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Jacques Mesrine

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Jacques René Mesrine (* 28. Dezember 1936 in Clichy; † 2. November 1979 in Paris) war ein französischer Gewaltverbrecher.

[Bearbeiten] Leben

Mesrine wuchs in einer mittelständischen Familie auf. Er wurde bereits in jungen Jahren von zwei Schulen wegen aggressiven Verhaltens verwiesen. 1955 heiratete er 19-jährig, ließ sich aber bereits im nächsten Jahr wieder scheiden, um in den Algerienkrieg zu ziehen, aus dem er 1959 zurückkehrte. 1961 heiratete er erneut. Aus dieser Ehe sind drei Kinder hervorgegangen.

1962 wurde Mesrine nach einem versuchten Bankraub mit drei Komplizen zum ersten Mal inhaftiert. Nach 18-monatiger Haft wurde er 1963 aus dem Gefängnis entlassen. Seine Familie verhalf ihm zu einer Geschäftsführerstelle in einem Gasthaus, das bald zu einem Schlupfwinkel für Kriminelle wurde. Er lebte dort zusammen mit seiner Geliebten Jeanne Schneider, deren zwei Zuhälter er getötet haben soll, deren Leichen aber nicht gefunden wurden.

Im Dezember 1965 wurde Mesrine in Palma de Mallorca erneut verhaftet, als er politische Dokumente aus der Residenz des Militärgouverneurs zu stehlen versuchte.

1966 eröffnete Mesrine ein Restaurant in Santa Cruz de Tenerife, aber schon im gleichen Jahr überfiel er einen Juwelier in Genf. Im Mai 1967 eröffnete er ein Gasthaus in Compiègne. Im November des gleichen Jahres wurde er während eines bewaffneten Raubüberfalls auf ein Hotel in Chamonix erkannt, im Dezember bei einem Schneider in Paris. Im Februar 1968 entkam Mesrine der Polizei und floh mit Jeanne Schneider nach Québec. Die Fahndung nach ihm wurde daraufhin eingestellt.

Mesrine und Schneider verhielten sich zunächst ruhig und arbeiteten 1969 fünf Monate für den Milliardär Georges Deslauriers. Nachdem er sie entlassen hatte, entführten sie ihn im Juni, erpressten von seinem Sohn Marcel 200.000 US-Dollar und setzen sich illegal in die USA ab. Man fasste sie in Arkansas und lieferte sie nach Kanada aus, wo sie zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurden.

Mit fünf Zellengenossen gelang Mesrine 1972 der Ausbruch aus dem Gefängnis. Er begann zusammen mit seinem Komplizen Jean-Paul Mercier, Banken in Montréal zu überfallen, manchmal zwei an einem Tag. Im gleichen Jahr scheiterten die beiden bei dem Versuch, drei weiteren Kriminellen aus dem gleichen Gefängnis, in dem sie selbst inhaftiert gewesen waren, zur Flucht zu verhelfen. Eine Woche später töteten sie zwei Forstbeamte. Gegen Ende des Jahres setzten sie sich zunächst nach Venezuela ab. Mercier kehrte später nach Kanada, Mesrine dagegen umgehend nach Frankreich zurück.

Dort überfiel er weiterhin Banken. Im März 1973 wurde Mesrine verhaftet, konnte aber während der Gerichtsverhandlung fliehen, indem er einen Richter als Geisel nahm. Vier Monate später wurde er wieder festgenommen, diesmal in seiner Wohnung in Paris.

Während seines Gefängnisaufenthaltes schrieb Mesrine 1977 seine Autobiographie L'instinct de Mort (dt. Der Todestrieb), in der er sich offen zu 39 Verbrechen bekennt. Gleichzeitig prangerte er die Haftbedingungen in den Hochsicherheitstrakten an. Noch im selben Jahr erließ das Parlament das sogenannte "Loi Mesrine": es darf niemand mehr Gewinn mit der Veröffentlichung seiner Verbrechen machen.

Im Mai 1977 wurde er zu 20 Jahren schweren Zuchthauses verurteilt, die er im Gefängnis "La Santé" in Paris absitzen sollte. Am 8. Mai 1978 gelang Mesrine mit zwei anderen Gefangenen der Ausbruch aus dem Gefängnis, wobei die Polizei einen dritten Komplizen auf der Flucht erschoss. Dieser Ausbruch sorgte in Frankreich für einen Skandal.

Mesrine setzte das alte Geschäft fort: Überfall, Raub, Entführung, Mord. Immer wieder half ihm sein Verkleidungsgeschick, sich den Behörden zu entziehen. Es wird auch behauptet, dass die französische rechtsextreme Gruppe OAS ihn mit falschen Papieren versorgte.

Am 21. Juni 1979 entführte Mesrine den Millionär Henri Lelièvre und erpresste sechs Millionen Francs. Damit wurde er zum Staatsfeind Nummer eins ("ennemi public numéro un").

Die französische Presse verklärte ihn teilweise zu einem romantischen Spitzbuben. Mesrine gab sogar Interviews, in denen er die Öffentlichkeit von einer politischen Motivation seines Handelns zu überzeugen versuchte. Er war darüberhinaus sehr an seiner eigenen Öffentlichkeit interessiert. Er ermordete beinahe den französischen Journalisten Jaques Tillier, weil ihm dessen Artikel über ihn nicht gefielen. Jacques Mesrine wurde mehr und mehr zur lebenden Legende. Keinem Verbrecher zollte die französische Öffentlichkeit mehr Respekt.

Das französische Innenministerium hatte nun genug und forderte die Polizei auf, ihre Anstrengungen zur Verhaftung von Mesrine zu konzentrieren. Nachdem man seine Wohnung ermittelt hatte, stoppte die Polizei am 2. November 1979 seinen BMW mit einem Lastwagen, aus dem heraus ihn Scharfschützen mit 19 Schüssen durch die Windschutzscheibe töteten. Die Polizei wertete ihr Unternehmen als großen Erfolg, aber es gab auch Stimmen, die beklagten, dass die Polizei keinesfalls in Notwehr gehandelt habe und dass Mesrine von ihr ohne Warnung "hingerichtet" worden sei.

Jaques Mesrine wurde zeit seines Lebens immer wieder in verschiedenen Hochsicherheits-Gefängnissen wie u.a. "La Sante" (Bei Paris) oder eben Fleury-Mérogis untergebracht.Wie bereits oben beschrieben, floh Mesrine einige Male (mit Hilfe von Insassen) sogar aus den Hochsicherheitstrakten. Diese Fluchten verstärkten in der französischen Bevölkerung die Legende um Mesrine noch zusätzlich.

[Bearbeiten] Trivia

  • Einige Lieder der französischen Hard Rock-Band Trust basieren auf Jacques Mesrines Texten, so etwa Instinct de Mort und Le Mitard.
  • 1983 wurde sein Leben mit Nicolas Silberg in der Titelrolle verfilmt (Mesrine-Staatsfeind No.1), für 2007 ist eine erneute Verfilmung mit Vincent Cassel als Mesrine in Produktion:
  • L'Ennemi public n° 1 (2007) in der Internet Movie Database

[Bearbeiten] Weblinks

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