Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Intermezzo (Strauss) - Wikipedia

Intermezzo (Strauss)

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Intermezzo - Eine bürgerliche Komödie mit sinfonischen Zwischenspielen in zwei Aufzügen (Opus 72, TrV 246) ist die achte Oper von Richard Strauss. Das Libretto verfasste der Komponist selbst. Die Uraufführung fand am 4. November 1924 im Schauspielhaus in Dresden statt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte

Nach der Vollendung der Frau ohne Schatten bat Strauss seinen Librettisten Hugo von Hofmannsthal 1916 um eine "realistische Charakterkomödie" als Gegenpol. Hofmannsthal lehnte ab und empfahl den Dramatiker und Kritiker Hermann Bahr. Da Strauss eine Oper mit autobiographischen Zügen im Sinn hatte, riet Bahr dem Komponisten dazu, das Libretto unter Anleitung selbst zu verfassen. Strauss schuf einen gelungenen Komödientext, die Hauptpersonen sind unschwer als Ehepaar Strauss zu erkennen. Er stellte der Partitur aber eine längere theoretische Einleitung voran, in der er das Konzept der Oper erläuterte, Strauss sah in ihr mehr als einen autobiographischen "Reisser" oder einen "Lückenbüßer bis zum nächsten Hofmannsthal", obwohl er sich einmal dahingehend geäußert hatte.

[Bearbeiten] Aufführungsgeschichte

Die Uraufführung unter Fritz Busch fand am 4. November 1914 in Dresden statt, die Leitung hatte Fritz Busch (mit Lotte Lehmann als Christine). Beim Publikum war die Oper aufgrund der autobiographischen "Enthüllungen" ein großer Erfolg, von der Kritik wurde aus dem gleichen Grund sehr ungnädig behandelt (Paul Hindemith bildete hier interessanterweise eine Ausnahme). Nach dem Abklingen der "Sensation" wurde es zum großen Bedauern des Komponisten schnell still um die Oper, auch heute wird Intermezzo nur vereinzelt gespielt.

[Bearbeiten] Orchester

  • 2 große Flöten (II. auch Piccolo), 2 Oboen (II. auch Englischhorn), 2 Klarinetten (II. auch Bassklarinette), 2 Fagotte
  • 3 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Tuba
  • Pauken, Große Trommel, Trommeln, Becken, Triangel
  • Harfe, Piano, Harmonium
  • 12 Erste Violinen, 12 Zweite Violinen, 8 Bratschen, 6 Celli, 4 Kontrabässe.

[Bearbeiten] Personen

Hofkapellmeister Robert Storch (Bariton); Christine, seine Frau (Sopran); Franzl, ihr kleiner Sohn (Kinderstimme); Anna, die Kammerjungfer (Sopran); Baron Lummer (Tenor); Kapellmeister Stroh (Tenor); Notar (Bariton); Frau des Notar (Sopran); Kommerzienrat (Bass); Justizrat (Bariton); Kammersänger (Bass)

[Bearbeiten] Handlung

Ort und Zeit: Österreich, Anfang des 20. Jahrhunderts

Bühne: Die Villa des Hofkapellmeisters Storch; Rodelbahn am Grundelsee; Salon in Wien; Prater in Wien

[Bearbeiten] Erster Akt

Hofkapellmeister Storch muss zu einem Engagement nach Wien. Die Reisevorbereitungen führen zu - offensichtlich üblichen - Reibereien mit seiner Frau Christine. Nach seiner Abreise lernt Christine den Baron Lummer kennen. Sie will ihrem Mann einen Empfehlungsbrief für den jungen Mann schreiben, weist Lummer aber ärgerlich ab, als er sie um Geld bittet. Völlig in Rage gerät sie, als die Post den schlüpfrigen Brief einer gewissen "Mieze Meier" an ihren Mann bringt. Christine will die Trennung und schickt ihrem Mann ein Telegramm nach Wien - "Wir sind für immer geschieden!".

[Bearbeiten] Zweiter Akt

Wien - Storch beim Skat. Christines Telegramm trifft ein. Storch, der eben noch seine Frau in der Herrenrunde in Schutz genommen hat, ist fassungslos, ahnt aber nach einiger Zeit die Verwechslung. Kapellmeister Stroh, der "Bekannte" von Mieze Meier und eigentliche Empfänger des Briefs, muss den Irrtum aufklären. Versöhnung im Hause Storch - die Eheleute lachen wieder über ihre "vorbildliche" Ehe.

[Bearbeiten] Musik

Strauss erläuterte in seiner Einleitung zur Partitur das Ziel seines Werks: Wortverständlichkeit. Die Singstimmen stehen im Vordergrund, das Orchester assistiert nur, Strauss wollte ein "deutsches Parlando" schaffen. Die rasche Szenenfolge des Stücks wird durch zahlreiche Zwischenspiele verbunden, in denen die Handlung musikalisch eingeleitet oder fortgeführt wird (bspw. das "Kartenmischen" durch das Klavier vor der Skatszene). "Große Oper" gibt es nur im Finale. SCHREIBER nennt die originelle Partitur eines der "ästhetisch interessantesten" Werke des Tondichters - leider auch ein unterschätztes.

[Bearbeiten] Diskographie

  • GA 1980; Wolfgang Sawallisch; Popp (Christine), Fischer-Dieskau (Storch), Fuchs (Anna), Moll (Kammersänger), Dallapozza (Lummer), Hirte (Notar); Sinfonieorchester des Bayer. Rundfunks (EMI)

Es existiert eine Live-Aufnahme unter Keilberth (1963) aus Wien, die bisher nicht auf CD erschienen ist.

[Bearbeiten] Literatur

  • Schreiber, Ulrich. Opernführer für Fortgeschrittene - Band 3. 1. Aufl. Kassel: Bärenreiter-Verlag, 2000. ISBN 3-7618-1436-4
  • Wilhelm, Kurt. Richard Strauss persönlich. 1. Aufl. Berlin: Henschel, 1999. ISBN 3-89487-326-4

[Bearbeiten] Weblinks

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