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Internationale Akademie der Wissenschaften

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Die Internationale Akademie der Wissenschaften San Marino ist eine private Wissenschaftlervereinigung, die sich formal 1983 bildete und ihre erste Tagung (SUS 1) zum Jahreswechsel 1983/84 in San Marino abhielt. Am 13. September 1985 erfolgte die offizielle Gründung als internationale Einrichtung mit Sitz in San Marino.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Die sanmarinesische Regierung, vertreten durch Bildungsministerin Fausta Morganti, gewährten der Akademie zunächst viel ideelle Unterstützung, die jedoch immer mehr einschlief, nachdem 1988 in San Marino die staatliche università degli studi gegründet wurde. Die AIS verlegte daraufhin den Schwerpunkt ihrer Arbeit mehr in andere Länder und hielt seither ihre Studientagungen u. a. in Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Korea, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, der Slowakei und Tschechien ab. Mit mehreren dieser Länder konnte die AIS Abkommen schließen, die sie zur Abhaltung akademischer Prüfungen mit Vergabe entsprechender Titel berechtigen. In solchen Ländern finden die SUS-Konferenzen (SUS = Sanmarinesische Universitäre Studientagung) und in deren Rahmen auch die Abschlussprüfungen statt. Konferenzen in anderen Ländern bestehen nur aus Lehr- und Vortragsprogramm.

Mit der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt (ULBS) schloss die AIS im Februar 2003 eine Vereinbarung ab, nach der die "effektiven Mitglieder" (Professoren und Privatdozenten) der AIS innerhalb der ULBS eine Abteilung bilden und als Honorarprofessoren zum Lehrangebot beitragen.

[Bearbeiten] Struktur

Die Fakultätsstruktur des wissenschaftlichen Sektors der AIS folgt strikt philosophischen Gesichtspunkten und teilt die Fachgebiete nach zwei Kriterien ein:

  • nach der verwendeten Methode in idiographische (beschreibende) und nomothetische (gesetzaufstellende, vorhersagende) Wissenschaften (nach Wilhelm Windelband)
  • nach dem Forschungsgegenstand aus den "drei Welten" Karl Poppers: die sinnlich erfahrbare äußere Welt, die Welt der mentalen Objekte und die Welt der Abstrakta.

Danach ergeben sich sechs Fakultäten oder "Sektionen":

nomothetisch idiographisch
Welt 1 Naturwissenschaften Gestaltwissenschaften
Welt 2 Kybernetik Humanwissenschaften
Welt 3 Strukturwissenschaften Philosophie

Außer ihrem wissenschaftlichen Sektor umfasst die AIS einen künstlerischen und einen wissenschaftsanwendenden ("technischen") Sektor sowie einen Fördersektor. Diese drei Sektoren haben allerdings kein eigenständiges Lehrangebot.

[Bearbeiten] Studienbetrieb

Da die AIS weder über feste Lehreinrichtungen noch über hauptberufliche Mitarbeiter verfügt, kann sie Studiengänge nur zusammen mit Partnerinstituten und durch Anerkennung externer Studienleistungen anbieten. Eigene Lehrveranstaltungen zum Erwerb von Leistungspunkten finden hauptsächlich bei Studientagungen, in Zusammenarbeit mit der ULBS und in virtueller Form statt. Abschlussprüfungen finden im Rahmen einer SUS-Tagung vor einem sechsköpfigen Prüfungsausschuss statt, in dem auch zumindest eine fremde Sektion vertreten sein muss.

Nach sanmarinesischem Recht erfolgt die Bewertung von Studienleistungen in elf Stufen von 0/10 bis 10/10. Mindestens 6/10 sind zum Bestehen erforderlich; es gibt somit nur fünf Möglichkeiten zum Bestehen, aber sechs zum Durchfallen.

Die Abschlüsse der AIS werden lateinisch als baccalaureata/-us, magister/magistra, doctor und doctor habilitatus bezeichnet. Die AIS hat seit jeher einen vollwertigen Abschluss auf der Stufe des Bakkalaureats (entsprechend dem deutschen Vordiplom, Vorphysikum usw.) angeboten. Ihn umzubenennen sah sie bisher keinen Anlass.

[Bearbeiten] Grundsätze

Die AIS verfolgt drei Grundsätze, denen nach Ansicht ihrer Mitglieder andere Universitäten zu wenig Gewicht beimessen:

  1. die kulturelle und sprachliche Neutralität nicht nur der wissenschaftlichen Inhalte, sondern auch ihrer Vermittlung. Die AIS hält dazu ihre SUS-Kurse und ihre Abschlussprüfungen in einer neutralen Sprache ab und verwendet derzeit das Esperanto. Abschlussarbeiten werden zweisprachig verfasst, wobei der Student die zweite Sprache wählen kann (und in der Regel seine Muttersprache wählt). Die zweisprachige Formulierung wird auch bei anderen Veröffentlichungen angestrebt und soll eine kritische Reflexion möglicher Kulturabhängigkeiten in der Denkweise unterstützen. Die Studenten der ULBS, die an AIS-Kursen teilnehmen, lernen hierzu Esperanto.
  2. ein Studium an mehreren Orten. Studenten, die nicht ohnehin einen Teil ihres Studiums an einem anderen Ort verbringen, sollen sich zumindest bei den AIS-Tagungen mit den Eigenheiten anderer Kulturen auseinandersetzen.
  3. Interdisziplinarität, intensiven Kontakt und Austausch zwischen den Fakultäten und den Wissenschaftszweigen. Dazu dient die angesprochene Vertretung anderer Fakultäten in den Prüfungsausschüssen, eine bestimmte geforderte Anzahl von Studieneinheiten aus anderen Fakultäten sowie weitgehende Freiheit bei der Wahl von Nebenfächern.

[Bearbeiten] Kritik

Obwohl viele Wissenschaftler die Ziele der AIS grundsätzlich anerkennen, wird ihre praktische Umsetzung immer wieder kritisiert:

  • eine vollkommene sprachliche und kulturelle Neutralität ist nicht möglich; auch das Esperanto besitzt seine kulturellen Eigenheiten;
  • da die AIS die faktische Dominanz des Englischen nicht anerkennt, werden englischsprachige Wissenschaftler ausgegrenzt
  • das mehrortige Studium ist für den Großteil der Studierenden zu kostspielig
  • völlige Freiheit bei Fächerkombinationen führt zu geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

[Bearbeiten] Mitglieder

Die Akademie hat derzeit etwa 250 Angehörige, davon knapp 50 Vollmitglieder. Zu letzteren gehört Wirtschaftsnobelpreisträger Reinhard Selten, Mitgründer der AIS. Der Jurist Michail Gorbatschow ist Mitglied des wissenschaftsanwendenden Sektors.

Etwa 300 weitere Wissenschaftler sind im Rahmen des "Internationalen Wissenschaftlerkollegiums" (ISK) der AIS zwar nicht aktiv in Lehre und Forschung der AIS tätig, stehen aber für gelegentliche Aufgaben wie Begutachtung von Prüfungsarbeiten zur Verfügung.

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

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