Irreduzibler topologischer Raum
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Der Begriff des irreduziblen topologischen Raumes gehört zum mathematischen Teilgebiet der mengentheoretischen Topologie, findet jedoch hauptsächlich in der algebraischen Geometrie Anwendung.
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[Bearbeiten] Definition
Ein nichtleerer topologischer Raum X heißt irreduzibel, wenn eine und damit alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind:
- X ist nicht die Vereinigung zweier abgeschlossener echter Teilmengen.
- Je zwei nichtleere offene Teilmengen von X schneiden sich.
- Jede nichtleere offene Teilmenge von X ist dicht in X.
- Jede offene Teilmenge von X ist zusammenhängend.
Eine Teilmenge eines topologischen Raumes heißt irreduzibel, wenn sie mit der induzierten Topologie ein irreduzibler Raum ist.
[Bearbeiten] Eigenschaften
- Irreduzible Räume sind zusammenhängend.
- Offene Teilmengen irreduzibler Räume sind irreduzibel.
- Eine Teilmenge Y eines topologischen Raumes X ist genau dann irreduzibel, wenn ihr Abschluss in X irreduzibel ist.
- Ist X ein irreduzibler Raum und eine stetige Abbildung, so ist f(X) und somit auch irreduzibel.
- Ist x ein Punkt eines beliebigen topologischen Raumes X, so ist der Abschluss Y der Teilmenge {x} in X irreduzibel, und x ist ein generischer Punkt von Y.
- In einem Hausdorffraum besteht jede irreduzible Teilmenge aus einem einzelnen Punkt.
[Bearbeiten] Verwandte Begriffe
Ein topologischer Raum heißt nüchtern, wenn jede irreduzible Teilmenge einen generischen Punkt besitzt. Erfüllt der Raum X zusätzlich das Trennungsaxiom T0, so definiert
eine Bijektion zwischen Punkten von X und abgeschlossenen irreduziblen Teilmengen von X.
[Bearbeiten] Literatur
- A. Grothendieck: Éléments de géométrie algébrique. Publications mathématiques de l'IHÉS 4 (1960) (PDF online)