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Jacob August Riis

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Jacob August Riis (* 3. Mai 1849 in Ribe, Dänemark; † 26. Mai 1914 in Barre, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Journalist und Fotograf, ein Pionier der sozialdokumentarischen Fotografie.

Jacob August Riis
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Jacob August Riis

Jacob. A. Riis wurde im dänischen Ribe als drittes von fünfzehn Kinder geboren, arbeitete in Kopenhagen als Schreiner und emigrierte als 21jähriger 1870 in die USA. Anfangs Gelegenheitsarbeiter fand er schließlich 1873 eine Stelle als Journalist bei der New Yorker Zeitung „South Brooklyn News“, wechselte 1877 als Polizei-Reporter zur „New York Tribune“ und arbeitete von 1888 an für die New York Eve-ning Sun.

Jacob Riis ließ sich als Polizeireporter insbesondere von seinen eigenen Erfahrungen als Migrant, der Armut erfahren hatte, leiten. Er wollte das Schicksal der Obdachlosen und Armen in New York öffentlich machen, die er als gesellschaftliche Opfer und nicht als „Gestalter ihrer Existenz“ ansah.

Riis gilt als einer der ersten Vertreter eines verdeckten investigativen Journalismus. So arbeitete er z. B. unter anderem Namen in einer Fleisch-Fabrik. Riis’ Ruhm begründet sich in seinen Buch-Veröffentlichungen „How the Other Half Lives“ (Wie die andere Hälfte lebt, 1890), einer eindrucksvollen Fotodokumentation des Lebens in den New Yorker Slums und „Children of the Poor“ (1892). Während das eine Buch zur Verbesserung der Wohnbedingungen in New Yorker Mietskasernen bei trug, war die Publikation zur Kinderarmut ein Anstoß für schulische Reformen. (Im Zusammenhang mit seinen sozialdokumentarischen Reportagen entstand eine freundschaftliche Beziehung zu Theodore Roosevelt, der von 1895 an New Yorks Polizeipräsident war.)

Der Buchveröffentlichung „Wie die andere Hälfte lebt“ gingen 1888 zwölf Zeichnungen voraus, welche die New York Sun auf der Grundlage von Riis’ Fotografien unter dem Titel „Flashes from the Slums“ (Blitzlichter aus den Slums) über die Lebenslage von Obdachlosen publizierte. Riis benutzte für diese Aufnahmen als einer der ersten ein Blitzlicht (unter Verwendung von Blitzlichtpulver). Mit ihm war er in der Lage Obdachlose in der Dunkelheit der Nacht in ihren provisorischen Unterkünften (überraschend) zu fotografieren. Die Fotografien strahlen dank dieser Methode eine hohe dokumentarische Authentizität aus. Dies und Riis’ Praxis, seine Fotografien vielfach in öffentlichen Auftritten mit der „Laterna Magica“ vorzustellen, dürfte mit dazu beigetragen haben, dass sie zu ihrer Zeit die Öffentlichkeit aufrüttelten und zu sozialen Reformen beitragen konnten.

Die Wiedergabe seiner Fotografien als Presse-Zeichnungen verdankt sich der in den 1880er Jahren noch nicht ausreichend entwickelten Drucktechnik für Fotografien. In der Erstveröffentlichung des Buches von 1890 befanden sich dementsprechend 17 eher unscharfe Halbtondrucke von geringer technischer Qualität. Weitere 19 Fotografien waren als Zeichnung wieder gegeben.

Diese geringe technische Qualität trug mit dazu bei, dass Riis erst lange nach seinem Tod als einer der frühen Wegbereiter der sozialdokumentarischen Fotografie bekannt wurde. Das New Yorker Stadtmuseum stellte 1948 neue technisch perfekte Vergrößerungen von Riis’ Glas-Negativen aus seinem Bestand aus. Daraus resultierte schließlich ein Artikel in der Fotozeitschrift US-Camera im selben Jahre, der Jacob A. Riis weithin bekannt machte.

Die Fotografien von Riis wirken unmittelbar auf den Betrachter und sind eindrucksvolle Beispiele einer humanistisch intendierten Fotografie.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

  • 1890 How the Other Half Lives (Wie die andere Hälfte lebt)
  • 1892 Children of the Poor (Kinderarmut)
  • 1898 Out of Mulberry Street (Von der Mulberry Straße)
  • 1902 The Battle With the Slum (Kampf gegen Slums)
  • 1901 The Making of An American (Wie man Amerikaner wird, Autobiografie)
  • 1903 Children of the Tenement (Kinder in Mietskasernen)

[Bearbeiten] Weblinks

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