Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Jahnshain - Wikipedia

Jahnshain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jahnshain ist ein kleiner Ort im Westen Sachsens im Kohrener Land. Er ist ein Ortsteil der Stadt Kohren-Sahlis im südlichsten Zipfel des Landkreises Leipziger Land, Regierungsbezirk Leipzig. Der Ort hat ungefähr 120 Einwohner. Die Nachbarorte sind Linda, Meusdorf, Langenleuba-Oberhain, Walditz und Rathendorf.

Skyline von Jahnshain(Ansicht aus Richtung Süden)
vergrößern
Skyline von Jahnshain
(Ansicht aus Richtung Süden)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Allgemeine Informationen

Jahnshain umfasst mit all seinen Grundstücken, Feldern, Wiesen und Weiden eine Fläche von ca. 3,6 km², davon sind etwa 90 % nicht bebaut. Im Dorf leben ca. 120 Einwohner. Es hat also eine Einwohnerdichte von 12 Einwohner pro km². Betrachtet man aber nur den Kern des Dorfes, so hat dieser eine Einwohnerdichte von über 920 Einwohnern.

[Bearbeiten] Physiognomie

Das Dorf liegt im Grünen. Viele Felder am Rande der Straßen, Bäume und zahlreiche Drei- und Vierseithöfe mit Fachwerk, die im 18. bzw. in der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden, sowie einiges Nutztier prägen das Bild. Man trifft nur recht wenige Menschen an, meist Einheimische. Besonders an Sonntagen mit schönem Wetter kann man auch einmal auf Besucher des Kohrener Landes auf Fahrrädern treffen.

[Bearbeiten] Relief

Insgesamt weist das Dorf von Osten nach Westen ein Gefälle auf. Die Felder laufen in einem leichten Gefälle zur Dorfmitte hin. Von der Sahliser Straße und der dazu parallel liegenden Straße „An der Hauptstraße“ besteht ein z. T. starkes Gefälle Richtung Mittelweg. Die höchste Stelle der Gemarkung Jahnshain liegt 577 Meter über NN.

[Bearbeiten] Geologie und Boden

Charakteristische Gesteine für die Region sind Schwarz- und Tonschiefer sowie Quarzit, die im Silur und Ordovizium entstanden. Der Boden wird größtenteils für den Ackerbau genutzt.

[Bearbeiten] Flora und Fauna

Die gesamte Fläche des Dorfes ist stark geprägt durch eine Kulturlandschaft. Eine große Fläche nehmen Felder ein. Vor allem an den Straßen befinden sich viele Weiden, wo man im Sommer vor allem Kühe findet. Weniger trifft man auf Schafe. Auf den Wiesen des Dorfes stehen vorwiegend Obstbäume, besonders Apfel- und Kirschbäume. Kleine Wälder grenzen auch an die Gemarkung Jahnshain: im Süden das Pastholz und im Nordwesten das Förstchen.

[Bearbeiten] Gewässer

Jahnshain verfügt über einen Dorfbach, der am Mittelweg, später dann an An der Hauptstraße, entlang verläuft vom Osten Richtung Westen den Ort durchzieht. Der Ort verfügt über acht kleine Teiche, davon ist einer der umzäunte Feuerwehrteich.

[Bearbeiten] Klima

  • Jahresniederschlag: 120mm bis 180mm
  • durchschnittliche Maximaltemperatur: 16,4 °C im Juli
  • durchschnittliche Minimaltemperatur: −12,1 °C im Januar (2004)
  • mittlerer Beginn des Vollfrühlings: 5. bis 10. Mai

[Bearbeiten] Geschichte

Jahnshain wurde als Waldhufendorf gegründet.

  • 13. Jahrhundert: Bau einer Kirche im romanischen Stil (Kirchenschiff im Kern noch erhalten)
  • 1385: urkundliche Ersterwähnung
  • 1436: Ort wird „Jahnshain“ genannt
Jahnshainer Kirche,links der gotische,rechts der romanische Teil
vergrößern
Jahnshainer Kirche,
links der gotische,
rechts der romanische Teil
  • um 1500: Kirche wird im gotischen Stil erweitert
  • 1547: Kirche wird aufgebrochen und ausgeraubt
  • 1551: Gemeinde unter „Jonßhain“ beurkundet, gehört zur Grundherrschaft des Rittergutes Sahlis
  • 1632: Plündern und Morden durch kaiserliche Truppen in Jahnshain und den umgebenen Dörfern, insbesondere vom Regiment Holck
  • im 17. Jahrhundert: Kauf des ehemaligen Kohrener Taufsteines (weißer Sandstein, Runenzeichen, Zahlzeichen deuten vermutlich das Jahr 1224 an)
  • 1696: Jahnshain gehört zum Amt Borna
  • 1839: Abriss der alten Schule, Erbauung einer neuen, wegen der Einschulung von 110 Kindern aus Jahnshain, Linda und Meusdorf
  • 1925: In Jahnshain gibt es einen Militär-, Gesangs-, Radfahrer- und Junge Landwirte-Verein, außerdem eine Jagdgenossenschaft und einen Spar- und Kreditverein
  • 1946: Wegen der Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ist Jahnshain mit 411 Einwohnern überbevölkert
  • 1968/1969: Rekonstruktion und Ausbau des Lindenvorwerks
  • 1978: Eröffnung des Konsums
  • ab 1989: Wegen der Wiedervereinigung Deutschlands steigt die Arbeitslosenzahl in Jahnshain
  • 1991: Schließung des Gasthofes
  • 1992: Schließung des Konsums
  • 1994: Bau der zentralen Trinkwasserversorgung für alle Ortsteile zur Wassereinspeisung vom Wasserwerk Rathendorf
  • 1996: Schließung des Kindergartens
  • 1999: Jahnshain wird mit den Orten Meusdorf und Linda nach Kohren-Sahlis eingemeindet
  • 2001: Mai: Jahnshain hat 201 Einwohner
  • 2004: Erneuerung der „Sahliser Straße“, Teile von „An der Hauptstraße“, Teile des „Mittelwegs“
  • 2006: Verkauf des Vierseithofes „Gut Heinicke“, in dem sich wichtige Gerätschaften der Stadt sowie der Jugendklub des Dorfes befanden

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

  • 1842: 282 Einwohner
  • 1946: 411 Einwohner
  • 2000: 212 Einwohner
  • 2003: 164 Einwohner
  • 2006: ca. 120 Einwohner

[Bearbeiten] Politik

Das Dorf hat einen Ortschaftsrat. Sein Vorsitzender ist Manfred Winter (PDS), der ebenfalls im Plenum der Stadt Kohren-Sahlis einen Sitz hat.

[Bearbeiten] Zukunftspläne

Das zukünftige Dorfgemeinschaftshaus (ehemaliger Kindergarten und ehemalige Gemeindeverwaltung) neben der Kirche
vergrößern
Das zukünftige Dorfgemeinschaftshaus (ehemaliger Kindergarten und ehemalige Gemeindeverwaltung) neben der Kirche
  • Das Gebäude des ehemaligen Kindergartens soll zu einem Dorfgemeinschaftshaus unter Federführung des Ortschaftsrates Jahnshain werden. Der Jugendklub, die Freiwillige Feuerwehr, Vereine und Festveranstaltungen sollen hier Raum finden.
  • Laut einem Artikel der Leipziger Volkszeitung soll es zum Bau eines Bolzplatzes kommen.

[Bearbeiten] Religionen

Am meisten verbreitet ist in Jahnshain der protestantische Glaube. Wenige und meist erst neu zugezogene Einwohner sind auch Atheisten.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

In Jahnshain wird viel Ackerbau betrieben. Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste und Mais werden auf den Feldern angebaut. Andere Feldfrüchte sind Erbsen, Raps sowie Zucker- und Futterrüben

[Bearbeiten] Verkehr

Jahshains Straßennetz ist in vier Straßen unterteilt: An der Hauptstraße (Ortsdurchfahrt), Sahliser Straße (an der nördlichen Seite des Dorfes), Mittelweg (durch die Mitte des Dorfes, parallel zu Sahliser Straße und An der Hauptstraße) und Schulweg (führt ins Nachbardorf Meusdorf). Im gesamten Ort darf maximal 50 km/h gefahren werden. Außerdem verfügt das Dorf an seinen Seiten und Ausgängen über diverse Feldwege.

Das Dorf verfügt über zwei Bushaltestellen, die mehrmals täglich an Schultagen angesteuert werden, in den Ferien nur jeweils dienstags und donnerstags.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

  • Friseur
  • Schmiede
  • Zitto-Kfz
  • Steuerberatungsbüro
  • Getränkebasar
  • Videothek
  • Korbmacher
  • Schnapsladen
  • Felix ist dumm

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Rückseite der Kirche:links der romanische,rechts der gotische Teil
vergrößern
Die Rückseite der Kirche:
links der romanische,
rechts der gotische Teil

[Bearbeiten] Bauwerke und Plätze

  • Kirche (vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, im romanischen und gotischen Stil)
  • Steinkreuz (laut einer Sage soll hier während einer Hungersnot eine Frau eine andere wegen eines Ziegenkäses umgebracht haben)
Steinkreuz auf dem Dreieck
vergrößern
Steinkreuz auf dem Dreieck
  • Ausstellungshalle für Geflügel und anderes Kleintier
  • „Dreieck“ (dreieckiges Rasenstück vor dem ehemaligen Gasthof)
  • Mittelweg (mit Gras bewachsener Weg, der zwar selten benutzt wird aber bei einem abendlichen Spaziergang schöne Motive bietet)
  • Feuerwehrteich

[Bearbeiten] Veranstaltungen

  • Osterfeuer am ehemaligen Kälberstall (karsamstags)
  • gelegentlich diverse Partys im ehemaligen Kälberstall
  • Gottesdienste (meist aller zwei Wochen) und kirchliche Feste bzw. Veranstaltungen auf dem Kirchgelände

[Bearbeiten] Trivia und Kuriosa

  • Haiko Herlofson, bekannt auch als Sachsen-Paule, besuchte in den 1970ern den Kindergarten in Jahnshain.

[Bearbeiten] Literatur

  • Gert Schreiber: Aus der Geschichte von Kohren-Sahlis. Südraum-Verlag, Borna 2003, ISBN 3-937287-00-0

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 51° 0' N, 12° 39' O

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -