Jacob Fleck
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Jacob Fleck (* 8. November 1881 in Wien als Jacob Julius Fleck; † 19. September 1953, ebenda) war ein österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Kameramann. 1910 gründete er gemeinsam mit Anton Kolm, dessen damaliger Frau, und Jacob Flecks späterer Frau, Luise Kolm, und deren Bruder Cladius Veltée die Erste Österreichische Kinofilms-Industrie in Wien-Alsergrund.
Die Filmproduktionsgesellschaft nannte sich nur ein Jahr später in „Wiener Kunstfilm-Industrie“ um, wo er teils als Kameramann, aber vor allem als Produzent und Regisseur gemeinsam mit Luise Kolm zahlreiche Filme herstellte.
1923 zog er mit Luise Kolm nach Berlin, wo die beiden 1924 heirateten, und seine Frau fortan als Luise Fleck bekannt war. Dort waren die beiden dann für die Hegewald-Film und die UFA tätig. In den 1920er-Jahren waren sie als „Regieehepaar“ bekannt. In dieser Zeit produzieren sie zwischen 30 und 40 Filmen, kehren aber 1933, nach der Machtergreifung Hitlers, nach Österreich zurück, da Jacob Fleck Jude ist.
Als 1938 im Zuge des Anschlusses Österreichs an Deutschland Juden von der Filmindustrie kategorisch ausgeschlossen werden, muss er seinen Lebensunterhalt als Retuschierer für einen Fotografen verdienen. 1938 wird er zuerst ins Konzentrationslager Buchenwald und dann ins KZ Dachau für insgesamt 16 Monate interniert. In der Folge emigrieren die beiden nach Shanghai und produzierten zusammen mit dem chinesischen Regisseur Fei Mu eine der zwei möglicherweise einzigen österreichisch-chinesischen Film-Co-Produktionen der Geschichte: „Söhne und Töchter der Welt“. Der Film wurde am 4. Oktober 1941 im Jindu Theater von Shanghai uraufgeführt. 1947, im Jahr der Eröffnung von Österreichs erstem Nachkriegsstudio, der von Emmerich Hanus und Elfi von Dassanowsky gegründeten Belvedere Film, kehrten die beiden nach Österreich zurück um ihr Comeback zu planen, was jedoch nie gelang. Jacob Fleck starb 1953, drei Jahre nach seine Frau.
[Bearbeiten] Werke
Im folgenden eine Auswahl aus der Vielzahl seiner Produktionen, Regie- und Drehbucharbeiten.
als Regisseur:
- 1910 - Die Ahnfrau (Debüt als Regisseur)
- 1911 - Hoffmanns Erzählungen
- 1911 - Die Glückspuppe
- 1912 - Trilby
- 1912 - Zweierlei Blut
- 1914 - Svengali
- 1914 - Der Pfarrer von Kirchfeld
- 1915 - Der Traum des österreichischen Reservisten
- 1915 - Mit Herz und Hand fürs Vaterland
- 1915 - Der Meineidbauer
- 1916 - Mit Gott für Kaiser und Reich
- 1917 - Mir kommt keiner aus
- 1917 - Der Verschwender
- 1917 - Im Banne der Pflicht
- 1917 - Der Schandfleck
- 1918 - Der Doppelselbstmord
- 1918 - Der König amüsiert sich
- 1918 - Die Geisel der Menschheit
- 1918 - Die Jüdin
- 1919 - Lumpazivagabundus
- 1919 - Die Ahnfrau (zum zweiten Mal, aber wesentlich länger, deutlich über 60 min)
- 1919 - Die Zauberin am Stein
- 1920 - Verschneit
- 1920 - Der Leiermann
- 1920 - Großstadtgift
- 1920 - Eva, die Sünde
- 1924 - Frühlingserwachen
- 1926 - Der Meineidbauer
- 1927 - Liebelei
- 1928 - Frauenarzt, Dr. Schäfer
- 1929 - Mädchen am Kreuz
- 1930 - Die Warschauer Zitadelle
- 1931 - Wenn die Soldaten...
- 1932 - Ein Auto und kein Geld
- 1933 - Unser Kaiser
- 1935 - Csardas
- 1937 - Der Pfarrer von Kirchfeld
- 1941 - Söhne und Töchter der Welt
als Produzent:
- 1911 - Der Müller und sein Kind
- 1919 - Die Zauberin am Stein
- 1920 - Winterstürme
- 1941 - Söhne und Töchter der Welt (Co-Produzent neben Luise Fleck)
als Drehbuchautor:
- 1912 - Zweierlei Blut
- 1917 - Mir kommt keiner aus
- 1918 - Die Geisel der Menschheit
- 1920 - Eva, die Sünde
- 1924 - Frühlingserwachen
- 1941 - Söhne und Töchter der Welt
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Fleck, Jacob |
| ALTERNATIVNAMEN | Jacob Julius Fleck |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent und Kameramann |
| GEBURTSDATUM | 8. November 1881 |
| GEBURTSORT | Wien |
| STERBEDATUM | 19. September 1953 |
| STERBEORT | Wien |
