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Ivan Asen II.

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Zar Ivan Asen II.
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Zar Ivan Asen II.
Bulgarien (rot) unter Ivan Asen II.
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Bulgarien (rot) unter Ivan Asen II.

Ivan Asen II. (auch Iwan II. Asen oder Johannes Asen) war der Sohn des bulgarischen Zaren Ivan Asen I. (1186-1196), der zusammen mit seinen Brüdern Peter Asen (1196-1197) und Kalojan (1197-1207) das Bulgarische Reich neubegründet hatte, und der Tochter des serbischen Zaren Stefan Nemanja.

Mit russischer Hilfe verdrängte Ivan erst 1218 den Usurpator Boril (1207-1218) vom Thron und heiratete Maria, die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. Unter Ivans Herrschaft erlebte Bulgarien die größte Blüte und Ausdehnung in der Geschichte des Zweiten Reiches (1186-1396), vergleichbar mit jener unter Zaren Simeon oder Samuel im Ersten Reich (678-1018), Bulgarien reichte vom Schwarzen Meer zur Ägäis und zur Adria, es wurde zur stärksten Macht auf dem Balkan.

Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer 1204 hatte schon Kalojan auf die vakante Kaiserkrone gehofft und war mit dem Papst eine Kirchenunion eingegangen, mit der Errichtung des Lateinischen Kaiserreiches jedoch enttäuscht worden. Dennoch bemühte sich auch Ivan um die Gunst der Lateiner und die Krone des Papstes und bot seine Tochter Helena dem lateinischen Kaiser Balduin zur Frau. Die Ablehnung machte Ivan zum erbitterten Feind der Lateiner, aber auch zum Rivalen des westgriechischen Kaisers Theodor Dukas Komnenos. Vom Despotat Epirus aus hatte dieser eine byzantinische Restaurationspolitik betrieben - zunächst als Schwiegersohn Ivan Asens im Bündnis mit dem bulgarischen Zaren, nach der Eroberung Thessalonikis 1224 dann aber gegen ihn. 1230 wurde er von Ivan geschlagen, gefangengenommen, geblendet und als Vasall nach Thessaloniki zurückgeschickt.

Fast alle Gebiete Theodors fielen an Ivan, allein in Epirus selbst konnte sich Theodors Neffe Michael II. Angelos behaupten. Ivan schonte die neugewonnen Gebiete und überliße ihnen eigene Lokalverwaltungen. Seine Tochter Helena bekam 1232 der ostgriechische Kaiser Theodor II. Laskaris von Nikäa zur Frau, eine vereinte nikäisch-bulgarische Armee belagerte 1235 die Lateiner in Konstantinopel. Ivan begründete 1235 das bulgarische Patriarchat neu und löste es von der griechisch-orthodoxen Kirche, die Griechen anerkannten die Unabhängigkeit des bulgarischen Patriarchen an.

Kurzzeitig wechselte Ivan nochmals die Fronten, als er 1236 wieder zur Union mit der katholischen Kirche zurückkehrte und die Lateiner mit bulgarischen Truppen gegen Nikäa in den Kampf schickte. Doch als in der Heimat eine Epidemie 1237 seine Frau Maria, seinen Sohn und seinen Patriarchen das Leben kostete, sah Ivan darin ein Gotteszeichen, das Bündnis mit dem griechisch-orthodoxen Christentum und dem Kaiser von Nikäa zu erneuern. Unter dem Vorwurf der Kirchenspaltung rief Papst Gregor IX. 1238 den Kreuzzug gegen den Bulgarenzaren aus. Als zweite Frau nahm Ivan sich Irene, die Tochter seines blinden Vasallen Theodor von Thessaloniki.

Durch die Heirat seiner anderen Tochter Beloslava mit dem serbischen Fürsten Stefan Vladislav band Ivan auch Serbien (Raszien) an sich, Vladislav wurde jedoch nach dem Tod seines Schwiegervaters gestürzt. Gegen die Ungarn, die mehrfach Belgrad und Vidin angriffen, und gegen die Tataro-Mongolen hatte Ivan die Kumanen als Hilfstruppen ins Land geholt. 1241 aber unterlag er einer mongolischen Vorausabteilung und starb kurz darauf, noch ehe der "Tatarensturm" 1242 sein Reich zerstörte. Ungarn, Nikäa und Serbien rissen weitere Teile Bulgariens an sich.

Bulgarische Historiker sind angesichts des von Ivan betonten byzantinischen Erbes kritisch. Der daraus abgeleitete Weltherrschaftsanspruch überforderte, vergeudete und ruinierte letztlich die Kräfte Bulgariens, dem griechisch-orthodoxen Christentums der Oberschicht liefen weite Teile des einfachen Volkes davon und zur Sekte der Bogomilen über.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Franz Georg Maier: Weltgeschichte, Band 13 - BYZANZ. Weltbild Augsburg 1998

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