Jagannath
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Jagannath (Sanskrit: जगन्नाथ, Jagannātha; Jagat wörtl. Welt, Universum; Natha wörtl. Herr) ist eine Form des Hindugottes Krishna.
Besondere Verehrung genießt Jagannath in der Küstenstadt Puri im indischen Bundesstaat Orissa, wo er in einem der größten und wichtigsten Tempel des Vishnuismus verehrt wird. Zusammen mit seinen "Geschwistern" Balabhadra und Subhadra, bildet er eine Trimurti, eine Dreiheit. Ist Jagannath Krishna, der nach dem hinduistischem Glauben einst tatsächlich lebte, stellt Balabhadra Krishnas Bruder Balaram und Shubhadra seine Schwester dar.
Die Jagannath-Statue besteht aus dem Holz des für Hindus heiligen Neembaumes. Der Kopf ist außergewöhnlich groß mit überdimensional großen Augen, der mit starken Farben bemalte Körper dagegen kurz und nur rudimentär ausgearbeitet, ohne Beine und mit ausgebreiteten Armen ohne Hände. Ein rationaler Grund für diese ungewöhnliche Form ist nicht bekannt, jedoch beschäftigen sich mehrere Überlieferungen mit dem Hintergrund:
Verschiedene Puranas, die alten hinduistischen Bücher über die Götter, berichten, dass einst Viswavasu, der König eines Ureinwohner Volkes, Jagannath ursprünglich als Neelamadhab in einem Wald verehrt habe.
Populär ist folgende mündlich überlieferte Version:
Der König Indradyumna träumte, der Körper von Krishna sei nach dessen Rückkehr in sein himmlisches Reich an die Küste von Puri geschwemmt worden, zusammen mit dem seines Bruders Balarama und seiner Schwester Subhadra. Eine Stimme befahl, er solle einen großen Tempel bauen mit hölzernen Statuen und Krishnas Knochen sollte in einer Vertiefung im Rücken des Bildnisses Platz finden. Der Traum wurde wahr. Der König fand die Knochensplitter und übergab sie einem alten Zimmermann, der niemand anderer war als Vishwakarma, der göttliche Architekt. Dieser verlangte, niemand solle ihn während seiner Arbeit stören, aber als nach einigen Monaten das Werk noch immer nicht vollendet war, öffnete der König ungeduldig die Tür und auf der Stelle verschwand der geheimnisvolle Alte. So ließ der König die unvollendeten Statuen feierlich im Tempel installieren und einweihen.
Die Trimurti mit Jagannath wird einmal im Jahr während des über die Grenzen Indiens hinaus bekannte Ratha Yatra Festes in einer Prozession auf drei riesigen Götterwagen an Seilen durch die Stadt von Puri gezogen. Jedes Jahr malt man die drei Murtis, wie Hindus konsekrierte Statuen nennen, vor der großen Prozession neu an, die auffallenden Augen zeichnen die Priester während des Gottesdienstes. Alle zwölf Jahre dagegen tauscht man die Murtis innerhalb eines Ritus gänzlich aus.
In die englische Sprache wurde das Lehnwort juggernaut [1] übernommen, welches abwertend einen "Götzen" oder eine "unaufhaltbare Idee, die alles niederwalzt" bezeichnet.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
| Commons: Jagannath – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
