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Jörg Friedrich

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Dieser Artikel beschreibt einen deutschen Privatgelehrten. Für den DDR-Ruderer gleichen Namens siehe bitte Jörg Friedrich (Sport).

Jörg Friedrich (* 17. August 1944 in Kitzbühel) ist ein deutscher Schriftsteller und Verfasser von Sachbüchern über historische Themen. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs und ihrer Aufarbeitung in der Nachkriegszeit. Unter anderem arbeitet er mit einem kleinen Artikel an der Enzyklopädie des Holocaust mit.

Erstmals bekannt wurde er mit den Büchern Freispruch für die Nazi-Justiz und Die Kalte Amnestie, die die misslungene Entnazifizierung der juristischen Eliten in Deutschland beleuchteten und die strafrechtliche Verfolgung nationalsozialistischer Verbrechen in der Bundesrepublik (etwa im Majdanek-Prozess) als mangelhaft kritisierten.

1993 erschien sein Buch Das Gesetz des Krieges, in dem er sich anhand der Prozessakten des Verfahrens gegen das Oberkommando der Wehrmacht mit der Verantwortung der deutschen Wehrmacht während des Russlandfeldzuges auseinandersetzt. Er zeigt darin, dass die Führung der Wehrmacht über die Massenmorde an Juden in der Sowjetunion sowohl informiert als auch in vielfältiger Weise daran beteiligt war, und zwar nicht nur wegen der Feigheit oder ideologischen Verblendung einzelner Generäle, sondern systematisch, via "Befehlskette": Die Einsatzgruppen waren der Wehrmacht logistisch angeschlossen und erstatteten ihr routinemäßig Bericht über ihre Tätigkeit. Dabei geht es Friedrich jedoch weniger um den Nachweis als solchen, sondern um die Frage, warum die Wehrmachtsführung diese Morde geduldet und unterstützt hat und warum Generäle, die als Nazi-Hasser bekannt waren, sich in diesem Punkt nicht besser verhielten als jene, die bekennende Nazis waren. Seine Antwort lautet: Es stimme nicht, dass die Militärs vor lauter Rassenwahn den militärischen Nutzen hintangestellt hätten, sondern sie fanden den Judenmord nützlich - jenseits ihrer persönlichen Ideologie. Friedrichs Reflexionen über Genese und Motivation von Kriegsverbrechen weisen dabei über die Wehrmacht und auch über den Zweiten Weltkrieg hinaus und zeigen unter anderem auch die grundsätzlichen Dilemmata auf, an denen Versuche, den Krieg dem Recht zu unterwerfen, kranken. Das Werk wurde in Rezensionen für inhaltliche Ungenauigkeiten, methodische Schwächen sowie sprachliche und gedankliche Eigenheiten kritisiert. Vielleicht sollte man es besser als einen überbordenden Essay betrachten denn als übliche Geschichtsschreibung, da es weniger die Darstellung und den Nachweis von Tatsachen als deren gedankliche Durchdringung intendiert.

Ende der 1990er Jahre war Friedrich einer der Kritiker der Wehrmachtsausstellung zu den Verbrechen der Wehrmacht.

Sein folgendes Buch Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945 thematisierte den alliierten Bombenkrieg gegen Deutschland. Nach Friedrichs Meinung waren die Bombenangriffe auf deutsche Städte spätestens seit dem Jahr 1944 ohne einen militärischen Sinn. Sie seien in erster Linie einer menschenverachtenden Militärdoktrin gefolgt. Im Oktober 2003 erschien von ihm der Bildband Brandstätten. Der Anblick des Bombenkriegs.

Das Erscheinen von Der Brand löste 2002 eine umfangreiche Debatte aus. Darin wurde Jörg Friedrich vorgeworfen, er betrachte die Bombenangriffe der Alliierten nicht im Zusammenhang des von Deutschland begonnenen Krieges. Viele seiner Analysen seien falsch, seine Wortwahl populistisch und tendenziös. Insbesondere stelle er die Luftangriffe auf Deutschland sprachlich auf dieselbe Stufe wie den Holocaust. Er nannte die Bomberpiloten der Alliierten Einsatzgruppen, Keller, die infolge von Bombardierungen brannten, Krematorien (was als Anklang an Auschwitz u.ä. verstanden werden konnte, vgl. Topf und Söhne) und die Tatsache, dass durch die Bombardierung Deutschlands u.a. auch Bibliotheken in Brand gerieten, Bücherverbrennung. Diese Worte, so die Kritik, bereiteten den kurz darauf unter anderem durch die NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag im Februar 2005 geprägten Begriff "Bombenholocaust" inhaltlich vor.

Andere Rezensenten warfen Friedrich gravierende Recherchefehler, inhaltliche Mängel und falsche Aussagen vor.

Einige von Jörg Friedrichs öffentlichen Auftritten nach Erscheinen seines letzten Buches wurden von heftigen Protesten begleitet.

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