Ionenbeweglichkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ionenbeweglichkeit ist in der physikalischen Chemie definiert als die Wanderungsgeschwindigkeit in cm/sec, welche Ionen einer bestimmten Art in Wasser von 18°C in einem elektrischen Feld von 1 Volt/cm zeigen.

Die Ionenbeweglichkeit ist die Grundlage der spezifischen Leitfähigkeit dieser Ionensorte. Darunter versteht man die Leitfähigkeit einer 1 molaren Lösung dieses Ions "bei unendlicher Verdünnung". Darunter ist zu verstehen, dass die ideale molare Leitfähigkeit nur bei sehr geringen Konzentrationen vorliegt, während bei höheren Konzentrationen die Leitfähigkeit pro Mol immer mehr abnimmt. An einem Stromfluss durch einen Elektrolyten sind die Ionen entsprechend ihrer unterschiedlichen Beweglichkeit und ihrer unterschiedlichen Konzentration beteiligt. Darüber gibt die Hittorfsche Überführungszahl Auskunft.

Die unterschiedliche Ionenbeweglichkeit wird in der Elektrophorese genutzt, um ionische Substanzen im elektrischen Feld zu trennen und z.B. getrennt einer Messung zuzuführen.

Beweglichkeiten einiger Ionen in cm²/sec/Volt:

Kation [cm2/sec/Volt] H+ 33* 10-4 Li+ 3,4* 10-4 Na+ 4,5* 10-4 K+ 6,7* 10-4 Ag+ 5,7* 10-4 NH4+ 6,7* 10-4 Zn++ 6,3* 10-4 Fe++ 4,8* 10-4 La+++ 5,7* 10-4

Anion [cm2/sec/Volt] OH- 18,2* 10-4 F- 4,5* 10-4 Cl- 6,82* 10-4 Br- 7,0* 10-4 J- 6,84* 10-4 NO3- 6,4* 10-4 MnO4- 5,6* 10-4 SO4-- 7,1* 10-4 CO3-- 6,2* 10-4

[Bearbeiten] Literatur

• Eggert, John; L.Hock; G.-M. Schwab: Lehrbuch der Physikalischen Chemie. 9.Aufl. 1968 S.Hirzel-Verlag Stuttgart