige seiner engen Freunde sterben.
Während des Zweiten Weltkriegs wird ihm die literarische Arbeit untersagt. Trotzdem werden nach dem Krieg Untersuchungen gegen ihn eingeleitet. Ihm werden Antisemitismus und Angriffe gegen den Staatspräsidenten Edvard Beneš vorgeworfen. 1948 wird er vor das Volksgericht gestellt, welches ihn jedoch freispricht. Seine einhundertvierzig Werke dürfen trotzdem bis Ende der 60er Jahre nicht veröffentlicht werden.
[Bearbeiten] Werke
Auf seine Arbeit hatte die Freundschaft mit Otokar Březina einen großen Einfluss. Seine ersten Werke waren katholisch geprägte Schriften. Von diesen nahm er jedoch bald Abstand. Seinerzeit war er nicht besonders geschätzt, seine Werke gehören jedoch mit zur Grundlage des Surrealismus in Tschechien.
In seinen epischen Romanen Hrad smrti (Die Burg des Todes) und Tanec smrti (Tanz des Todes) beschreibt er die Gefühle der Enge und Todesängste.
In Moji přátelé (Meine Freunde), einer Gedichtsammlung beschreibt er die Blumen als Personen.
Eine Art Tagebuch ist die Sammlung Šlépeje (Fußstapfen), bei der er sich an den französischen Dichter Léon Bloy anlehnte.
- Notantur lumina, Gedichte 1907
- Hrad smrti, Erzählband 1912
- Domů, 1912
- Moji přátelé, Gedichte 1913
- Pro budoucí poutníky a poutnice, 1913)
- Tanec smrti, Erzählband 1914
- Miriam, Gedichte und Prosa 1916
- Šlépeje, 1917-1941
- Kořeny naší řeči, 1920
- Česno, 1924
- Tepna, 1926
- Kronika městečka Tasova, 1929
- Mé svědectví o Otokaru Březinovi, 1931
- Pozdrav z Tasova, 1932
- Ein denkwürdiger Tag in Kukus, in deutscher Sprache, Tasov 1933
- Zapomenuté světlo, Prosa 1934
- Solitudo, in deutscher Sprache 1934
- Štědrý den, 1934
- Das Lied eines wahnsinnig gewordenen Soldaten, in deutscher Sprache, Prag 1935
- Rodný kraj, 1936
- Verše české 1907 - 1938, Gedichte 1938
- Pupava, 1939
- Proč bychom se netěšili, 1939
- Podzimní sen, 1951
- Cestou do Betléma, 1955
- Ledové květy, 1959
[Bearbeiten] Auswahlübersetzungen ins Deutsche
- Das vergessene Licht; in: Bohumil Hrabals Lesebuch, Frankfurt am Main 1969
- Die Adler; in: Tschechische Erzähler des 19. und 20. Jahrhunderts, Zürich 1990
- Unheilige Visionen aus Tasov. Prosa und Dichtung. Klagenfurt 1993
- Pilger des Tages und der Nacht. Prosa, Lyrik, Tagebuchtexte. München 2005 Leseprobe
[Bearbeiten] Literatur
- Alexander Wöll: Jakub Deml. Leben und Werk (1878-1961). Eine Studie zur mitteleuropäischen Literatur. Köln/Weimar/Wien: Böhlau, 2006; ISBN-10 3-412-30005-5 und ISBN 978-3-412-30005-0
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Jakub Deml im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Übersicht über Werke des Jakub Deml
- Homepage des Schriftstellers
- Liste tschechischer Schriftsteller
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Jakub Deml |
| ALTERNATIVNAMEN | Jakob Deml |
| KURZBESCHREIBUNG | tschechischer Schriftsteller und Dichter |
| GEBURTSDATUM | 20. August 1878 |
| GEBURTSORT | Tasov (Mähren) |
| STERBEDATUM | 10. Februar 1961 |
| STERBEORT | Třebíč |
