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Insterburger Kleinbahnen

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Unter dem Namen Insterburger Kleinbahnen wurde ein Schmalspurnetz von rund 221 Kilometern Länge unterhalten, das von dem Eisenbahnknotenpunkt Insterburg im östlichen Teil der preußischen Provinz Ostpreußen ausging.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Insterburger Kleinbahn-AG

Am 25. Juni 1900 wurde die Insterburger Kleinbahn-AG gegründet, an der der Preußische Staat, die Provinz Ostpreußen, die Kreise Insterburg, Niederung, Ragnit und Tilsit sowie die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co GmbH beteiligt waren.

[Bearbeiten] Stammnetz

Am 1. August 1902 wurden die ersten Teilstrecken in der Spurweite von 750 mm eröffnet. Ausgehend vom Kleinbahnhof Insterburg, der 1150 m westlich des Staatsbahnhofs lag, führte eine Strecke nach Süden in den Kreis Darkehmen über Warnascheln/Warnheide nach Trempen (32 km) mit einer Zweigbahn von Warnascheln nach Lindenhof/Waldkerme (10 km). Die andere Strecke folgte im Stadtgebiet zunächst der Staatsbahn in Richtung Tilsit. Dabei wurde der Haltepunkt Gumbinner Straße (früher: Bahnhofstraße) nahe dem „Hauptbahnhof“ bedient. Jenseits des Angerappflusses lag der Kleinbahnhof Luxenberg, wo die Strecke nach Osten abbog und entlang der Inster den Kopfbahnhof von Kraupischken/Breitenstein (38 km) im Kreis Ragnit erreichte. Etwa 1 km davor in Moulinen zweigte die Bahn nach Ragnit Kleinbahnhof (27 km) an der Memel ab, deren Züge jedoch in Kraupischken begannen.

Eine Erweiterung des Netzes folgte am 12. November 1902 mit der in Luxenberg abzweigenden Strecke nach Skaisgirren/Kreuzingen (36 km) im Kreis Niederung an der Staatsbahn TilsitKönigsberg. Sie teilte sich in Juckeln/Buchhof, wo ein Strang über Mehlauken/Liebenfelde – ebenfalls an der Staatsbahn Tilsit-Königsberg – bis nach Piplin/Timberhafen (28 km) im Kreis Labiau abzweigte.

Während des Ersten Weltkrieges konnte noch am 27. März 1915 eine Stichbahn von Kauschen/Horstenau nach Wirbeln (17 km) eröffnet werden und am 26. Juni 1917 die Querverbindung von Warnascheln nach Nordenburg Kleinbahnhof (26 km) im Kreis Gerdauen, wo Anschluß an die Staatsbahn und an die schmalspurige Rastenburger Kleinbahn bestand.

Im Stadtgebiet Insterburg wurde am 1. September 1909 eine Stichbahn von Luxenberg zum Pregeltor eröffnet, die anfangs auch dem Personenverkehr diente. Den Abschluß bildeten zwei Hafenbahnen, die dreischienig angelegt worden waren; ab 19. August 1926 eine 4 km lange Strecke vom Kleinbahnhof Insterburg zum Pregelhafen im Westen der Stadt und ab 1. Juli 1933 in Ragnit eine 3 km lange Hafenbahn.

Die Betriebsführung übernahm die Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (ODEG).

[Bearbeiten] Weitere Bahnbetriebe

Die Insterburger Kleinbahn-AG erbaute und verwaltete im nördlichen Ostpreußen noch folgende Kleinbahnen, von denen eine normalspurig und eine teilweise elektrifiziert war:

Zusammen mit ihrem Stammnetz von 223 km besaß die Insterburger Kleinbahn-AG somit ein Schienennetz von 358 km Streckenlänge.

[Bearbeiten] Gründung der Ostpreußischen Kleinbahnen-AG

Die AG für Verkehrswesen versuchte die Kosten der Verwaltung ihrer Bahnen auch durch eine Straffung der Organisation zu senken. So wurden die folgenden Kleinbahngesellschaften, deren Aktienmehrheit ihr Eigentum war, mit Wirkung vom 30. Juni 1924 mit der Insterburger Kleinbahn-AG vereinigt, die gleichzeitig die Firma Ostpreußische Kleinbahnen AG erhielt:

Kleinbahn Spur-
weite
mm
Länge
km
Datum
Königsberger Kleinbahn-AG 750 58,6 15. Januar 1900
Lycker Kleinbahn-AG 1000 48,0 22. Oktober 1913
Ortelsburger Kleinbahn-AG 600 15,4 16. Juni 1920
Rastenburger Kleinbahn GmbH 750 127,3 01. Mai 1898
Schlossberger Kleinbahnen früher Pillkaller Kleinbahnen 1000 60,8 24. Dezember 1901
Treuburger Kleinbahnen früher Oletzkoer Kleinbahnen 1000 43,1 18. September 1911
Wehlau - Friedländer Kreisbahnen 750 65,8 09. April 1898
Kleinbahn Wöterkeim - Schippenbeil 1435 5,0 30. Juni 1907 (erst ab 1930)


Die neue Gesellschaft umfasste danach 777 km meist schmalspuriger Strecken, nur 21 km besaßen normalspurige Gleise. Die obige Liste enthält Spurweite, Gesamtstreckenlänge und das Eröffnungsdatum der ersten Teilstrecke.

[Bearbeiten] Insterburger Kleinbahnen nach 1924

Unter der Bezeichnung Insterburger Kleinbahnen sind ab 1924 nur noch die Strecken des Stammnetzes zu verstehen, das danach durch zwei Hafenbahnen noch um 7 km gewachsen ist.

Der Personenverkehr auf der Schiene verlor mehr und mehr an Bedeutung, zumal die Ostdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft mit ihren Bussen parallel laufende Linien einrichtete, die wesentlich kürzere Fahrzeiten erreichten als die Schmalspurbahnen. Erst während des Zweiten Weltkrieges nahm der Schienenverkehr wieder zu. Auch das Schienennetz selbst wurde noch einmal erweitert, als im Winter 1944/45 die Front immer näher rückte und die Deutsche Reichsbahn den Raum Schlossberg (Pillkallen) nicht mehr erreichen konnte. Schließlich fuhr von dort ein letzter Zug auf der teilweise neu angelegten Schmalspurbahn über Insterburg und Nordenburg bis nach Rastenburg zurück.

Mit dem Netz der Rastenburger Kleinbahnen – 127 km Länge – hatte seit 1917 in Nordenburg eine Verbindung bestanden. So war das größte zusammenhängende Netz von Schmalspurbahnen in der Spurweite von 750 mm im Deutschen Reich entstanden, das mit rund 350 km Umfang sogar das von Mügeln in Sachsen übertraf.

[Bearbeiten] Literatur

  • Bufe, Siegfried, Eisenbahnen in West- und Ostpreußen, Egglham 1986

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