Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions IQ-Test - Wikipedia

IQ-Test

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Intelligenztest (IQ - Test) ist ein Instrument der psychologischen Diagnostik, das eine Messung des "operationalisierten" Konstruktes Intelligenz ermöglicht. Der individuellen Ausprägung der Intelligenz wird ein numerisches Relativ zugeordnet. Durch eine entsprechende Normierung (Alter, etc.) werden die Ergebnisse vergleichbar.

Der Intelligenzquotient ist somit der Abweichungsquotient der Rohwerte zum Mittelwert in Einheiten der Standardabweichung mit einem Mittelwert von 100.

IQ=100+15\cdot{x-\bar x \over s_{x}} (HAWIE Hamburg-Wechsler-Intelligenztest)

IQ=100+10\cdot{x-\bar x \over s_{x}} (IST Intelligenz-Struktur-Test nach Amthauer)

Die Werte verschiedener IQ-Tests sind untereinander aufgrund der unterschiedlichen Verteilung nur durch eine z-Transformation vergleichbar.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Struktur

Ein IQ-Test besteht aus mehreren Teilbereichen mit jeweils mehreren Items unterschiedlicher Schwierigkeit.

Beispiele:

  • HAWIE-R
    • Verbaltests (allgemeines Wissen, Zahlennachsprechen, Wortschatztest, Rechnerisches Denken, Allgemeines Verständnis, Gemeinsamkeiten finden)
    • Handlungstests (Bilderergänzen, Bilderordnen, Mosaik-Test, Figurenlegen, Zahlen-Symbol-Test)
  • IST 2000
    • verbale Kompetenz (Satzergänzung, Analogien, Gemeinsamkeiten)
    • numerische Kompetenz (Rechenaufgaben, Zahlenreihen, Rechenzeichen)
    • figurale Kompetenz (Figurenauswahl, Würfelaufgeben, Matrizen)
    • Merkfähigkeit, Schlussfolgerndes Denken (Reasoning)
    • Erweiterungsmodul: fluide und kristallisierte Intelligenz (Generalfaktoren)

Nach den Ergebnissen von Rindermann (2006, siehe Literaturangabe unten) sind auch die bei den PISA-Studien, bei TIMSS und bei IGLU eingesetzten Testverfahren als IQ-Tests zu verstehen. Die Validität und Reliabilität der PISA-Tests als Maß des Allgemeinen Faktors der Intelligenz von der Studie als gleichwertig oder sogar höher als bei den oben angeführten Tests angesehen. Allerdings werden PISA-Tests nicht unter ausreichend abgesicherten Bedingungen durchgeführt, so dass die Ergebnisse in der Regel nicht für eine Intelligenzaussage zu den einzelnen Schülern verwendet werden kann.

Siehe auch: Kategorie:IQ-Test

[Bearbeiten] Konstruktion

Die Autoren von Intelligenztests konstruieren ihre Tests nach impliziten Annahmen über dieses Konstrukt bzw. in Anlehnung an bestehende Intelligenztheorien. Es kann davon ausgegangen werden, dass verschiedene Intelligenztests unterschiedliche Ausschnitte des Konstruktes Intelligenz erfassen.

Einige Verfahren decken das Konstrukt durch sehr verschiedene Untertests / verschiedene Itemformen ab (IST2000, BIS), während andere es durch sehr homogene aber besonders repräsentative Itemformen abdecken (Mental Speed, Matrizentests).

Einige Verfahren sind besonders für die Erfassung der allgemeinen Intelligenz konzipiert (Modell des Generalfaktors der Intelligenz) während andere (WIT, LPS) eher an der spezifischen Ausprägung der einzelnen Faktoren der Intelligenz interessiert sind.

[Bearbeiten] Verlässlichkeit

Im Gegensatz zu Persönlichkeitstests erreichen gängige Intelligenztests meist eine gute Reliabilität. Ebenso sind die Kriteriumsvalidität und die prädiktive Validität bezogen auf Schulnoten meist gut. Dies liegt daran, dass die Gültigkeit der Tests von vornherein danach konzipiert wird, welche Unterschiede zwischen Schülern höher- oder geringerwertiger Allgemeinbildung an verschiedenen Schultypen aufgefunden werden können. Langfristig bewährt hat sich ein Test demnach vor allem dann, wenn der Schulerfolg mit dem Abschneiden in IQ-Tests korreliert.

Die Vorhersagekraft von Intelligenztests ist oft nicht völlig unabhängig von der Höhe des Testwertes. Bei sehr niedrigen oder sehr hohen IQ-Werten ist die Vorhersagekraft (z.B. für Berufserfolg) meist etwas größer als im mittleren Bereich. Die Tests sind auch vorhersagekräftiger als Schulnoten.

Der Einsatz von Intelligenztests bei der Bewerberauswahl, z.B. im Rahmen eines Assessment-Centers, hat immer unter Aufsicht eines Diplom-Psychologen zu erfolgen, anderenfalls kann das Verfahren angefochten werden.

[Bearbeiten] Normierung

Intelligenztests werden separat nach Altersgruppen, Geschlecht und Schulabschlüssen geeicht. 100 ist dabei der jeweilige Durchschnitt. Diese Normierung erfolgt getrennt in den einzelnen Ländern. Länderübergreifende Vergleiche sind daher nur eingeschränkt möglich. Insbesondere in den USA wird die Skala zum oberen Ende hin stärker gespreizt.

Außerdem müssen IQ-Teste vom Ministerium für Bildung und Forschung bestätigt (unterschrieben) werden. Nicht bestätigte Tests sind gesetzlich nicht anerkannt.

Wichtig bei der Gestaltung eines Intelligenztests ist der sogenannte Deckeneffekt. Dies bedeutet, dass sehr hohe IQ-Werte nur noch ungenau gemessen werden können. Bei den jeweiligen Tests wird angegeben in welchem IQ-Bereich er hinreichend genaue Ergebnisse liefert.

[Bearbeiten] Kritik

Kritiker äußern, dass IQ-Tests allein schon deshalb nicht aussagekräftig seien, weil das Konstrukt Intelligenz, das quantifiziert werden soll, nicht genügend gut definiert sei. Außerdem könnten sogenannte objektive Tests immer nur Teilbereiche dessen erfassen, was sie messen sollen. Dies alles unterstellt jedoch, dass der Gegenstand, der untersucht werden soll - Intelligenz - tatsächlich eine bestimmbare, objektive Existenz, neben dem Interesse an seiner Definition, überhaupt habe. Dafür gibt es aber keinen Hinweis und kein Argument. Es bleibt als Argument für die Definition der Intelligenz als "quantifizierbares Abstraktum" das Interesse an seiner Definition - aus welchem Grund auch immer.

Das Bemühen mancher Autoren und Testkonstrukteure, die sich mit Intelligenz befassen, gipfelt in dem Widerspruch (s.o. unter: Konstruktion), der Test müsse versuchen das Konstrukt Intelligenz möglichst umfassend und differenziert zu erfassen. Dabei ist Intelligenz als Konstrukt, das man selbst hervorgebracht hat, bereits unterstellt. Die vorgetragene Schwierigkeit, dieses selbst konstruierte Konstrukt Intelligenz wie einen vorgefundenen Forschungsgegenstand erfassen zu können, erweist sich daher als erschwindelt. Wer solche Widersprüche transportiert, will - bewusst oder aus Unkenntnis - suggerieren, es handele sich bei der Intelligenz eben doch um ein getrennt von ihren Definitionen (ihrer Konstruktion) existierendes Phänomen, dem durch die Konstruktionen von adäquaten Tests eine natürliche - wenn auch im Dunkeln diverser geheimnisvoller Abstraktionen liegende - Existenz eingehaucht würde.

Die bei allen IQ-Tests unterstellte logische Operation zur Bestimmung von "Intelligenz" ist die folgende: Man vermutet, dass sich intelligente Leistungen in bestimmten messbaren Test-Leistungen äußern. Dies unterstellt eine tautologische Aufspaltung des Begriffs in ein in sich selbst ruhendes Ursache-Wirkungsverhältnis: Man verdoppelt intelligente Leistungen - aus dem Bedürfnis nach Messbarkeit heraus, verallgemeinert als abstrakte Intelligenzleistung - in deren Äußerung (bestimmte messbare Test-Leistungen) und das diesen Äußerungen angeblich zugrundeliegende Vermögen dazu - ausgedrückt im IQ-Wert. [1] Durch diese willkürliche Zerlegung von Intelligenz in "Fähigkeit und Äußerung derselben" wird aus den vom Test behaupteten, sorgfältig ausgedachten Kriterien für das Konstrukt Intelligenz ein Messinstrument für die Intelligenz. Insofern trifft die berühmte Aussage, Intelligenz sei, was der IQ-Test misst, auf jede Intelligenzmessung zu und lässt somit unter der Hand überhaupt erst Intelligenz als abstrakten Gegenstand "wahr werden". Bestimmte intelligente Leistungen sind inhaltlich gar nicht abstrakt vergleichbar - es sei denn, der Wille zur Auffindung abstrakter Intelligenz bringt sie genau als das, was man aus bestimmten praktischen Interessen heraus messen will, theoretisch hervor (z.B. für die Feinsteuerung von Selektion). Auf die Art und Weise des Testens kommt es im Einzelnen dann nicht an. Diese hängt weitgehend vom persönlichen Geschmack des Testers und seiner ideologischen Praxis-Orientierung ("sprachfrei", "mathematikfrei", "milieuneutral" usw.) ab.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. G.W.F.Hegel, (Werke-Suhrkampausgabe Bd.6) Logik II, Kraft und Äußerung, S.172-179

[Bearbeiten] Literatur

  • Hans Magnus Enzensberger: Im Irrgarten der Intelligenz. Über den getesteten Verstand und den Unverstand des Testens. In: Neue Zürcher Zeitung, 11./12. November 2006, S. 28.
  • Stephen Jay Gould: Der falsch vermessene Mensch (1999) ISBN 3-518-28183-6.
  • N. J. MacKintosh (1998). IQ and Human Intelligence. Oxford: Oxford University Press.
  • Rindermann, Heiner: Was messen internationale Schulleistungsstudien? Schulleistungen, Schülerfähigkeiten, kognitive Fähigkeiten, Wissen oder allgemeine Intelligenz? Psychologische Rundschau 47 (2006) 69-86.
  • Wittmann, Eisenkolb, Perleth: Neue Intelligenztests - Augustus Verlag ISBN 3-8043-3055-X
Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -