Iodwasserstoffsäure
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Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Iodwasserstoffsäure |
Summenformel | HI aq |
Andere Namen | Jodwasserstoffsäure |
Kurzbeschreibung | farblose Flüssigkeit |
CAS-Nummer | 10034-85-2 |
UN-Nummer | 1787 |
Sicherheitshinweise | |
stark ätzend | |
R- und S-Sätze | R: 34 S: 26 - 28 |
Handhabung | Nicht mit starken Oxidationsmitteln oder starken Laugen in Berührung bringen. Geeignete Schutzhandschuhe als kurzzeitigen Spritzschutz verwenden. Dämpfe sollten nicht eingeatmet werden. Substanzkontakt sollte vermieden werden. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Mit geeignetem flüssigkeitsbindenden Material aufnehmen. Der Entsorgung zuführen. Entstehende Dämpfe müssen mit Wasser niedergeschlagen werden. Im Brandfall kann es zur Entstehung von Iodwasserstoff und Iod kommen. |
Lagerung | Belüftet (z.B. entspr. Schrank) |
MAK | - |
LD50 (Ratte) | - |
LD50 (Kaninchen) | - |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | flüssig |
Farbe | farblos |
Dichte | 1,70 g*cm-3 |
Molmasse | 127,93 g/mol |
Schmelzpunkt | 0 °C |
Siedepunkt | 127 °C |
Dampfdruck | x °C |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | |
Gut löslich in | Wasser |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | Lösungsmittel |
Kristall | |
Kristallstruktur | Gittertyp angeben |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | 26 kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | 207 J/(mol · K) |
S0l, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0s | in J/(mol · K) |
Analytik | |
Klassische Verfahren | Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!) |
SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt. |
Iodwasserstoffsäure HI ist eine Lösung von Iodwasserstoff in Wasser. Ihre Salze heißen Iodide. Sie ist nach Flusssäure, Salzsäure und Bromwasserstoffsäure das letzte Glied in der Reihe der Halogenwasserstoffsäuren. Die Säurestärke nimmt innerhalb der Hauptgruppe zu. Allerdings ist Iodwasserstoffsäure nicht nur die stärkste Halogenwasserstoffsäure, sondern auch die stärkste bekannte sauerstofffreie Säure überhaupt (vgl.: Säurestärke).
Die wässrige Lösung von Iodwasserstoff (HI) reizt die Atemwege und verursacht schwere, schlecht heilende Verätzungen. Daher ist beim Umgang mit Iodwasserstoffsäure stets Vorsicht geboten.
[Bearbeiten] Synthese
Iodwasserstoffsäure kann auf folgenden Synthesewegen hergestellt werden:
Aus Kaliumiodid: 2 KI + H2SO4 → 2 HI + K2SO4
Aus Iod: I2 + H2S → 2 HI + S
Aus rotem Phosphor und Iod: 2 P + 3 I2 → 2 PI3 + 6 H2O → 6 HI + 2 H3PO3
Als Laborsynthesen für trockene Iodwasserstoffsäure bieten sich folgende Möglichkeiten an:
Decahydronaphthalin + 3 I2 → Tetrahydronaphthalin + 6 HI
Ausfrieren mit trockenem Ammoniak: NH3 + HI ⇔ NH4I (denn HI dissoziiert: HI ⇔ H+ + I-
[Bearbeiten] Nachweis
Der Nachweis der Iodidionen kann mit Silbernitrat-Lösung vorgenommen werden. Hierbei wird ein gelber, äußerst schwerlöslicher Niederschlag von Silberiodid beobachtet. Dieser ist um Zehnerpotenzen schwerer löslich als jener der anderen Silberhalogenide. Deshalb wird bei Zugabe von gesättigter Silberchlorid-Lösung zu einer iodidhaltigen Lösung ein Niederschlag beobachtet.
Halogenwasserstoffe: Fluorwasserstoff | Chlorwasserstoff | Bromwasserstoff | Iodwasserstoff | Astatwasserstoff
Halogenwasserstoffsäuren: Fluorwasserstoffsäure | Salzsäure | Bromwasserstoffsäure | Iodwasserstoffsäure